Noble House 02 - Gai-Jin
Furansu-san erwähnte, hatte ihn erschüttert. Sie hatten über moderne medizinische Kenntnisse und darüber gesprochen, wie leicht es wäre, ein Krankenhaus auszustatten und Personal auszubilden: »Oberster Medizindoktor in Kanagawa gut, Sire. Höre, taikō Anjo krank. Höre, vielleicht taikō sehen Obersten Doktor-sama.«
»Wann und wo soll dieses Zusammentreffen stattfinden?«
»Mein Master sagen: nicht sicher, ob schon vereinbart, Sire. Vielleicht Oberster Medizin-Doktor helfen taikō.«
»Wenn ein Treffen vereinbart wird, sagen Sie es mir. Sagen Sie Serata auch, daß ein Krankenhaus eine interessante Möglichkeit ist.«
Er hatte entschieden, es dabei bewenden zu lassen. Für den Augenblick. Doch das war eine weitere Information, die Misamoto besser vergessen sollte. Wie kann ich einen persönlichen Dolmetscher bekommen, dem ich vertrauen kann? Ich muß einen haben. Vielleicht sollte ich Misamoto ausbilden, er ist mein Laufbursche, abhängig und in meiner Hand. Bislang war er gehorsam. Mit dem Prospektor hat er seine Sache gut gemacht. Zu schade, daß er nicht zur Stelle war, als sie kämpften – wie wilde Tiere, haben die Samurai berichtet, wie passend! Wäre er im Bergwerk gewesen, hätte er sie vielleicht aufhalten können. Nicht, daß es eine Rolle spielte, ein Toter, einer weniger, um den man sich Sorgen machen muß, und sicher bleibt der Überlebende nicht mehr lange auf dieser Welt. Kohle! Wir haben also reichlich Kohle, sagt Hisako, und für diese Gai-Jin ist Kohle so gut wie Gold.
Absichtlich hatte er dann ein anderes Thema angeschnitten.
»Fragen Sie Serata, warum die Gai-Jin Kanonen und Gewehre abfeuern und Kriegsschiffe hin und her schicken, um den Frieden dieses Landes der Götter zu stören. Bereiten sie sich auf Krieg vor?«
Sofort war die Stimmung umgekippt.
»Mein Master sagen, nicht Krieg vorbereiten.« Er hatte gesehen, daß Gai-Jin Andreh peinlich genau übersetzte. »Nur vorbereiten Verteidigung. Tut mir leid, taikō sagen, alle Gai-Jin müssen gehen.«
»Warum nicht für ein oder zwei Monate gehen und dann wiederkommen?« Innerlich hatte er gelacht, als er die Verblüffung sah, die dies hervorrief.
»Mein Master sagen, Vertrag unterzeichnet von Herrn Shōgun und bestätigt von Bakufu-Führer taikō Ii und Allerhöchstem Kaiser uns erlauben Yokohama, Kanagawa, Kobe bald. Vertrag ist guter Vertrag für Nippon und Gai-Jin. taikō Anjo, tut mir leid, falsch böse, zu sein.«
»Viele Daimyos denken nicht so. taikō Anjo ist der Führer. Sie sollten tun, was er anordnet. Dies ist unser Land.«
»Mein Master sagen, Furansu wünscht helfen Nippon sein große Nation auf Welt…«
»Sagen Sie Serata-sama, der taikō ist der Führer, was er sagt, muß befolgt werden, wenn auch manchmal«, hatte er taktvoll hinzugefügt, »sogar der taikō seine Meinung ändern kann, falls er richtig beraten wird.« Er hatte gesehen, wie sie dies zur Kenntnis nahmen. »Tut mir leid, wir haben ein Dutzend Male erklärt, daß Satsuma-Angelegenheiten nur vom Sanjiro-Daimyo gelöst werden dürfen.«
»Mein Master sagen, hoffen, daß jemand kann taikō richtigen Rat geben. Satsuma-Daimyo muß sagen bedaure, zahlen Entschädigung, vereinbart bei Edo-Treffen. Mörder offen bestrafen.«
Er hatte genickt, als sei er ernstlich besorgt. Abrupt war er aufgestanden und hatte damit noch größere Bestürzung erregt – sinnlos, weiter mit den Furansu-sans zu reden, die auf andere Art wertvoll waren, man mußte sich dem englischen Führer nähern. Und während er sich weiterhin hochmütig und streng gab, hatte er mit gespieltem Widerstreben einem weiteren Treffen zugestimmt. »Misamoto, sagen Sie ihnen, daß wir uns in zehn Tagen treffen können, in Edo. Sie können zu einem privaten Treffen nach Edo kommen.«
Als er das Kriegsschiff verlassen wollte, hatte der Gai-Jin Andreh gesagt: »Mein Master wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr.« Verblüfft hatte er zur Kenntnis genommen, daß die Gai-Jin-Welt ihren eigenen Kalender hatte, völlig verschieden vom japanischen – und chinesischen – Mondkalender, der seit Urzeiten das Mittel gewesen war, um Tage, Monate und Jahre zu zählen.
Auf dem ganzen Rückweg mit der Galeere nach Edo hatte er sich über diese Männer gewundert. Größtenteils war er entsetzt – Gai-Jin waren wie Ungeheuer in Menschengestalt, die von den Sternen gekommen und deren Ideen und Einstellungen die falsche Seite von Yin und Yang waren.
Aber damit wir als Nation überleben, muß Nippon
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