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Nobels Testament

Nobels Testament

Titel: Nobels Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Tonfall.
    »Die Nobelversammlung veranstaltet ein sehr interessantes Seminar«, sagte Ebba, »
Global Challenge of Neuroprotection and Neuroregeneration,
und danach gibt’s Büfett und gemütliches Beisammensein. Das ist eine Tradition bei Angestellten und Post-Docs und sehr beliebt.«
    »Ein kleines Betriebsfest?«, sagte Annika und schaute zum Haus hinüber. Sie konnte Thomas nirgends mehr entdecken.
    »Ja«, sagte Ebba. »Das Nobelkomitee tritt heute zusammen, um über die erste Liste abzustimmen, da kochen die Gemüter meistens ziemlich hoch. Kann ich dich übrigens um einen Gefallen bitten?«
    Annika wandte den Blick wieder Ebba zu.
    »Klar«, sagte sie, »natürlich.«
    »Ich fahre morgen für ein paar Tage zu meiner Cousine nach Dalarna. Kannst du ein Auge auf das Haus werfen?«
    Annika nickte und sah hinüber zu der großen Villa.
    »Klar, was soll ich tun? Blumen gießen, den Hund versorgen, die Post reinholen?«
    Ebba lachte und kramte in ihrer Jackentasche.
    »Francesco kommt mit mir. Aber es wäre gut, wenn du nach der Post siehst, einmal jedenfalls. Die Blumen halten sich auch so. Hier ist der Schlüssel für den Briefkasten … vielen Dank, das ist lieb von dir. Ruf mich an, wenn etwas ist, meine Handynummer steht auf der Karte.«
    Sie reichte Annika einen kleinen Schlüsselbund und eine Visitenkarte, winkte und lief dem Hund hinterher, der auf dem Weg zu Hopkins’ Grundstück war.
    »Nein, Freundchen, nicht dahin, bei Fuß!«
    Annika schluckte, steckte Schlüssel und Karte in die Tasche und schaute hinüber zu ihrem Wagen. Die Pflanzenerde lag vor dem offenen Kofferraum auf dem Boden.
    Damit würde ihr niemand helfen.

Montag, 31. Mai
    Mit weichen Knien betrat Anton Abrahamsson den Raum. Die frühen Gesprächstermine in der obersten Etage des Mittelgebäudes waren berüchtigt, besonders die in den Eckzimmern, von wo aus man die Baumkronen des Kronobergsparks erahnen konnte.
    Und nun war er an der Reihe.
    Der Chef des Staatsschutzes und sein Abteilungsleiter Bertstrand standen am Fenster und unterhielten sich leise. Die Morgensonne spiegelte sich in der Fassade gegenüber und warf ein unruhiges Licht auf ihre Gesichter. Sie rührten in ihren Kaffeetassen und schienen Vertrauliches zu besprechen.
    »Ach«, sagte Anton Abrahamsson und rieb die Hände aneinander, um den kalten Schweiß ein wenig aufzuwärmen, »so sieht es hier also aus …«
    Die Männer am Fenster schauten ihn an, stellten ihre Kaffeetassen auf einem kleinen runden Holztisch ab und kamen auf ihn zu.
    »Willkommen«, sagte der Chef des Staatsschutzes und drückte mit der linken Hand leicht seinen Ellenbogen, als sie Hände schüttelten. »Kaffee? Oder einen Schluck Wasser vielleicht?«
    Er deutete auf ein Sideboard mit Erfrischungen.
    Anton Abrahamsson gab Pfötchen bei Bertstrand und ging dann hinüber, um sich ein Glas Ramlösa-Mineralwasser einzuschenken. Seine Hände waren unruhig, und er wollte nicht riskieren, beim Ausgießen aus der Thermoskanne etwas zu verschütten.
    Er fragte sich, ob jeder bei seinem Beförderungsgespräch so nervös war.
    »Setzen Sie sich, Abrahamsson«, sagte der Chef.
    Sie ließen sich in tiefen Sesseln nieder, gemütlich, mit dunkelblauem Bezug. Anton Abrahamsson streckte die Beine aus.
    »Und, ist bei der Familie alles in Ordnung?«, fragte der oberste Chef.
    Anton Abrahamsson musste lachen, wie sie sich für ihn engagierten!
    »Ja, danke«, sagte er. »Der Kleine ist ja inzwischen ein richtiger Kerl, neun Monate alt. Eine Zeit lang war es nicht so einfach, Koliken und solche Sachen …«
    Bertstrand lehnte sich vor und faltete die Hände.
    »Anton«, sagte er, »wir möchten mit Ihnen über die Ausweisung in Bromma im vergangenen Winter sprechen.«
    Anton Abrahamsson nickte und lächelte, ja, daran erinnerte er sich in der Tat sehr gut.
    »Knifflige Sache«, sagte er. »Ich bin froh, dass alles so gut verlaufen ist.«
    Die Chefs wechselten einen kurzen Blick, der Abrahamsson aus unerfindlichen Gründen Unbehagen bereitete.
    »Ich kann doch davon ausgehen«, sagte der Chef des Staatsschutzes, »dass der Bericht, den Sie geschrieben haben, korrekt ist?«
    Anton Abrahamsson nahm einen Schluck Wasser und nickte nachdrücklich, o ja, der war korrekt.
    »Es gibt da ein paar Details, die uns nicht ganz klar sind«, sagte Bertstrand. »Wir hoffen, dass Sie uns den Verlauf der Ereignisse ein wenig genauer erläutern können.«
    Anton Abrahamsson lächelte breit und öffnete die Knie.
    »
Shoot
«
,
sagte

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