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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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wenn auch unter schwerem Atem: »Dasch geht scho nicht.«
    »Weshalb?«
    »Weil Schie …, weil Sie Ihr episodisches Langzeitgedächtnis verloren haben.«
    »Was soll das heißen?«
    Sie schluckte erneut, dann wischte sie sich mit dem Handrücken den Schweiß ab. Ihr Fuß schwebte weiterhin in der Luft.
    »Ihr Faktenwissen ist intakt, richtig? Auch der prozedurale Bereich, also der Sektor in Ihrem Gehirn, in dem komplexe Verhaltensmuster abgespeichert sind.«
    Zum Beispiel wie man tötet? Foltert? Quält?
    »Nur in Ihre persönliche Vergangenheit …«, sie hustete und musste ihre Ausführungen kurz unterbrechen, »… können Sie nicht mehr zurückreisen. Wir sind der Meinung …«
    »Wer ist wir?«
    Sie schloss die Augen, versuchte, ihre Atmung zu kontrollieren, als eine weitere Schmerzwelle sie zu durchlaufen schien.
    »Darauf will ich doch hinaus. Ich darf Ihnen nicht sagen, wer wir oder wer Sie sind, weil Sie darauf von alleine kommen müssen.«
    Noah berührte ihren Zehenstumpf. Nur sanft, aber bereits das bewirkte eine Reaktion, als hätte er einem gesunden Menschen einen Fußnagel herausgedreht.
    »Nääähhhh …« Sie hechelte wie ein Hund. Riss an den Ketten. Keuchte Unverständliches. Noah sah wieder nach vorne, entdeckte einen grünen Pfeil an einem Schild, der an ein Exit-Symbol erinnerte, und wies Oscar an, diese Richtung einzuschlagen.
    »Also, noch einmal von vorne«, setzte er an, als Amber wieder in der Lage schien, halbwegs verständliche Worte zu sprechen. »Sie sagen mir jetzt alles, was ich wissen will.«
    »Nein«, stöhnte sie.
    »Nein?«
    Diesmal näherte er sich mit der Spitze der Maschinenpistole dem Schmerzradius ihres zertrümmerten Zehs.
    »Hören Sie, bitte. Jede Information, die ich Ihnen gebe, blockiert die eigene Denkarbeit. Sie müssen sich von ganz alleine erinnern.« Amber spie die Sätze förmlich aus. Spucke traf ihn im Gesicht wie vorhin das Blut der beiden Killer.
    »Woran?«
    Zu seinem Erstaunen gab sie sogar eine Antwort, wenn auch keine zufriedenstellende: »An Informationen, die wir sehr schnell und sehr dringend benötigen.«
    »Geht es um ein Video?«
    Wieder das Flackern in ihrem Blick. »Haben Sie das von Oscar?«
    »Ich habe davon geträumt«, gab er zu.
    Willst du aufrichtige Informationen, musst du selbst ehrlich sein.
    Für einen unwirklichen Moment fragte er sich, ob Amber auch die Stimme in seinem Kopf hören konnte. Aus irgendeinem Grund versuchte sie zu lächeln.
    »Gut, sehr gut«, sagte sie, weiterhin schwer keuchend. »Dann scheint es mit dem Triggern ja doch zu funktionieren.«
    Sie musste Noah nicht erklären, wovon sie sprach. Die Suite, der Koffer, die Pässe, die Zugreservierung – sie hatten ihm Häppchen aus seiner Vergangenheit zugeworfen in der Hoffnung, damit Erinnerungen aus dem verschütteten Steinbruch seines Gedächtnisses zu lösen.
    »Und was hatten Sie vor?«
    Wenn Elvis noch atmen und der Maskenmann noch blinzeln könnte? Wenn ich an deiner Stelle wäre?
    »Es gab einen genauen Ablaufplan für den Fall, dass Sie wieder auftauchen«, sagte sie mit schwerer Zunge. »Schritt eins war, Sie unbemerkt aus der Stadt zu lotsen, bevor Sie getötet werden.«
    Noah wurde durch eine Bodenwelle, über die Oscar fuhr, aus dem Sitz gehoben. Auch Amber konnte ihr Gleichgewicht nicht halten und senkte versehentlich den Fuß. Sie schrie so laut auf, dass Oscar sich beim Fahren umdrehte.
    »Gut. Schritt eins war erfolgreich, ich bin in Amsterdam. Wie lautet Schritt zwei Ihres Plans?«, setzte Noah das Verhör fort.
    »Wir sollten Sie in einen Bungalow bringen«, antwortete sie ihm stöhnend. »Im Wald.«
    »Damit ich mich dort an irgendetwas erinnere?«
    »Keine Ahnung.« Amber schluckte, fuhr sich wieder über die Stirn und verteilte den Schweißdunst. Noah erkannte einen kleinen Pickel am Haaransatz, der erste Makel an ihrem Körper, wenn man von dem zerschossenen Zeh einmal absah.
    »Ich bin in viele, aber nicht in sämtliche Vorgänge eingeweiht. Ich weiß nicht, was genau dort geschehen soll. Der genaue Zielort wurde uns erst nach unserer Landung mitgeteilt.«
    Der Zielort.
    Noah kratzte sich nachdenklich den Haaransatz am Nacken und betrachtete die Maschinenpistole in seiner rechten Hand.
    Fünf Tote. Eine entführte Journalistin. Verschleppt in einem kurzfristig organisierten Nacht-und-Nebel-Flug aus den USA über den Atlantik.
    »Es muss eine irrsinnig wichtige Information sein, gemessen an dem Aufwand, den Sie betreiben.«
    Amber kniff die

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