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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Zur Sicherheit sollte der Dampfkutter am Kai von Drunk Town auf uns warten.«
    »Das ist besser, Jamie. Danke. Also ein Kutter mit Rudern. Nachdem ich mit Norbert fertig bin, gehen wir an Bord, so schnell wir können. Sagen Sie Vargas morgen, er soll für Freitag ein Treffen mit unseren japanischen Seidenhändlern vereinbaren; es soll so aussehen, als hätten wir für den Rest dieser und für die nächste Woche ein volles Programm, ja?«
    »Ja.«
    »Sonst noch etwas, Jamie?«
    »Darf ich einen Vorschlag machen? Nach der morgigen Fahrt auf der Pearl…« McFay zögerte. »Sie sagten, der Plan könnte sich ändern – wegen des Wetters? Aber die Wettervorhersage ist doch gut.«
    »Ja. Das war nur für den Fall, daß Marlowe im Hafen bleiben muß«, sagte er leichthin. »Bei all den Vorbereitungen der Flotte, um Edo zu überfallen oder zu bedrohen, weiß man nie, was Ketterer oder Sir William beschließen könnten. Was wollten Sie vorschlagen, Jamie?«
    »Eigentlich habe ich mehrere Vorschläge. Nach der Rückkehr morgen abend – Marlowe sagte, das würde bei Sonnenuntergang sein –, könnten Sie und Angélique doch zum Dinner mit Captain Strongbow an Bord der Prancing Cloud gehen, sogar über Nacht dort bleiben. In der Morgendämmerung könnten Sie und ich an Land gehen und…«
    »Das ist ein viel besserer Plan«, sagte Malcolm sofort strahlend, »viel besser. Dann ist Angélique bereits an Bord, ihr Gepäck auch, und wir brauchen uns um sie keine Sorgen zu machen. Wenn ich mit Norbert fertig bin, können wir sofort zurückkommen. Großartige Idee, Jamie. Unsere Sachen können mit Chen und Ah Soh an Bord geschickt werden, kein Grund, warum sie nicht auch an Bord bleiben sollten. Sehr klug, daß Ihnen das eingefallen ist, und darum möchte ich nicht, daß Sie Struan’s verlassen.«
    Jamie lächelte zerknirscht. »Wir werden sehen.«
    »Übrigens, für den Fall, daß doch ein Unfall passiert«, sagte Malcolm gelassen, »für den Fall, daß ich verwundet bin, aber noch transportfähig, dann möchte ich an Bord zurück. Wenn es zu einem wirklichen Notfall kommt, nun ja, dann holen Sie einfach entweder Babcott oder Hoag. Hoag sollte in jedem Fall an Bord kommen, wir nehmen ihn mit zurück nach Hongkong.«
    »Ich habe mich erkundigt; beide sind am Donnerstag in Kanagawa, also werden beide am Mittwoch hier sein.«
    »Sie denken an alles.«
    »Nein. Ich wünschte, ich könnte das, und ich wünschte, Sie würden das Duell absagen.«
    »Es wird keinen Unfall geben.«
    »Hoffentlich haben Sie recht. Aber was immer auch passiert, es ist besser, daß ich hierbleibe, bis Sie zurückkommen oder nach mir schicken.«
    »Aber Mutter sagte in ihrem Brief, daß…«
    »Ich weiß. Aber seien wir ehrlich, Tai-Pan, für mich ist die Sache gelaufen. Es ist am besten, wenn ich hierbleibe, um Ihren Rückzug zu decken, wegen Norbert und auch wegen Gornt. Tut mir leid, aber ich traue diesem Burschen noch immer nicht. Meine Aufgabe ist hier, nicht in Hongkong. Im Frühjahr werde ich die Firma verlassen. Das ist am besten so, und wir sollten uns jetzt darauf einigen – aber nicht vor Ihrem einundzwanzigsten Geburtstag.«
    Die beiden Männer blickten einander fest an. Schließlich sagte Malcolm leise: »Sie sind ein wunderbarer Freund, wirklich.«
    »Nein, ich versuche bloß, meinen Eid zu halten – den ich dem Tai-Pan vom Noble House geschworen habe.«
    André und Phillip Tyrer unterhielten sich draußen vor der britischen Gesandtschaft. »Malcolms Embargo wäre verheerend für jede Handelsgesellschaft in Asien«, sagte Tyrer, »eure eingeschlossen. Aber sicher würdet ihr ebenso wie die Deutschen oder Russen da nicht mitmachen.« Der Wind zerzauste sein Haar, aber nach dem Alkohol und der Aufregung war ihm nicht kalt. »Sir William bezweifelt, daß der Gouverneur in Hongkong billigen würde oder könnte, was immer das Parlament auch befiehlt; er würde bestimmt Ausflüchte machen.« Er gähnte. »Ich bin todmüde, du auch?«
    »Ich habe eine Verabredung.«
    »Ah!« Tyrer hatte ein kurzes Aufflackern von Vorfreude gesehen. »Du Glückspilz! In letzter Zeit wirkst du sehr viel glücklicher. Wir hatten uns alle ziemliche Sorgen gemacht.«
    André wechselte ins Französische über und senkte die Stimme. »Es geht mir besser als je zuvor. Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, und das Mädchen behandelt mich wie einen König – die beste, die ich je hatte. Kein Herumwandern mehr für mich. Ich habe sie für mich

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