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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Aber ich verlange, dass sie sich frei entscheiden kann und diese Entscheidung nicht von einem blödsinnigen Pflichtgefühl ihrer unglückseligen Cousine gegenüber abhängig macht.“ Rhoda faltete die Hände über dem Caster und lächelte mich gelassen an. Dazu hatte sie auch allen Grund, denn wir beide wussten in diesem Moment, dass sie gewonnen hatte.
    Ich wollte mich gerade in den Kreis setzen, als sie mich mit einem Schubs zurückstieß „Du nicht! Keine Werwölfe im Kreis. Das würde eine unverzeihliche Besudelung der Energie bedeuten.“
    „Was für ein Problem habt ihr Castersnobs eigentlich?“, murmelte ich, und Dmitri sandte ein unterschwelliges Knurren in Rhodas Richtung.
    „Wagen Sie es nur, Dmitri, dann sorge ich im Handumdrehen dafür, dass Sie in diesem Leben nicht mehr über Nachwuchs nachzudenken brauchen.“ Dmitri blickte mich mit hochgezogener Augenbraue an.
    „Reizend, nicht wahr?“, meinte ich.
    „Luna, breite den Stadtplan innerhalb des Kreises aus und tritt dann zurück“, befahl Rhoda.
    Als ich tat, was sie mir auftrug, fühlte ich, wie ihr Zauber über meine Haut strich und sich mein Körper unter ihrer Magie zu winden begann. Bei Sunnys Magie bekam ich einfach nur eine etwas unangenehme Gänsehaut, aber bei Rhoda fühlte ich einen festen, kalten Druck auf der Hautoberfläche – ein Gefühl, das man am liebsten abbürsten will, sobald es einen beschleicht.
    Der Birkenholzcaster fing an zu knistern, und Rhoda stand mit verdrehten Augen stocksteif im Kreis und begann leise zu summen.
    In diesem Moment merkte ich, dass ich vergessen hatte, wie unheimlich es sein kann, eine andere Person im Trancezustand zu sehen. Obwohl Rhoda vor mir stand, wusste ich, dass sie sich nicht in ihrem Körper befand, weil dieser gerade von etwas anderem besetzt wurde.
    Roboterartig nahm Rhoda den Kristall, der an einem Lederbändchen hing, in die Hand, und er beschrieb plötzlich einen kleinen Kreis über den rosa-blau-grünen Flächen des Stadtplans. Der Ton ihres Summens stieg so stark an, dass meine Ohren wehtaten, und kurze Zeit später flatterten ihre Augenlider so heftig wie Schmetterlinge, die in einer Orkanböe ums Überleben kämpfen.
    Als ich sah, wie sich ihre Arme versteiften, wusste ich, dass die Markierung von ihrem Zauber erfasst worden war. Rhoda schnappte heftig nach Luft, als würde sie von etwas gewürgt, und ließ den Kristall fallen.
    „Scheiße“, presste Dmitri hervor.
    Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass ich geschockt oder besorgt um Rhoda gewesen wäre, aber ich griff trotzdem in den Kreis und schüttelte ihre Schulter. Ihr Körper war so steif wie der einer Leiche.
    Rhoda rang erneut nach Luft, und die Ränder ihrer Lippen hatten sich blau verfärbt. Als ich sie berührte, spürte ich das grausige Stechen der Blutmagie und wusste, dass sie Alistair Duncan gefunden hatte.
    „Komm zu dir!“ schrie ich, und versuchte Rhoda am Kragen gepackt aus ihrer Trance zu rütteln.
    Dmitri riss meine Hände von ihr los und rief: „Weg da“. Er griff nach dem Caster, der sich wie Wachs über einer offenen Flamme kräuselte und zusammenzog, und drückte ihn mit ganzer Kraft auf den Tisch.
    Dann loderten von der Tischoberfläche Flammen empor und schleuderten Dmitri mit einer unglaublichen Kraft rückwärts gegen die Zimmerwand. In der Mitte des Stadtplans hatte sich Stephens Markierung eingebrannt – eine Warnung für all diejenigen, die einfältig genug waren, die Wächter der Markierung überwinden zu wollen.
    Rhoda warf sich in ihren Sessel. Langsam, aber sicher erkannten ihre Augen wieder die Umgebung. „Luna“, sagte sie überrascht und rieb sich den Hals. „Ich habe Hände gefühlt. Um meinen Hals.“
    „Das tut mir so leid, Oma“, flüsterte ich mit einem Blick auf die blau gefärbten Handabdrücke auf ihrem Hals und hasste Alistair Duncan dafür, dass er anscheinend glaubte, mich so einfach beiseiteschieben zu können.
    „Es ist nicht das erste Mal, dass mich auf der anderen Seite etwas Widerwärtiges erwartet hat … da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, obwohl ich ja weiß, dass du das ohnehin nicht tust“, sagte sie mit krächzender Stimme.
    Dann lächelte sie mich kurz an und sackte bewusstlos in meinen Armen zusammen. „Bei den Hex Riots!“, murmelte ich und versuchte, sie wieder aufzurichten.
    Hinter mir rappelte sich Dmitri auf. „Ist sie okay?“ Seine Augen waren weit aufgerissen und strahlten eine dunkle Furcht aus.
    Ich zog Rhoda hoch und stützte sie

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