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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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Clearwater zu den dortigen Turnieren gefahren. Ich gebe zu, ich habe in einigen der hiesigen Clubs ein wenig über den Durst getrunken. King Toy hat mich überallhin begleitet und, glauben Sie mir, ich wurde auch oft genug von meinen Zechkumpanen wegen ihm belächelt und verspottet. Später am Abend habe ich dann auf Anthonys Farm, etwas außerhalb der Stadt, Karten gespielt – und eine Menge Geld verloren.« Er senkte den Blick. »Ich habe King Toy und sein goldenes Halsband an Bob Anthony, den Besitzer des Hauses, verkauft, um meine Schulden bar bezahlen und sein… Etablissement verlassen zu können. Ich sah keinen anderen Ausweg. Ich fürchtete, nicht mehr mit heiler Haut aus der ganzen Sache herauszukommen. Man hat mich gewissermaßen… bedroht, wenn Sie wissen, was ich meine. Niemand hat eine Waffe gezogen oder auch nur ein Wort geäußert, aber ich spürte ganz eindeutig, daß ich in Gefahr war.« Er schüttelte seinen Kopf. »Vielleicht liegt es einfach nur daran, daß Bob Katzen so gerne hat. Als ich am nächsten Morgen wieder einen klaren Kopf hatte, rief ich Bob an, um die Katze von ihm zurückzukaufen. Ich bot ihm zweimal soviel an, wie ich verloren hatte, aber er lehnte ab. Wenn Sie sich der Sache annehmen und mit ihm verhandeln, wäre ich bereit, sogar noch um einiges höher zu gehen. Ich habe ihm erklärt, daß es der Kater meiner Tante ist und ich eigentlich rechtlich gar nicht befugt bin, ihn zu verkaufen. Er meinte nur, das sei wirklich eine Schande, aber leider nicht das, was ich ihm am Abend zuvor gesagt hatte. Er sagte, er hätte sich schon immer so einen Kater wie King Toy gewünscht, und er sei fest entschlossen, ihn zu behalten. Vielleicht würde er aber auch mit meiner Tante ins Geschäft kommen. Ich soll mich mit ihr in Verbindung setzen, sobald sie zurück ist.« Er sah zu mir auf und bedachte mich mit einem hoffnungsvollen Blick. »Also bin ich zu Ihnen gekommen.«
    »Gehört der Kater nun rechtlich gesehen Ihnen oder Ihrer Tante?«
    »Rechtlich gesehen gehört er mir. Ich lebe bei meiner Tante, und sie hat mir King Toy vor drei Jahren geschenkt, weil sie meinte, ich brauchte etwas, was mich auf andere Gedanken bringt, mich von den Pferderennen, genauer gesagt von den Wettbüros, fernhält. Wir haben King Toy von einer Farm im Norden, zwei Countys von hier entfernt, wo ein Mann, den Tantchen kennt, große Maine-Coon-Katzen züchtet. Er hat eine Unmenge von ihnen.« Er lächelte. »Er hat uns erzählt, daß er so viele davon hat, daß jetzt sogar ein paar wilde, nicht von ihm gezüchtete auf der Farm herumlaufen. Dann aber hat Tantchen sich um King gekümmert. Sie hat ihn gefüttert, ihm all ihre Liebe geschenkt und ihn auf den Ausstellungen angemeldet, die seine Rasse akzeptieren. Ich mag den alten King, sie liebt ihn.«
    »Er nimmt an Ausstellungen teil?«
    »Kann man wohl sagen. Er ist ein Champion. Tante Crystal liebt diesen Kater mehr als mich. Sie weigerte sich sogar strikt, ihn kastrieren zu lassen. Es würde ihr das Herz brechen, nach Hause zu kommen, um dann feststellen zu müssen, daß er weg ist.« Er versuchte, so elend wie möglich auszusehen. »Sie würde mich möglicherweise sogar aus dem Haus werfen und ihr Testament abändern. Ich habe zwar mein eigenes Geld – aber sie hat viel, viel mehr.«
    »Welches Geschäft will Anthony denn Ihrer Tante vorschlagen, den Kater betreffend?«
    »Keine Ahnung. Er interessiert sich für ihre Pferde. Schätze, etwas in dieser Richtung.«
    »Schickt Ihre Tante ihre Pferde auch zu Rennen?«
    Er nickte. »O ja. Vor fünf Jahren lief ein Pferd von ihr im Kentucky Derby.«
    Auch ich nickte. »Meiner Ansicht nach kann man Bob Anthony nicht über den Weg trauen.«
    »Ja«, stimmte er zu.
    Ich kannte Bob Anthony. Er war groß, grob und clever, ein Mann Anfang Vierzig, der seine schmutzigen Finger in manchem krummen politischen Geschäft hier im County hatte. Ich glaube, er wäre selbst Politiker geworden, wenn er in jungen Jahren nicht zweimal wegen Betrugs im Gefängnis gesessen hätte. Jetzt war er vorsichtiger geworden, aber, da war ich mir sicher, keine Spur ehrlicher. Das war einfach nicht seine Art.
    Einmal, ganz früh in meiner juristischen Laufbahn, war ich sogar gegen ihn angetreten. Es ging damals um Grundstücks- und Bebauungsfragen. Ich bereitete mich gründlich vor, sprach mit meinen Zeugen und lud eine Unmenge von Leuten, die gegen die von Anthony geplante Veränderung waren, zur Anhörung vor Gericht. Die Anhörung war anberaumt

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