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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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hinein. „Oder führe ich hier vielleicht gerade Zirkustricks vor, dass alle so gaffen müssen?“
    Er lehnte sich über meinen Schreibtisch. „Arbeiten Sie an dem Fall, Luna. Und jagen Sie nicht wie ein kopfloses Huhn irgendwelchen wilden Theorien hinterher. Vor allem stützen Sie Ihre Theorien nicht auf etwas, von dem die meisten Leute hoffen, es würde gar nicht mehr existieren. In einem Verfahren wird das nie anerkannt werden.“
    Ich fasste das Gelenk meines Zeigefingers an und drehte es probehalber nach links und rechts, um mir vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, wenn … Mit einer intakten Zange könnte man Knochen und Gewebe problemlos mit einem Schnitt durchtrennen.
    „Hex noch mal, Wilder, was machen Sie da eigentlich?“, fragte Mac und hob dabei eine seiner rotbraunen Augenbrauen, als würde er argwöhnisch die Machenschaften einer Verrückten beobachten.
    „Unser Mörder sammelt Trophäen“, erklärte ich. „Ihre Finger.“
    „Nicht sehr praktisch. Finger verwesen. Die meisten Serienmörder nehmen etwas mit, was sich leicht aufbewahren lässt. Haare oder Zähne.“
    Ich ließ meinen Zeigefinger los. „Oder Knochen.“
    Mac kippte seinen Kopf zur Seite. „Slinneanachd“, sagte er gedankenversunken.
    „Slim-was?“
    „Slinneanachd“, wiederholte Mac. „Eine Art Wahrsagerei mit Knochen. Man wirft die Knochen, sagt einen Spruch auf und sieht die Zukunft.“
    Grundgütiger, der Mörder benutzte Magie! „Mac, das ist unheimlich. Woher wissen Sie all dieses Zeug?“
    „Von meiner schottischen Großmutter mit einem Hang zum Theatralischen“, erklärte er. „Sie sehen aus, als hätten Sie gerade eine Murmel verschluckt, Wilder. Alles in Ordnung?“
    In diesem Moment kam AI Duncan ins Büro gestürzt und bewahrte mich davor, Macs Frage beantworten zu müssen. Durch seine hastigen Bewegungen schienen sein Jackett und seine grauen Haare regelrecht im Wind zu flattern. Im Schlepptau hatte er Regan Lockhart und einen mir unbekannten Mann mittleren Alters mit einer Aktentasche.
    „AI“, sagte McAllister und eilte auf ihn zu. „Ich fürchte, wir haben schlechte Nachrichten.“
    „Wo ist mein Sohn?“, fragte Duncan.
    „Er ist in Sicherheit“, sagte Mac.
    „Haben Sie schon die Bastarde gefunden, die es getan haben?“ Duncan verdrehte seine Hände so heftig ineinander, dass es aussah, als würde er sich jeden Moment einen Finger brechen.
    „Nicht wirklich“, antwortete Mac. „Wie ich bereits am Telefon gesagt habe, ist die Situation etwas kompliziert.“
    „Dann machen Sie sie unkompliziert, Lieutenant!“, sagte Lockhart. „Mr Duncan hat jetzt lange genug auf die Rückkehr seines Sohns warten müssen.“ Lockhart und der Bezirksstaatsanwalt waren wie ein eingespieltes Eiskunstlaufpaar – wenn einer einen Fehltritt machte, korrigierte ihn der Partner sofort.
    „Seinem Sohn wird Mord zweiten Grades zur Last gelegt“, sagte ich zu Lockhart. „Also entweder sind Sie sein Anwalt – und ich tippe mal nicht darauf, da diese Ehre bestimmt dem Menschen mit der glänzenden Aktentasche neben Ihnen zukommt –, oder Sie haben ab sofort Funkstille und halten sich gefälligst aus meinen Ermittlungen raus.“
    Lockhart presste die Lippen aufeinander und fixierte mich mit einem glühenden, hasserfüllten Blick. Dann schaute er Duncan an.
    „Mord?“ Der arme Bezirksstaatsanwalt lief knallrot an. „Ich verstehe nicht ganz … was hat Stephen getan?“
    „AI“, sagte der Anwalt, „lassen Sie uns einfach mit ihm sprechen.“ Er wandte sich an Mac. „Wir würden jetzt gern sofort Mr Duncan junior sehen.“
    „Natürlich“, sagte Mac und war wahrscheinlich erleichtert darüber, dass Lockhart und ich keinen wilden Ringkampf in seinem Büro aufführten. „Detective Wilder, bringen Sie bitte Mr Duncan und seinen Anwalt in das Vernehmungszimmer.“
    Ich wandte mich dem Bezirksstaatsanwalt und Mr Aktentasche zu. „Hier entlang.“ Bei diesen Worten hatte ich ganz bewusst Lockhart ignoriert, aber sein brennendes Starren konnte ich noch in meinem Nacken fühlen, bis wir um die Ecke und somit aus seinem Blickfeld verschwunden waren.
    Der Weg zum Vernehmungszimmer führte uns durch einen schmalen, schlecht beleuchteten Flur, auf dem mich Duncan mit Fragen zuschüttete. „Warum legt man ihm Mord zur Last? Was ist überhaupt passiert? Wie konnten Sie nur so einen schrecklichen Fehler machen?“
    „Sir, ich kann die Einzelheiten von Stephens Fall leider nur mit seinem Anwalt besprechen“,

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