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Noch nicht mal alleinerziehend

Noch nicht mal alleinerziehend

Titel: Noch nicht mal alleinerziehend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dunja M Pechner
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daran gefunden hätte, auf alles loszugehen, was bei eins nicht auf den Bäumen ist, aber ich verstehe den Zusammenhang nicht.« Jetzt nippte Nora an ihrem Wodka und schickte ihrer Freundin denselben Blick zurück.
    Beide schmunzelten.
    »Das heißt, du bist nicht vergeben?«
    »Luna, ich bin doch nie vergeben. Das widerspricht meiner Vorstellung von Liebe und Leben in Freiheit.«
    »Du bist so ein Hippie!«
    »Meine Worte!«
    »Komm schon, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen: Ist das jetzt etwas Ernstes?«
    »Nach drei Wochen?« Nora gab Luna ein kurzes Update, und im Gegensatz zu Kim erhielt sie alle schlüpfrigen Details.
    »Bravo! Der Junge ist verliebt und eine Granate im Bett! Was willst du mehr, du glückliches Weibsstück!« Luna klatschte begeistert in die Hände. »Versau das nicht!«
    »Jetzt fang du nicht auch noch damit an!«
    »Pass auf, ich sag dir, der ist bestimmt geknickt, weil du ihn nicht mit zur Taufe nimmst!«
    »Ehrlich gesagt vermute ich das auch.«
    »Dann nimm ihn doch mit!«
    »Warum? Seit wann bringen wir denn Affären zu solchen Feiern mit? Da kann ich ihn ja gleich meinen Eltern vorstellen!«
    Luna lachte. »Nora, du weißt, ich liebe dich! Aber irgendwann sind bei dir gleich ganz, ganz viele Sicherungen auf einmal durchgebrannt …«
    »Hallo!«, wurde ihr Gespräch plötzlich unterbrochen. Der dunkelhaarige Typ, den Luna eben entdeckt hatte, stand jetzt vor ihnen und hatte sich an Nora gewandt. »Findest du?«, sagte diese zu ihrer Freundin und wandte sich an den Hasen. »Hallo!«
    »I bin der Gustl und wer seids ihr?«
    ÄÄÄÄÄHHHHH , dieser Dialekt. Was für ein Abturner!, dachte Nora. Das ging gar nicht, da konnte Gustl aussehen, wie er wollte …
    Den Samstag verbrachte Nora bei ihren Eltern. Sie kam ungewöhnlich früh, blieb lange, und ihr Handy hatte sie ausgeschaltet zu Hause gelassen. Sie wollte lieber nicht erreichbar sein.
    »Liebes, was steht denn bei dir nächste Woche so an?« Nora lag mit ihrer Mutter auf Sonnenliegen im Garten. Die Schönwetterperiode riss nicht ab, und es schien, als wollte der Sommer den Frühling einfach überspringen. Im Garten blühte alles bunt, die Luft war warm und weich, und die Sonne strahlte unermüdlich und stark vom Himmel. Noras Vater saß mit Jo, Karin, Sophie und Charles auf der Terrasse, sie spielten »Spiel des Lebens«. Alles war so friedlich, und Nora wollte, dass es so bleibt. Natürlich wusste sie, wonach ihre Mutter verlangte: Fakten, Fakten, Fakten zur beruflichen Zukunft. Doch Nora umging dieses Thema geschickt. »Stell dir vor, am Dienstag gehe ich Fallschirmspringen!«
    »Um Himmels willen, Kind, weißt du denn überhaupt, wie das geht? Das ist doch lebensgefährlich!« Ihre Mutter klang panisch.
    »Ich springe ja nicht alleine. Das ist ein Tandemsprung. Da werde ich so einem starken Mann vor den Bauch geschnallt, der früher bei der Bundeswehr gesprungen ist. Oder für die Army oder den CIA . Der hat auch den Schirm auf dem Rücken und weiß genau, wann er die Leine ziehen muss. Ich hänge nur an seinem Bauch und muss gar nichts machen. Fast so wie ein Kängurubaby.«
    »Nora, ich weiß nicht. Aus welcher Höhe wird denn so etwas gemacht?«
    »4000 Meter.«
    »Himmel, Kind. Wie kommst du überhaupt auf so eine Idee?«
    »Habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen. Dienstag um eins geht’s los.« Nora grinste sie an. Sie liebte es, ihre Mutter aus der Fassung zu bringen.
    »Bitte, mach das nicht. Warum erzählst du mir das überhaupt? Mir wäre lieber gewesen, du hättest nichts gesagt! Wirklich! Jetzt habe ich doch keine ruhige Minute mehr. Du bist schon als Kind ständig blutend nach Hause gekommen.«
    »Mama, das ist ewig her. Ich war schon lange nicht mehr verletzt.«
    »Wer schenkt dir denn so einen Schwachsinn?«
    »Mama, das habe ich mir quasi gewünscht. Ich wollte das schon immer mal machen.«
    »Dein Vater wird ausflippen!«
    »Dann erzähl es ihm halt nicht.«
    »Du weißt doch, dass ich deinem Vater nichts verheimlichen kann. Aber ich werde versuchen, so lange dichtzuhalten, bis klar ist, dass du überlebt hast …«
    »Mama, klar überlebe ich das. Das machen die Leute doch ständig. Da kann gar nichts schiefgehen!«
    »Nora, überlege dir gut, was du tust. Du musst niemandem etwas beweisen, hörst du?! Wenn du ein mulmiges Gefühl kriegst, dann spring bitte nicht!«
    »O.k., versprochen. Und ich ruf dich auch gleich an, sobald ich wieder Boden unter den Füßen habe, ja?!«
    »Oh Gott, oh Gott …«,

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