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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Erfahrung, dass auf einen Streit die Versöhnung folgte.
    Lächerlich!
    „Mehr habe ich dir nicht zu sagen“, fuhr Marnie fort und sah aus dem Augenwinkel, wie der ältere Herr sich verstohlen umdrehte.
    „Du hast mich noch nicht einmal angehört.“
    Die Fahrstuhlglocke klingelte, und wenig später kamen zwei lärmende Jungen und ihre mit Einkaufstüten beladenen Eltern den Korridor herunter.
    Die Sache wächst sich zu einem Albtraum aus, dachte Marnie. Der wissende Blick, mit dem der vorbeitobende Zwölfjährige die Lage analysierte, machte sie rasend.
    „Okay – du hast fünf Minuten“, willigte sie ein, und während sie Adam ins Zimmer ließ, wusste sie bereits, dass sie einen Fehler machte.
    Mit steifen Schultern durchquerte sie den Raum und lehnte sich an den Schreibtisch. Sie redete sich ein, dies sei ihr Büro und Adam irgendein Angestellter. Das breite Bett existierte nicht.
    „Ich möchte dir einen Vorschlag machen“, begann Adam ohne Umschweife.
    „Was du nicht sagst. Ich bin ganz Ohr.“
    „Also, Marnie, ich finde, dass an deinem Körper etwas mehr dran ist“, erwiderte er auf ihren sarkastischen Hieb und setzte sich aufs Fußende des Bettes. Mit seinen warmen goldbraunen Augen sah er sie an.
    „Komm bitte zur Sache.“ Marnie ging zum Fenster und sah hinaus. Sie spürte seinen Blick im Rücken. Ihre Haut prickelte. „Okay.“ Das Lächeln in seiner Stimme machte sie nervös. Anscheinend spürte er ihr Unbehagen und hatte auch noch seinen Spaß dran. „Ich weiß, dass du etwas Eigenes starten willst und dir noch nicht ganz im Klaren bist, wie und wo.“
    „Woher weißt du … ach, egal … fahr fort.“
    „Ich schlage Seattle vor.“
    Sie fuhr herum. „Bist du verrückt? Ich versuche ja gerade, von dort wegzukommen.“
    „Ich weiß. Aber vielleicht ist es ein Fehler.“ Er streckte sich auf dem Bett aus, und Marnie musste bei sich zugeben, wie gut er aussah. Entspannt, die Hände unter dem Kopf verschränkt, lag er da und lächelte zu ihr hoch. Wärme durchflutete sie.
    „Ein … Fehler?“
    „Warum die goldene Gans schlachten? Ich wette, dein Vater würde dich als freiberufliche PR-Beraterin anheuern. Du hättest dann den Werbeetat von Montgomery Hotels und könntest noch ein paar andere Kunden an Land ziehen. Und nach und nach baust du dir dein eigenes kleines Imperium auf.“
    „Da würde mein Vater nicht mitmachen. Er erwartet absolute Loyalität.“
    „Es wäre kein Verrat, auch für andere zu arbeiten.“
    „Victor teilt nicht gern.“
    „Als Freiberuflerin hast du verschiedene Auftraggeber. Da kann von Teilen keine Rede sein. Stell dir vor, du erhältst einen der begehrtesten Werbeetats im Business. Das würde schnell andere gute Kunden nachziehen.“
    „Weil ich Victor Montgomerys Tochter bin. Zurück auf Feld eins. Nein danke.“ Marnie setzte sich auf die Fensterbank und beobachtete einen Moment die Segelboote, die in der Bucht kreuzten. „Und welches wäre dein Part?“ Sie blickte über die Schulter zu Adam. „Was sollte dies Gerede von einer Partnerschaft?“
    Er hielt ihren Blick fest, und in seinen Augen erschien ein frivoles Glitzern. „Oh, da gibt es einige Möglichkeiten“, sagte er und strich eine Falte in dem schieferblauen Bettüberwurf glatt.
    „Welche?“
    „Ich könnte dich beschäftigen.“
    „Als was?“, fragte sie und ertappte sich dabei, dass ihr Blick der verführerischen Bewegung seiner Hand folgte.
    „Als Werbechefin für das erste Drake-Hotel.“
    „Welches noch nicht existiert …“
    „Noch nicht, aber bald. Vorher muss ich noch einiges regeln.“
    „Und wo wird dieses fiktive Hotel stehen?“
    „In Seattle, denke ich. Da ich dort lebe, wäre es am naheliegendsten.“
    „Und wenn es nichts mit dem Hotel wird?“
    Er stieß einen Seufzer aus. „Na gut, lassen wir das erst einmal. Aber ich kenne eine Menge Leute …“ Sie warf ein, dass sie sich selbst im Hotelbusiness auskannte. „Mehr als du. Ich habe Kontakte, die dir den Start erleichtern könnten. Du wärst deine goldenen Fesseln los und weg von Montgomery Hotels.“
    „Ich bin schon weg.“
    „Wo willst du denn dein Geschäft gründen? Hier in Chinook Harbor? Irgendwo musst du doch anfangen.“
    Das war nur allzu wahr.
    „Was verlierst du, wenn es in Seattle nichts wird? Nichts. Jedenfalls wärst du nicht schlechter dran als jetzt.“
    Marnie überlegte. In Seattle wäre sie wieder in der Nähe ihres Vaters. Damit konnte sie leben, solange sie ihr eigener Boss war. Und

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