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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie betrat den Fahrstuhl, der zum Glück nicht leer war. Aber selbst wenn – sie hatte keine Angst mehr vor Kent und wäre mit ihm fertig geworden.
    Sie stiegen in der Tiefgarage aus, und Marnie marschierte schweigend zu ihrem gebrauchten Ford, der sich neben Kents lackglänzendem Mercedes-Cabriolet wie das hässliche Entlein ausnahm. Es störte sie nicht im Geringsten. Sie schloss den Kofferraum auf und zeigte auf die Kartons. „Hast du gar nichts von dem Kram vermisst?“
    Ihr schien, als ob sein Ausdruck sich veränderte, aber so genau konnte sie es nicht sehen. Da er gerade seinen Wagen aufschloss, wandte er ihr sein Profil zu. „Einiges schon“, antwortete er. „Hast du meinen Computer gefunden?“
    „Natürlich.“ Sie konnte es nicht lassen und warf wieder einen Köder aus. „Er stand brav auf seinem Platz, klickte und piepte und spuckte emsig Informationen aus.“
    „Was?“ Er fuhr entsetzt herum. „Das Ding schaltet sich doch automatisch ab und …“ Er verstummte, als er merkte, dass Marnie ihn aufzog.
    „Beruhige dich, Kent. Dein Computer hat nicht verrückt gespielt und ist in einem dieser Kartons.“
    „Hast du sie direkt vom Schiff hergebracht?“
    „Übers Wochenende waren sie in meiner Wohnung.“
    „Aha.“ Er zog nervös an seiner Krawatte und schluckte. Dann hob er den ersten Karton aus ihrem Wagen und stellte ihn auf den Rücksitz des Mercedes. „Hat … ähm … irgendjemand anders das Zeug gesehen?“
    „Wie meinst du das?“
    Kent sah sie über das glänzende Dach seines Wagens an, und sie bemerkte an seinem Haaransatz winzige Schweißperlen. Er befeuchtete seine Lippen. „Ich meine Drake. Hat er es gesehen?“
    Sie überlegte einen Moment, ob sie ihn anlügen sollte. Doch dann verneinte sie wahrheitsgemäß. „Warum fragst du?“
    Kent schien erleichtert zu sein. „Es sind private Dinge, Marnie, das ist alles. Es geht nur dich und mich etwas an und sonst niemanden.“
    Sie nahm den kleinsten Karton und stellte ihn in seinen Kofferraum. „Ist auch nichts dabei, was nicht für Drakes Augen bestimmt war? Er war nämlich einige Male allein auf dem Schiff.“
    „Auf unserem Schiff? Und mich lässt du nicht einmal in die Nähe der ‚Marnie Lee‘, obwohl sie mir zur Hälfte gehört? Aber dieser Versager, dieser lausige Dieb darf überall herumschnüffeln, wo er will. Ich kann es nicht fassen, Marnie!“ Kent knallte die Beifahrertür seines Wagens zu.
    „Als ob du nicht wüsstest, dass er auf dem Schiff war.“ Marnie winkte ab. Sie hatte keine Lust, noch länger mit Kent zu diskutieren. „Hast du alles?“
    „Wie soll ich das wissen? Da ich nicht auf mein Schiff darf, kann ich nicht sagen, ob alle meine Sachen hier drin sind.“
    „Wenn ich noch etwas finde, schicke ich es dir mit der Post“, antwortete sie und ging ohne ein weiteres Wort zu den Fahrstühlen.
    Adam saß auf einem Barhocker an Marnies Küchentresen und studierte die Computerbögen. Wer konnte denn nur die Frau sein, von der Henderson gesprochen hatte?
    Er ging die Namen der zweiundfünfzig weiblichen Angestellten durch und strich alle die aus, die keinen Zugang zu den Computern oder Einblick in die Buchhaltungsdaten hatten. Es blieben dreizehn übrig, wovon nur vier auch Zugriff auf streng vertrauliche Daten hatten: Linda Kirk, Rosa Trullinger, Kate Delany und Marnie.
    Dann waren da noch die Männer, an erster Stelle Fred Ainger. Wie sah es mit Hendersons Nachfolger Desmond Cipriano aus? Der Mann war jung und ehrgeizig. Zur Zeit der Unterschlagung hatte er einen untergeordneten Posten bekleidet und war nach Hendersons Ausscheiden befördert worden. Da er noch nicht lange bei Montgomery Hotels arbeitete, konnte er dem Unternehmen noch nicht stark verbunden sein.
    Der Druck auf Adams Schläfen verstärkte sich zu quälenden Kopfschmerzen.
    Er rieb sich die Augen und warf entnervt den Stift hin. Wer steckte hinter diesem gemeinen Betrug?
    Marnie wartete vor Kates Schreibtisch, bis diese ihr Telefonat beendet hatte. „Ist mein Vater in seinem Büro?“, fragte sie.
    „Er ist in einer Besprechung, aber ich glaube, er sagte, dass er dich heute noch sehen würde.“ Sie überlegte einen Moment. „Ja, zum Dinner.“
    „Davon weiß ich nichts.“
    Kate schien erstaunt. Sie blickte in den Terminkalender. „Nein, hier steht nichts. Aber ich hätte schwören können …“
    „Dann geht ihr beide heute also nicht aus?“, fragte Marnie. Sie wusste, dass ihr Vater und Kate abends oft zusammen essen

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