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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine völlig verstaubte, mit Spinnengeweben bedeckte Whiskeyflasche vom Regal. Das vergilbte Etikett starrte vor Dreck.
    „Sie wollen das doch nicht trinken?“, fragte Marnie entsetzt. Er schenkte das Glas voll und parierte mit ihren eigenen Worten: „Sie werden sehen.“ Dann kippte er den Drink in einem Zug hinunter und hielt ihr das Glas hin.
    „Nein danke. Wahrscheinlich muss ich Sie ins Krankenhaus bringen und Ihren Magen auspumpen lassen. Wer weiß, was da drin ist …“ Sie trat näher und beäugte misstrauisch die Flasche.
    „Das ist doch egal.“
    „Schlimm genug, dass Sie sich an mich gehängt haben. Ich will nicht auch noch Krankenschwester spielen.“
    „Nein?“ Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihrem Mund und tiefer. „Das könnte doch nett werden.“
    Eine Gänsehaut überlief sie. „Eine Katastrophe wäre es“, antwortete sie heftig und ärgerte sich, dass ihre Stimme so atemlos klang.
    Er schien ihren Stimmungswandel zu spüren und zeigte auf die Flasche. „Wollen Sie nicht doch einen kleinen mit mir trinken?“
    „Ich glaube nicht, dass Alkohol die Lösung ist. Schon gar nicht …“, sie rümpfte die Nase, „… dieses Teufelszeug.“
    In seinen Augen blitzte etwas auf. „Keine Lösung wofür?“
    „Ich finde, wir sollten unseren Verstand beisammenhalten.“
    „Da sprechen Sie besser in der Einzahl.“ Er schenkte sich noch einen steifen Drink ein, und plötzlich hechtete er über den Tresen und landete leichtfüßig neben ihr.
    So dicht neben ihm kam sie sich sehr klein vor. Sein unverwechselbarer Geruch, vermischt mit dem Duft von altem Scotch, strich über ihr Gesicht.
    „Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie zu verkrampft sind?“
    „Einige.“
    „Nun, sie hatten recht.“ Er lächelte, und seine weißen Zähne leuchteten im Halbdunkel des Raums. Wie zufällig berührte er ihren Arm, und schnell wich sie vor der Berührung zurück, die so warm und einladend war.
    Er lächelte immer noch. „Angst, Marnie?“
    „Wovor? Vor Ihnen?“ Sie schüttelte den Kopf und wusste, dass sie ein wenig log. Tatsächlich war sie wie versteinert, wenn auch nicht aus Angst um ihr Leben. Körperliche Gewalt war nicht Drakes Stil, er wirkte auf andere Art verheerend.
    Sie zuckte zusammen, als er sie von Neuem sanft berührte. Er heftete den Blick auf ihren Mund. Als sie sich unbewusst die Lippen leckte, antwortete er mit einem kaum hörbaren sinnlichen Laut.
    Marnie erkannte, dass sie in der Klemme steckte.
    „Warum müssen Sie so verdammt hübsch sein?“, murmelte Adam, während er langsam den Kopf senkte. Dann spürte sie seinen Mund auf ihren Lippen. Sie wusste, dass sie ihn stoppen musste, dass es Wahnsinn wäre, ihn zu küssen. Aber die Berührung seiner warmen festen Lippen weckte in ihr so erregende Gefühle, dass es ihr Angst machte.
    Nicht schwach werden, ermahnte sie sich. Nicht bei einem Mann wie ihm. Sie kämpfte gegen ihre Empfindungen an, zwang sich, unbeteiligt zu bleiben. Obwohl das Blut heiß durch ihre Adern pulste, rührte sie sich nicht. Dennoch erbebte sie leicht, als Adam sie in die Arme zog. Sein Kuss wurde drängender, und sie spürte, wie seine Zunge Einlass suchte.
    Ihre Instinkte sagten ihr loszulassen, nicht zu denken, nur ihren Gefühlen nachzugeben. Dies eine Mal. Was könnte schon passieren? Aber aus einem verborgenen Winkel ihres Bewusstseins kam eine Warnung, und so stemmte sie die Hände gegen Adams Brust. „Lassen Sie mich los“, sagte sie. Ihre Stimme war ein atemloses Flüstern. „Was fällt Ihnen ein?“
    Er hob den Kopf, ließ sie aber nicht aus seinen Armen. „Dann stimmen also alle diese Storys.“
    „Was für Storys?“
    „Die von Miss Eisberg.“
    Ihr war sterbenselend zumute, und sie fühlte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Aber sie reckte stolz das Kinn und setzte ein kühles Lächeln auf. „Sie halten sich offenbar für unwiderstehlich.“
    Ein Muskel zuckte an seiner Wange. „Nein. Aber ich habe von einer Frau, deren Maßstäbe so niedrig sind, dass sie mit einem Mann wie Simms ins Bett geht, etwas anderes erwartet. Ich dachte, Sie seien heißblütiger, als die Gerüchte behaupten.“
    Ohne zu überlegen, gab sie ihm eine Ohrfeige, und er, dieser abgefeimte Schuft, hatte den Nerv zu lachen. „Oh, die Lady ist also doch nicht völlig leidenschaftslos.“
    „Gehen Sie, Drake!“, befahl sie zornbebend. „Sie sagten, Sie seien von mir enttäuscht. Nun, dasselbe gilt umgekehrt. Ich hatte Vertrauen in Sie. Ich habe sogar

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