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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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an ihr zu schaffen zu machen, würde derjenige eine äußerst böse Überraschung erleben.
    Ich trat gegen den Stapel alter Beweisstücke und fluchte. Keine Ahnung, was mich in diesem Moment wütender machte – mir nach all den Anstrengungen die Akte nicht ansehen zu können oder einmal mehr von der namenlosen Bluthexe ausgetrickst worden zu sein.
    Von meinem Ziel besessen, zog ich die Jacke aus und wickelte sie um meine Hände. Vielleicht konnte ich die Kiste ankippen, um zu sehen, was sich darin befand …
    „Wer, zum Teufel, sind Sie?“
    Mit der Box in den Händen drehte ich mich um und sah Leo mit seinem Einkaufswagen in der Tür stehen. Zu meiner Überraschung lag auf seinem Gesicht tatsächlich der leicht dämliche Ausdruck eines verwunderten Rinds.
    „Na ja …“, stammelte ich eine meiner weniger eloquenten Ausreden.
    Leo schob den Wagen beiseite und stürmte auf mich zu. „Es war ein großer Fehler von Ihnen hierherzukommen, Lady.“
    „Ich brauchte bloß die Kiste hier. Wollte sowieso gerade gehen!“, piepste ich und hielt die Box zwischen mich und den heraneilenden Leo. Die Wächter stießen laute Zischgeräusche aus und sengten an den Stellen, wo ich die Box festhielt, handgroße Löcher durch die Jacke. Mist, dabei hatte ich gerade diese Jacke wirklich gerngehabt.
    Leo ließ seine Schultern kreisen und baute sich in seiner ganzen Angst einflößenden Größe vor mir auf, um mir den Weg zur Tür zu versperren. „Dinge aus dem Lager zu stehlen ist eine Straftat, und ich bin hier, damit das nicht geschieht. Glauben Sie mir, Lady, ich habe heute schon einen richtigen Kacktag hinter mir und kann Sie nur dazu beglückwünschen, dass jetzt auch Sie richtig tief in der Scheiße sitzen.“ Er deutete auf den Boden. „Weg mit der Kiste und Hände hoch.“
    Der Geruch der verbrannten Luxuslederjacke wurde immer stärker, sodass ich wohl oder übel tun musste, was Leo verlangte. Ich rammte die Kiste mit aller Kraft in seinen Bauch und schlüpfte an ihm vorbei zur Tür.
    Leo schrie, als sich die Wächter unter Knistergeräuschen in sein ungeschütztes Fleisch brannten. Im nächsten Moment schössen blaue Flammen an seinen Armen empor, sodass er die Box von sich schleuderte und in einen Stapel Beweismittel stürzte, die dann einzeln auf seinen Kopf herabregneten.
    Die von Leo weggeschleuderte Box rutschte über den Boden und kam wenige Zentimeter vor meinen Füßen zum Stehen. Die Wächter schlugen zwar noch zornige Funken, verschwanden aber nach und nach. Anscheinend hatte sich die Hexe nicht die notwendige Zeit beim Anbringen der Wächter genommen, denn ihre Kraft schien bereits zu erlöschen.
    Ich hob die Box auf und zuckte kurz zusammen, da ihre Hitze meine Handflächen verbrannte. „Spiel doch das nächste Mal mit jemandem von deiner Größe – einem Yeti vielleicht!“
    Leo stieß einen unverständlichen Fluch hervor und stand im nächsten Moment aber schon wieder auf wackeligen Beinen. Mit aller Kraft schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu und rannte den Flur entlang, von dem ich nicht wusste, wohin er eigentlich führte.
    „Hey, Sie!“
    Verdammt!
    Brent und der Leiter des Lagers kamen vom anderen Ende des schmalen Flurs auf mich zu. „Sie sind nicht berechtigt, in diesem Gebäude zu sein!“ Leos Boss schnipste und zeigte dann mit seinem kleinen, feindseligen Finger in meine Richtung.
    „Stellen Sie die Kiste auf den Boden“, sagte Brent und zielte dabei mit dem metallischen Inhalt seines Holsters auf mich.
    Mein Überlebensinstinkt flüsterte Kämpf oder flieh!, aber da ich mich schon mit Leo beharkt hatte, zog ich jetzt den Schwanz ein und rannte wie der Teufel den Flur hinunter zu einem Schild, das in rot leuchtenden Buchstaben EXIT versprach.
    Hinter mir schlug eine Kugel in die Wand. Brent war die Sache also sehr ernst, aber allem Anschein nach war er auch ein mieser Schütze.
    „Mach gefälligst deine Arbeit und halt sie auf!“, brüllte ihn sein Boss an.
    Das EXIT-Schild führte mich in ein kleines Treppenhaus, das allerdings mit Brettern vernagelt war. Davor hingen eine Kette und ein Schildchen mit der Aufschrift KEIN ZUTRITT. Erst EXIT, dann KEIN ZUTRITT – über diesen Witz konnte ich nicht lachen.
    Glücklicherweise gab es aber noch eine Tür in diesem Treppenhaus, die zwar nach draußen zu führen schien, aber mit Kanthölzern und einem kleinen Schloss gesichert war. Ich rammte meine Schulter mit all der Kraft einer Wölfin gegen die Tür und spürte, dass Brent jeden

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