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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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Hysterie. Noch.«
    »Verstehe«, sagte Altmann und zog sich seine Handschuhe wieder an. Er fröstelte. Sein Nacken war hart wie Stein. Wenn er nicht bald wieder ins Warme kam, würde er Kopfschmerzen bekommen.
    »Sie haben von dem Anschlag auf Zaphire gehört, der ist misslungen. Leider. Denn dieser Irre hat vor laufenden Kameras verkündet, er wolle das Mittel nur noch in Entwicklungsländer ausliefern. Jetzt stürmen die Menschen die Apotheken und Kliniken aus Angst, leer auszugehen, weswegen der Präsident eine nationale Ausgangssperre erwägt. Es gibt jetzt bereits einen Engpass. Wir stehen kurz vor Massenunruhen. Ich darf Ihnen keine weiteren Details nennen, aber wenn das Video erst einmal online ist, wird sich alles noch einmal drastisch verschlimmern. Es wird unter Garantie zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommen, weltweit. Überlegen Sie selbst: Schon jetzt entlädt sich die Angst der Zivilisten in ausländerfeindlichen Übergriffen. Menschen asiatischer Herkunft werden auf der Straße zusammengeschlagen, weil man sie mit dem Virus aus den Philippinen in Verbindung bringt. Hamstereinkäufe, Schlangen vor Supermärkten, Prügeleien vor Apotheken – all das passiert bereits, ohne dass die Bevölkerung das ganze Ausmaß kennt. Was geschieht erst …«
    »… wenn das Video den Menschen den realen Grund für ihre Ängste zeigt?«, ergänzte Altmann und ließ seinen Blick noch einmal über die Fenster zum Innenhof gleiten. Aus irgendeinem Grund war er sich sicher, von der Stimme beobachtet zu werden, auch wenn es dafür keine sichtbaren Hinweise gab.
    »Die staatlichen Organisationen würden zusammenbrechen«, begann die Frau aufzuzählen. »Eine koordinierte medizinische Versorgung der Bevölkerung wäre nicht mehr möglich, weswegen sich die Pandemie noch ungebremster ausbreiten würde als ohnehin schon.«
    »Von wie vielen Toten reden wir?«, wollte Altmann wissen und machte sich auf den Weg zum Ausgang.
    »Wenn wir keine Infrastruktur mehr haben, um das tödliche Virus im Keim zu ersticken?«
    »Ja.«
    »Dreieinhalb.«
    »Millionen?«
    »Milliarden.«
    Altmann schnappte nach Luft und blieb kurz vor den Glastüren stehen, durch die er in das Atrium und damit zurück zum Ausgang der Botschaft gelangen würde.
    »Die Hälfte der Weltbevölkerung?«
    Er sah zu dem Baum zurück, den er nicht bestimmen konnte. Zu dem Totempfahl, der wie ein mahnender Riesenfinger in den Himmel stach, und zu dem 9/11-Denkmal, das an Tausende von unschuldig Ermordeten erinnerte.
    »Verstehen Sie jetzt, weshalb es so wichtig ist, Noah zu eliminieren?«, fragte die Stimme in seinem Ohr. »Und zwar schnell. Bevor es zu spät ist und er sich wieder erinnern kann, wo er das Video versteckt hat.«
    * * *
    Durch die geschwungenen Glasscheiben des Atriums beobachtete sie, wie Altmann das Gebäude Richtung Brandenburger Tor verließ und nach einem Taxi winkte. Jetzt erst löste sie sich von ihrem Platz und ging zu den Fahrstühlen. Zwei Stockwerke tiefer, im Keller der Botschaft, wurde sie von einem surrenden Geräusch empfangen.
    Noch wurde es von der Tür am Ende des Ganges gedämpft, aber je näher sie dem Lagerraum kam, desto mehr verwandelte sich das Surren in ein sägendes Kreischen.
    Sie wartete eine Pause ab, klopfte an, als es leiser geworden war, und trat ein.
    »Wie ist es gelaufen?«, wurde sie von einem älteren Mann mit grauweißem Haar und übermüdeten Augen begrüßt.
    Zu einem schwarzen Anzug trug er ein krawattenloses blaues Hemd und weiße Turnschuhe. Er stand zwischen zwei meterhohen Metallregalreihen hinter einem Campingtisch, der sich unter mehreren Aktenordnern bog.
    »Lassen Sie sich bitte nicht stören«, antwortete sie und zeigte auf den Hefter in seiner Hand.
    Der Mann nickte, dann legte er ihn auf einen Schreibtisch und riss die ersten zwanzig Seiten heraus.
    »Hat er es dir abgekauft?«, wollte er wissen.
    »Fürs Erste. Aber das wird nicht lange vorhalten. Altmann ist zu schlau für solche Spielchen«, sagte sie und sah dem Mann dabei zu, wie er die Seiten durch einen Aktenvernichter schob.
    Sie seufzte innerlich.
    Bei seinem Tempo braucht er noch Jahre, um die Beweise zu vernichten.
    Ob im Pentagon, dem Weißen Haus oder hier in der Botschaft: Überall machten Mitarbeiter in diesem Augenblick Überstunden, um die Schredder mit Noah-Dokumenten zu füttern. Nicht nur auf amerikanischem Hoheitsgebiet, sondern in jedem Land, in dem es staatliche Stellen gab, die von dem Projekt gewusst hatten.
    »Sollen wir

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