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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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bin verheiratet.“
    „Dad, Mom ist schon so lange nicht mehr bei uns.“
    „Ich weiß. Aber nach meinem Tod möchte ich an ihrer Seite liegen.“ Er stieß die Hände in die Hosentaschen und klimperte mit dem Schlüsselbund. „Na, bist du zur Vernunft gekommen?“
    „In welcher Hinsicht?“
    „Dass du zurückkommst natürlich, was sonst? Du bist doch zu einem geschäftlichen Gespräch hier, oder?“
    „Ja und nein“, antwortete sie ausweichend. „Komm, Dad, wollen wir uns nicht im Sitzen unterhalten?“ Sie zeigte zu seinem Schreibtisch, und Victor warf ihr einen misstrauischen Blick zu, ehe er sich in seinem wuchtigen Ledersessel niederließ. „Was soll dies alles?“
    „Ich möchte für dich arbeiten, Dad, aber nicht als deine Angestellte. Also, ich stelle mir das so vor …“ Sie erklärte ihm ihren Plan, und während sie sprach, wurde sein Ausdruck immer düsterer. Als sie schließlich geendet hatte, starrte er sie weiterhin wortlos und mit zusammengekniffenen Lippen an. Die Schiffsuhr an der Wand schlug drei.
    Marnies Magen krampfte sich zusammen. Sie hielt die Spannung nicht mehr aus. „Nun, was meinst du?“
    Er zögerte, aber nur kurz. „Meine Antwort lautet nein.“
    „Nein?“ Alle ihre hochfliegenden Hoffnungen schossen im Sturzflug zur Erde zurück und zerbrachen auf dem Boden der kalten Realität. Was hatte sie erwartet? Schließlich hatte sie es noch immer mit Victor Montgomery zu tun.
    „Entweder du arbeitest ausschließlich für mich oder gar nicht. Basta.“
    „Aber, Dad …“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich lasse mich nicht benutzen. Dieses Unternehmen soll nicht das Sprungbrett für deine Karriere sein. Montgomery Hotels bietet dir fantastische Arbeitsmöglichkeiten, und du weißt, dass ich dir ein Top-Gehalt zahlen würde. Aber ich werde nicht deine Fähigkeiten fördern, damit du sie für die Konkurrenz hergibst.“
    „Ich gehe nicht zur Konkurrenz, Dad. Ich bin mein eigener Unternehmer. Wie du.“
    „Unsinn.“ Victor hieb mit der Faust auf den Tisch, dass die Platte vibrierte. „Wenn mich nicht alles täuscht, ist diese Idee auf Drakes Mist gewachsen.“
    „Adam hat damit nichts zu tun.“
    „Wer’s glaubt, wird selig!“ Victors Gesicht lief rot an. „Zuerst die Firma und jetzt du. Ich möchte wissen, was der Mann gegen mich hat.“
    „Vielleicht gefällt ihm die Art nicht, wie du ihn ohne Prozess verurteilt hast“, erwiderte sie scharf und wunderte sich, dass sie einen Mann verteidigte, dem sie selbst nicht völlig traute.
    „Aha, du bist also auf seiner Seite. Nachdem er dich gekidnappt hat und wer weiß was noch alles.“
    „Er hat mich nicht entführt, Dad. Er ist notgedrungen mit mir mitgefahren und hat, falls es dich interessiert, die ‚Marnie Lee‘ gerettet. Übrigens bin ich auf niemandes Seite, weder auf Adams noch auf deiner …“
    Victor gab einen abfälligen Laut von sich. „Hör zu …“ Er brach ab, als es an der Tür klopfte und Kate den Kopf hereinsteckte. „Mr. Simms möchte dich sprechen. Er bat mich …“
    „Jetzt nicht“, bellte Victor, aber Kent hatte sich schon an Kate vorbeigeschoben und kam ins Büro marschiert.
    „Oh, du bist wieder bei uns?“ Kents glattes Gesicht erstrahlte in einem erleichterten Lächeln.
    Marnie lächelte nicht zurück. „Das sieht nur so aus“, sagte sie kühl. Sie wollte mit Victor allein sein.
    Kent blickte zwischen Marnie und Victor hin und her. „Aber du bist doch hier und …“ Er zeigte auf ihren Attachékoffer und ihren geschäftsmäßigen Aufzug, ein schwarzes Kostüm, zu dem sie eine königsblaue Seidenbluse trug.
    „Ich bin geschäftlich hier, ja“, antwortete sie und reckte trotzig das Kinn. „Aber dein Boss ist nicht interessiert.“
    „Sprichst du von Victor?“
    Victor brummte etwas und griff nach seiner Pfeife und Tabaksdose. „Sie kommt in Drakes Auftrag.“
    „Nein, Dad. Das ist nicht wahr! Traust du mir immer noch nicht zu, auf eigenen Füßen zu stehen?“
    „Hm.“ Victor begann umständlich, seine Pfeife zu stopfen.
    „Drake?“, fragte Kent. „Was hat er hiermit zu tun?“
    „Nichts!“ So also sieht mein erster Arbeitstag aus, dachte Marnie hoffnungslos.
    „Erzähl mir nichts. Er steckt hinter dieser Sache.“ Victor riss ein Streichholz an und paffte wild, während er sich mühte, seine Pfeife anzuzünden. „Der Kerl hat einen hirnverbrannten Plan ausgetüftelt, bei dem er Marnie als Galionsfigur vorschieben will. Hat ihr in den Kopf gesetzt, ’ne eigene Werbefirma

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