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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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und…«
    »Wie?« Norbert starrte ihn an. Er erinnerte sich, daß Sir Morgan ausdrücklich gesagt hatte, er habe Gornt keine Details des Coups verraten und wolle auch nicht, daß er davon erfahre. »Obwohl der Junge vertrauenswürdig ist. Ja, es kann nichts schaden, wenn er sich unter den verkommenen Struan-Zirkel mischt und zusieht, was er ausspionieren kann.«
    »Hat Morgan Ihnen Einzelheiten über den Plan erzählt?«
    »Nein, Sir, er hat mir nur erzählt, was ich so heimlich wie möglich an Struan weitergeben sollte.«
    »Großer Gott«, sagte Norbert verzweifelt. »Sie fangen am besten beim Anfang an.«
    »Er sagte, ich solle Ihnen nichts von meiner Rolle erzählen, bis ich sie gespielt hätte, bis ich getan hätte, was er mir auftrug. Das habe ich getan, ich habe Malcolm Struans Vertrauen, also kann ich es Ihnen jetzt erzählen.« Gornt schlürfte seinen Champagner. »Sehr guter Jahrgang, Sir.«
    »Erzählen Sie weiter!«
    »Sir Morgan trug mir auf, Struan eine Reihe von Geschichten zu erzählen – er sagte, sie kämen der Wahrheit nahe genug, um Struan und durch ihn den wirklichen Tai-Pan, Tess Struan, in die Falle zu locken. Inzwischen, Sir, kann ich fast dafür garantieren, daß der letzte der Struan-Tai-Pane fest am Haken zappelt.« Rasch berichtete Gornt das Wesentliche dessen, was er Malcolm Struan erzählt hatte. Als er fertig war, lachte er. »Die geheimen Einzelheiten soll ich ihm nach dem Duell auf dem Weg zu seinem Schiff mitteilen.«
    »Was sollen Sie ihm erzählen?«
    Der ältere Mann hörte aufmerksam zu. Da er die wirklichen Details kannte, war er fasziniert, mehr über Morgans Verschlagenheit zu erfahren. Wenn Tess Struan aufgrund dieser falschen Information handelte, würde das Sir Morgan mit Sicherheit die paar zusätzlichen Wochen verschaffen, die er benötigte. »Aber, Sir Morgan«, hatte Norbert in Shanghai gesagt, als ihm der Plan dargelegt wurde, »die ganze Sache ist doch narrensicher, Sie brauchen keine zusätzliche Zeit, ich kann meinen Teil in Yokohama vor Weihnachten erledigen.«
    »Ja, das können und werden Sie. Aber ich und Vater, wir gehen gern ganz auf Nummer Sicher, Freundchen, und zusätzliche Zeit sorgt dafür, daß wir nicht mit dem Hals in irgendwelche Schlingen und mit dem Arsch ins Gefängnis geraten.«
    Norbert unterdrückte ein Schaudern bei dem Gedanken, ertappt zu werden. Zwar drohte keine Schlinge, aber höchstwahrscheinlich Gefängnis wegen Betruges und ganz sicher das Schuldgefängnis. Sir Morgan ist wirklich ein ausgekochter Bursche, es sieht ihm ähnlich, mir eine Sache zu erzählen und Gornt eine andere. Er hat mir ein Risiko erspart, nämlich das, Struan zu töten. Für mich heißt es also England und fünftausend im Jahr, aber ich verliere die Sahne von dem Alten. Nur – besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
    Norbert seufzte. Ich hatte mich darauf gefreut, Malcolm eine Kugel in den Leib zu jagen, dachte er, und die Worte des alten Brock kamen ihm in den Sinn: »Norbert, Ihr Rückzug kann versüßt werden. Der Bonus wird auf fünftausend Guineas im Jahr erhöht, wenn Sie ihn umlegen, tausend, wenn Sie ihn schwer verwunden.«
    »Morgan ist schlau, der Plan ist narrensicher«, sagte er mit einem Lächeln. Um Gornt zu prüfen, fügte er beiläufig hinzu: »Finden Sie nicht auch?«
    »Sir?«
    »Die kleinen Veränderungen machen den ganzen Unterschied, nicht?« Er beobachtete ihn aufmerksam.
    »Tut mir leid, Sir, ich weiß keine Einzelheiten – bis auf das, was ich Ihnen erzählt habe und was ich an Struan weitergeben sollte.«
    »Ich trinke noch einen Scotch – bedienen Sie sich mit Champagner«, sagte Norbert zufrieden und trank dann schweigend, bis er über alles nachgedacht hatte. »Sie machen weiter, als hätten Sie mir nichts gesagt. Morgen werde ich das Duell absagen. Kann es mir nicht leisten, den Kerl zu töten oder handlungsunfähig zu machen.«
    »Ja, Sir, das habe ich mir auch gedacht.« Gornt reichte ihm Malcolm Struans Brief, das Äquivalent zu dem, den Norbert unterschrieben hatte. »Er hat mir das für Sie gegeben. Aber ich schlage vor, nicht morgen abzusagen, das könnte ihn mißtrauisch machen – und vielleicht finden wir noch heraus, was an der Pearl so wichtig ist.«
    »In Ordnung, Edward, gute Idee.« Norbert lachte schallend. »Also ist der junge Spund Struan am Mittwoch auf seinem Weg ins Unheil, was?«
    Gornt grinste. »Und das auch noch fröhlich, Sir. Sein Noble House ist am Ende, und unseres beginnt.«
    »Ja.« Die

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