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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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eine Erscheinung. Besser er konzentrierte sich auf die bevorstehende Hochzeit und die lebenslange Verbindung zwischen ihr und Pete.
    »Wie lange wirst du in der Stadt bleiben?«, fragte Carly.
    »Mindestens die vier Wochen bis zu eurer Hochzeit, und vielleicht sogar etwas länger. Dann mache ich mich wieder auf die Reise.« Ihm blieb keine andere Wahl. Er hatte mitten im Einsatz alles hingeworfen, weil er es zugelassen hatte, dass seine persönlichen Dämonen ihn vertrieben. Und er wusste verdammt gut, dass er sich ihnen stellen musste, damit er morgens wieder in den Spiegel sehen konnte. Mike Novack ließ keine Arbeit unerledigt, und er lief auch nicht vor seiner Vergangenheit weg.
    Sobald er das Nomadenleben, das er so liebte, wieder aufgenommen hatte, würde sich alles normalisieren. Jedenfalls hoffte er das, dachte er mit einem Blick auf die Frau, die sein Bruder bald heiraten wollte.
    »Möchtest du reingehen und dir die Ringe im Laden ansehen?«, fragte Mike.
    »Ja, klar.« Doch Carlys Blick kehrte abermals zu dem Schmuck im Schaufenster zurück.
    »Oder hast du schon welche gefunden, die dir gut gefallen?«, fragte er.
    »Ja, die da.« Carly beugte sich vor und klopfte vorsichtig an die Scheibe, um ihm die einfachen zweifarbigen Ringe zu zeigen.
    Also eine Frau mit Geschmack. Als Mike an ihr anfängliches Geplänkel zurückdachte, erkannte er, dass sie jedes Wort ernst gemeint hatte. »Sie sind wunderschön«, meinte er.
    Carly drehte sich zu ihm um und sah ihn an. »Aber Peter wird sie nicht mögen.« Sie kniff die Lippen zusammen und auch ihr sanfter brauner Blick wurde traurig.
    »Du hast recht. Die hauen einen nicht gerade vom Sockel. Pete hätte bestimmt lieber etwas, das ein klein wenig … auffälliger ist.«
    Carly seufzte.
    »Du kennst ihn anscheinend auch sehr gut«, sagte Mike.
    Carly lächelte. »Wir verstehen uns einfach.«
    Wirklich? Mike hatte mit den beiden jeweils nur ein paar Minuten verbracht, trotzdem war er bereits ins Grübeln geraten. Und als er sah, wie sehnsüchtig Carly die Ringe im Fenster betrachtete, begann er, sich geradezu zu sorgen.
    »Es wird langsam Zeit«, murmelte Carly. »Ich hoffe, er sieht ein, dass manche Dinge ihre Zeit brauchen, und wir müssen die Ringe noch aussuchen, anpassen und gravieren lassen. Danach sind noch die Smokings, das endgültige Blumenarrangement, die … «
    »Entspann dich. Solche Listen sind doch nicht in Stein gemeißelt. Es wird schon alles rechtzeitig fertig sein.«
    »Nur, wenn wir uns an meinen Plan halten.«
    Beschwichtigend legte Mike eine Hand auf Carlys nackte Schulter, und als er erkannte, dass er einen Fehler gemacht hatte, war es bereits zu spät. Die Haut unter seinen rauen Fingern war seidenweich. Er holte tief Luft. Diese Frau sah hinreißend aus und duftete nach Vanille – eine Kombination, der er kaum widerstehen konnte.
    »Wir wär’s, wenn wir eine Tasse Kaffee trinken gehen und über deinen Plan reden? Bestimmt wirst du etwas ruhiger, wenn du erkennst, dass alles klappen wird.«
    Carlys hektischer Blick sprang zwischen seiner Hand, die immer noch auf ihrer Schulter ruhte, und den Ringen im Schaufenster hin und her. »Kaffee ist keine besonders gute Idee.«
    Besser er nahm die Hand wieder weg. Angesichts seiner heftigen Reaktion auf Carly war es wohl am vernünftigsten, auf Distanz zu gehen. »Aber Zeit genug hätten wir«, murmelte Mike stattdessen.
    »Es ist doch allgemein bekannt, dass Kaffee für die Gesundheit schädlich ist.« Carly ging auf die Straße zu. Ehe Mike begriff, was sie vorhatte, kam mit quietschenden Reifen ein gelbes Taxi zum Stehen.
    »Danke, dass du gekommen bist. Wir sehen uns sicher bald wieder in dem ganzen Hochzeitstrubel.« Carlys ausweichendes Geplapper ließ vermuten, dass sie genau das Gegenteil hoffte. Doch ihre großen braunen Augen sagten etwas anderes.
    »Verlass dich drauf«, erwiderte Mike schmunzelnd.
    Kaum war Carly in das wartende Taxi eingestiegen, fädelte es sich auch schon wieder in den Verkehr ein.
    »Willkommen in New York City.« Mike sah zu, wie die Bremslichter im Verkehrsgewühl verschwanden und ihm die Frau entführten.
    Carly betrat das ihr wohlbekannte Foyer des Hauses, in dem Peter wohnte. Es roch nach frischer Farbe, und strahlend weiße Wände rahmten das viele Chrom und die Spiegel, was sie nicht sonderlich überraschte. Bei den hohen Mieten und Nebenkosten erwarteten die Bewohner des luxuriösen Gebäudes an der Upper East Side gute Service- und

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