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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Marnie“, sagte er ungeduldig. „Was ist nun?“
    Sie sah von Neuem prüfend zum Himmel. Plötzlich entdeckte sie verdächtige Zeichen. Zum Beispiel die Wolken – sie waren jetzt dunkel geballt und bewegten sich schneller.
    Marnie bemühte den viel strapazierten und unverfänglichen Satz, der einem schnelle Entscheidungen ersparte und einen trotzdem nicht als Feigling erscheinen ließ. „Wir können warten. Auf ein paar Stunden mehr kommt es auch nicht mehr an.“
    Adam zog seine Tasche auf die Schulter und warf Marnie einen Blick zu, der sie als typische Wischiwaschi-Frau abqualifizierte. „Frauen“, murmelte er, während er sich an ihr vorbeischob und wieder ins Haus ging.
    „Sie ist mit Adam Drake zusammen?“, stieß Kent hervor. „Was, zum Teufel, macht sie mit dem?“
    „Das möchte ich auch gern wissen.“ Victor zog seine Pfeife aus der Innentasche seines Jacketts und nahm den Deckel von der Tabakdose. „Ich habe es gerade erst erfahren.“
    „Wir müssen sie da wegholen! Dieser Mann ist verrückt. Du hast gesehen, wie er in deine Party eingefallen ist, und ich brauche dich nicht daran zu erinnern, was er für unsere Publicity getan hat!“ Kent knallte den Lokalteil der Zeitung auf Victors Schreibtisch. Die fettgedruckte Titelzeile verkündete:
Gefeuerter Angestellter erscheint auf Eröffnungsgala Adam Drake, der letztes Jahr bei dem Hotelmagnaten Victor Montgomery in Ungnade fiel …
    „Ich habe den Artikel gelesen“, brummte Victor und zündete seine Pfeife an. Er zog ein paarmal und stieß kleine Rauchwölkchen aus. „Wenn ich wüsste, was Drake ausbrütet! Dann könnte man reagieren …“
    „Also, zuerst mal würde ich sein Boot einkassieren. Die Wachmänner haben ihn in einem Boot wegfahren sehen. Er muss also umgedreht sein und am Pier des Hotels festgemacht haben.“
    „Hm. Vielleicht …“
    „Dann muss sofort jemand zu der Insel rüber und Marnie zurückholen. Bei Typen wie Drake muss man auf das Schlimmste gefasst sein.“
    „Du glaubst, er könnte Marnie etwas tun?“ Victor starrte Simms an, der nervös vor seinem Schreibtisch auf und ab wanderte.
    „Er ist am Ende. Nach dem Fiasko gestern Abend habe ich einen Privatdetektiv angerufen, der mir eine Gefälligkeit schuldet. Ich hatte ihn schon letztes Jahr auf Drake angesetzt, nachdem wir die Unterschlagungen entdeckt hatten …“
    „Und?“, unterbrach Victor ihn ungeduldig. „Was weiß der Mann über Drake?“
    „Drake plant, wieder ins Geschäft einzusteigen. Die Sache hat nur einen Haken. Jeder, den er für eine Finanzierung gewinnen will, blockt ab. Er hat mit Investoren aus Los Angeles, Houston und Tokio gesprochen. Aber keiner will mit ihm Geschäfte machen.“
    Victor trommelte mit den Fingern auf den Tisch, als er an den größten Irrtum seines Lebens dachte. Er hatte Drake einmal sein Vermögen anvertraut, und hätte jemand ihn nach seinem leitenden Manager befragt, dann hätte er geantwortet, dass er Adam Drake sein Leben anvertrauen würde … oder das Leben seiner Tochter. Dass er sich in dem Mann so gründlich getäuscht hatte, machte ihm noch immer zu schaffen.
    Den Verlust des Geldes konnte er verschmerzen. Viel schlimmer war die menschliche Enttäuschung. Victor erwartete von seinen Angestellten absolute Loyalität, was er mit Fairness und Großzügigkeit honorierte. Einem Schurken wie Drake reichte das offenbar nicht.
    Victor blickte auf. Kent lief rastlos zwischen Fenster und Tür hin und her. Seine Nervosität übertrug sich auf ihn.
    „Kent, mir gefällt diese Sache genauso wenig wie dir. Aber ich kann nichts unternehmen.“
    „Nichts unternehmen? Liebe Güte, Marnie ist deine Tochter!“
    „Ganz genau.“ Victors Faust landete auf der Tischplatte. „Und wenn ich mich in ihr Leben einmische, wird sie es mir ewig vorwerfen.“
    „Wer weiß, ob sie dazu noch die Gelegenheit bekommt“, sagte Kent mit hochrotem Gesicht. „Drake ist in die Ecke gedrängt, und man weiß ja, wie ein bedrängter Wolf reagiert. Du kannst ihn wegen Entführung anzeigen. Oder wegen versuchten Diebstahls. Wahrscheinlich hatte er es auf die ‚Marnie Lee‘ abgesehen.“
    „Woher wissen wir, wie Drake auf das Schiff gekommen ist!“, polterte Victor. „Wir können nicht irgendwelche wilden Anklagen erheben, wenn wir keine Ahnung haben, was passiert ist. Im Übrigen ist mir die Jacht schnurzegal.“
    „Mir nicht!“ Kent hatte sichtliche Mühe, beherrscht zu sprechen. „Das Boot gehört immerhin zur Hälfte mir. Ich sollte

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