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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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traurig und gefährlich war wie Waterfront oder Ghosttown.
    Die Adresse führte uns zu einem imposanten dreistöckigen Haus, vor dem ich zwischen überquellenden Mülleimern und einem schwarzen Mercedes neueren Modells einparkte. Der Wagen vor dem Haus machte mich nervös. Ganz offensichtlich musste Joubert ein mächtiger Mann sein, wenn er seinen Mercedes unbewacht in einer Gegend wie Needle Park auf der Straße parken konnte, ohne dass sich jemand an ihm zu schaffen machte.
    „Okay“, sagte ich, als wir auf dem Gehweg stehen blieben, „ihr beide bleibt erst mal hier und kommt nur rein, wenn es Schwierigkeiten gibt. Wir müssen ihn ja nicht gleich als Dreiertrupp überfallen.“
    Irina schnaubte nur verächtlich über meinen Plan. „Hättest ja nicht mitkommen müssen, Prinzesschen“, fauchte ich sie an und warf ihr einen finsteren Blick zu.
    „Wer hätte dann auf Dmitri achtgeben sollen? Du etwa?“, blaffte sie zurück. „Du bist doch schuld daran, dass er infiziert worden ist. Wer weiß, was als Nächstes passiert?“
    Ich antwortete nicht auf ihr Gezeter, denn ich wusste, dass ich sie durch Nichtachtung härter treffen konnte als durch einen ausgestreckten Mittelfinger. Mit ärgerlicher Miene schürzte Irina die Lippen und drehte uns den Rücken zu, obwohl es in ihrer Blickrichtung außer heruntergekommenen Holzhäusern und zerbrochenen Gehwegplatten nicht viel zu sehen gab.
    „Noch mal zum Mitschreiben: Du wartest hier und kommst nur rein, wenn etwas passiert. Okay?“, instruierte ich Dmitri.
    „Versuch, ihn nicht mehr zu provozieren, als unbedingt nötig“, gab er mir daraufhin mit auf den Weg. Sein Hinweis machte mir wieder einmal klar, dass er mich nur allzu gut kannte, und irgendwie passte mir das gar nicht. Es wäre tausendmal einfacher gewesen, ihn als unwichtige Liebelei abschreiben zu können und normal weiterzuleben. Stattdessen fühlte ich in Momenten wie diesem immer wieder den Schmerz der Wehmut, den unsere Trennung in meinem Herzen hinterlassen hatte.
    Normalerweise verwandelte ein Werwolf einen Menschen nur, wenn er den Rest seines Lebens mit ihm oder ihr verbringen wollte. Deshalb hielten Partnerschaften unter Werwölfen auch meist ein Leben lang. Dmitri hatte mittlerweile aber schon zwei Partnerinnen verloren – genauso wie ich zwei Partner. Eigentlich hätte ich Joshua – den gewalttätigen Serpent Eye, der mich als Fünfzehnjährige hatte vergewaltigen wollen – nicht mitzählen dürfen, aber genau genommen war er mein erster Partner gewesen. Seitdem ich vor ihm davongelaufen war, hatte ich immer wieder das brennende Verlangen verspürt, die durch ihn entstandene Leere mit einem anderen Wolf – einem Rudelführer, einem normalen Werwolfmännchen oder meinetwegen auch einem Weibchen – auszufüllen. In meinem Leben als Insoli hatte es Momente gegeben, in denen mir so ziemlich jeder Werwolf als Partner recht gewesen wäre, um meine Einsamkeit als rudelloses Weibchen zu überwinden.
    Auf dem Weg zu Jouberts Haustür versuchte ich, meine Gedanken wieder zu ordnen. Dann drückte ich auf die Klingel neben der massiven Tür, die mit einem Stahlgitter gesichert war, und wartete. Als daraufhin keine Geräusche im Hausinnern zu vernehmen waren, trat ich gegen das Gitter und rief nach dem Hausbesitzer. „Joubert! Machen Sie auf, verdammt noch mal!“
    Nach gefühlten zwei Minuten hörte ich schließlich Schritte, und kurz darauf wurden auf der anderen Seite drei Sicherheitsriegel aufgeschoben. Als sich die Tür hinter dem Gitter endlich öffnete, stand tatsächlich Benny Joubert vor mir, der fast noch schlimmer roch, als er aussah. Seine Haut schien gelblicher als auf dem Ausweisfoto, und das wilde braune Haar war länger und fettiger, als ich es in Erinnerung hatte. Auch von der breiten Narbe, die sein Gesicht durchschnitt und von der man nur schwer sagen konnte, ob sie von einer Klinge oder der Klaue eines anderen Wolfs stammte, war auf dem Foto noch nichts zu sehen gewesen.
    „Was zur Hölle wollen Sie?“, fuhr er mich zur Begrüßung an.
    Ich versuchte, durch den Mund zu atmen, um seinen widerlichen Körpergeruch nicht ertragen zu müssen, und antwortete: „Ich würde Sie gern was zu Vincent Blackburn fragen.“
    Seine ohnehin schon kleinen dunklen Augen verschwanden fast gänzlich unter seiner gerunzelten Stirn. „Sind Sie etwa ein Cop?“
    „Ja“, antwortete ich in der Annahme, schneller an Informationen zu kommen, wenn ich ihm von Anfang an reinen Wein einschenkte.
    „Dann

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