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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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einladend.
    Die warme Luft streichelte ihre Haut. Vögel zwitscherten in den Sträuchern. Marnie beobachtete einen Schmetterling, der sich auf einer Blüte niederließ, und lächelte. Anscheinend komme ich endlich über ihn hinweg, dachte sie und konzentrierte sich auf ihre Zeitung.
    Sie las dieselbe Zeile fünfmal, ohne den Inhalt zu begreifen. Ihre Gedanken kreisten um Adam. Wie dumm, wie leichtgläubig sie gewesen war. Ihm zu glauben. Ihm zu vertrauen. Sich auszumalen, wie es wäre, wenn …
    Verwöhntes kleines Mädchen. Denkst, es ginge immer nach deinem Willen. Aber was Männer und die Liebe betrifft, scheinst du nichts zu lernen. Erst Kent, dann Adam. Eine traurige Liste. Du scheinst dich immer in dieselbe Sorte zu verlieben.
    „Ich bin nicht in Adam verliebt“, murmelte sie und schob den Teller mit dem Gebäck beiseite. Ich war nicht in ihn verliebt, und ich werde nie in ihn verliebt sein! Sie blätterte den Anzeigenteil durch und studierte die Sparte „Geschäftsverbindungen“. Vielleicht konnte sie eine kleine Firma kaufen und …
    „Marnie?“
    Der Klang seiner Stimme wirkte wie ein Stromschlag. Sie zuckte zusammen und fuhr mit dem Kopf herum. Er stand direkt neben dem Schirmdach. O nein, bitte nicht! Ihr Herz begann bei seinem Anblick wild zu hämmern, aber sie bewahrte Haltung und sah ihn abweisend an. „Ich dachte, ich hätte klargestellt, dass ich nicht mit dir reden will.“
    „Ja. Die Nachricht ist angekommen.“ Er zog einen Stuhl vom Nebentisch heran, setzte sich rittlings darauf und legte seine sonnengebräunten Arme auf die Lehne. Ruhig sah er Marnie an.
    „Den Eindruck habe ich aber nicht. Ich will dich nie mehr sehen.“
    „Nie ist eine lange Zeit.“
    „Nicht lang genug.“ Sie schob heftig ihren Stuhl zurück und wandte sich zum Gehen, aber Adam reagierte schnell. Mit der Geschwindigkeit einer Schlange schnellte sein Arm vor, und seine Hände schlossen sich fest um ihr Handgelenk. „Hör mich bitte an. Nur einen Moment, okay?“
    „Warum?“
    „Weil es wichtig ist.“
    „Es gibt nichts, worüber wir zu diskutieren hätten.“
    „Ich verstehe, dass du wütend auf mich bist.“
    „Wütend? Das wäre pure Energieverschwendung.“
    „Du brauchst mir nur zuzuhören.“
    „Nein!“
    „Bitte“, sagte er weich, und am liebsten hätte sie sich in seine Arme geschmiegt.
    „Spar dir deine Show. Es ist zwecklos.“ Sie versuchte, ihre Hand wegzuziehen, aber er hielt sie fest. „Lass mich los!“
    „Nein.“
    „Soll ich schreien?“
    „Und Aufsehen erregen?“
    „Warum nicht? Denkst du, du hast ein Exklusivrecht auf Skandale? Warum soll ich nicht auch mal das tun, wonach mir zumute ist?“
    „Da hast du eigentlich recht“, murmelte er und strich sanft mit dem Daumen über ihr Handgelenk. „Das solltest du wirklich öfter tun.“ Ihr Puls klopfte. Er konnte es fühlen.
    Marnie erkannte an Adams Blick, dass er das wilde Pochen ihres Pulses spürte. „Was tust du da?“, flüsterte sie. Das Blut schoss ihr ins Gesicht, als sie sich der neugierigen Blicke der Gäste an den anderen Tischen bewusst wurde.
    „Ich will dich dazu bringen, dass du mir zuhörst.“
    „Geh, Adam!“ Ihre Stimme bebte, ihre Gefühle waren in Aufruhr, ihr Körper vibrierte. „Nein …“, flüsterte sie in Panik, als sie merkte, dass er sie küssen wollte.
    „Siehst du den Mann da drüben? Den mit der runden Brille?“
    Sie drehte den Kopf zur Veranda, wo ein Mann in kariertem Jackett stand und sie aufmerksam beobachtete.
    „Er ist der Fotoreporter der lokalen Zeitung.“
    „Ja, ja, natürlich.“ Sie legte einen sarkastischen Ton in ihre Stimme.
    „Bestimmt. Seine Kamera ist schussbereit.“
    „Ich muss mir diesen Unsinn nicht anhören“, sagte sie herablassend, obwohl sie auf dem Tisch neben dem Mann mit dem Bürstenhaarschnitt eine Kamera entdeckte. Von Neuem versuchte sie sich aus Adams Griff zu befreien. Er bewegte nur leicht die Hand, und Marnies Schwerkraft zog sie an seinen Körper. Er legte die Arme um sie und neigte den Kopf zum Kuss.
    „Adam, nein …“
    „Kämpfe, wenn du willst, mach eine Szene. Aber überleg es dir gut“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr. „Wenn der Mann dich fotografiert, wird das Foto nämlich garantiert seinen Weg zur Titelseite des ‚Seattle Observer‘ finden. Dein Vater wird entzückt sein.“
    „Du bluffst ja nur“, tuschelte sie, aber das Herz blieb ihr stehen, als der Mann auf der Veranda seine Kamera ergriff. Adam nickte ihm unauffällig zu, und

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