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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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habe.«
    »Wo liegt dann das Problem?«, fragte Ryan.
    Abalena trat samt ihrem Rucksack zu uns.
    »Joe und ich fahren zusammen nach San Sebastián. War nett, euch kennenzulernen«, sagte sie. Dann ging sie zurück zu ihren Freundinnen, wechselte mit ihnen ein paar Sätze auf Spanisch und umarmte sie zum Abschied.
    »Wow«, sagte Ryan.
    »Ja«, sagte Joe.
    »Na dann. War echt nett, dich kennenzulernen, Joe«, sagte ich.
    »Danke, Mann«, erwiderte er.
    »Ich habe traurig.«
    »Wir auch haben traurig, Mann«, sagte ich.
    Ich gab Joe meine E-Mail-Adresse. Dann sahen Ryan und ich zu, wie er und Abalena gemeinsam die Fährstation verließen.
    Nachdem wir den ganzen Tag am Strand herumgelungert hatten, gingen Ryan, Eloisa, Anetta und ich an Bord eines heruntergekommenen Schiffes, das mit seinem rostigen Rumpf und seinen rissigen Planken aussah, als habe es schon im Sommer 1925 die Segel gen Amerika gesetzt. Als wir aus dem Hafen ausliefen, standen Ryan und ich am Bug.
    »Das isses, Alter. Wir fahren in die Partyhauptstadt der Welt. Wir haben Mädels klargemacht. Ich sag dir, das wird der absolute Oberhammer, und wir hauen mordsmäßig auf die Kacke«, sagte Ryan.
    »Aber hallo«, bekräftigte ich.
    Da wir für eine Kabine nicht genügend Geld hatten, nächtigten wir in Liegestühlen auf dem Aussichtsdeck. Als wir nach dreizehn Stunden wach wurden, weil uns die pralle Sonne ins Gesicht schien, war die Insel bereits in Sicht. Ibiza schien aus einer Reihe sanfter, mit weißgetünchten Häusern übersäter Hügel zu bestehen, die zu einem langen, von noblen Hotelanlagen gesäumten Sandstrand und dem türkisblauen Meer abfielen. Als wir das Schiff verließen, wurde uns klar, dass wir keine Ahnung hatten, wie es weitergehen sollte. Alle anderen Touristen fuhren mit dem Taxi in ihre Hotels, aber weder konnten wir uns das leisten, noch hatten wir die Absicht, Geld für ein Taxi zu verschwenden. Die Straßen waren menschenleer, und es war totenstill, wie in einem Horrorfilm. Achselzuckend machten wir uns auf den Weg und marschierten ziellos eine schmale Straße entlang, als hinter uns plötzlich jemand rief: »Habt ihr euch verlaufen?«
    Als wir uns umdrehten, sahen wir uns einem braungebrannten Amerikaner Ende zwanzig gegenüber. Er trug eine weiße Schlabberhose, knallrote, strassbesetzte Schuhe, ein kurzärmeliges, himmelblaues Lycra-T-Shirt und eine nachgemachte Oakley-Sonnenbrille mit neongelben Gläsern. Er erinnerte mich an ein gefährliches Tier vom Amazonas, dessen knallbunte Zeichnung zur Abschreckung fressgieriger Feinde dient.
    »Wenn ihr wollt, führe ich euch ein bisschen rum. Ich muss mir dringend die Beine vertreten. Ich bin voll auf E«, sagte er und fuhr sich mit den Fingern durch das hochgegelte Haar, dann schob er sich den kleinen Finger zwischen die Lippen und zog den Mundwinkel herunter, sodass er aussah wie ein Fisch am Haken.
    Da wir nichts Besseres vorhatten, nahmen wir sein Angebot dankend an und trotteten ihm hinterdrein, in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Unterwegs erzählte er uns, dass er auf der Insel lebe und als Promoter für diverse Clubs arbeite.
    »Ich habe dafür zu sorgen, dass die Party superheiß wird. Wenn sie nicht heiß genug ist, mach ich sie eben heißer«, sagte er, während wir die Strandpromenade entlanggingen.
    »Und wo auf Ibiza steigt die heißeste Party?«, fragte Ryan.
    »Die Party ist viel zu heiß für euch. Daran würdet ihr euch bloß die Pfoten verbrennen.«
    »Aha. Und wo steigt die zweitheißeste Party?«, fragte ich.
    »Immer noch zu heiß für euch«, sagte er.
    »Und welche Party wäre deiner Meinung nach temperaturtechnisch angemessen?«, blaffte Ryan.
    Er musterte uns von oben bis unten. »Club Pacha«, sagte er.
    Er brachte uns zu einem Hostel am Ende einer kleinen Gasse, über einer Autowerkstatt, und machte sich von dannen.
    Kaum hatten wir einen Fuß über die Schwelle unseres winzigen Einzelzimmers gesetzt, verschwanden Eloisa und Anetta auch schon zusammen im Bad und zogen Röcke und Bikinioberteile an. Dann gingen wir zu viert hinunter ans Meer. Wir verbrachten den Tag am Strand vor einem Hotel und leerten eine kleine Flasche Wodka, die wir aus Barcelona mitgebracht hatten. Alles lief wie erhofft; und selbst die Dinge, die mir normalerweise peinlich waren, spielten plötzlich keine Rolle mehr.
    »Ich hab irgendwie ’ne ziemlich komische Brustbehaarung«, sagte ich, als ich mir mein T-Shirt über den Kopf zog.
    »Mir gefällt sie. Sieht aus wie ein

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