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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Füße an den Möbeln.
    »Kann ich noch einen Augenblick mit dir sprechen, Luna?«, fragte sie, als wir gerade aufbrechen wollten. Erstaunlicherweise begriff Bryson sofort, dass er uns allein lassen sollte, und ging kommentarlos zum Auto.
    »Was gibt’s?«
    »Hattest du nicht erzählt, du würdest jetzt beim Sondereinsatzkommando arbeiten?«
    Nervös wippte ich auf den Fußballen vor und zurück und versuchte, ein möglichst unbekümmertes Lächeln aufzusetzen. »Ja.«
    »Warum ermittelst du dann mit Bryson in einem Mordfall?«
    Scheiße. Als Lügnerin hatte ich* noch nie getaugt.
    »Ich helfe ihm nur, weil es bei dem Fall um ermordete Werwölfe geht, und wie du dir vorstellen kannst, ist Bryson nicht gerade die Idealbesetzung dafür«, antwortete ich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Es ist gewissermaßen mein außerdienstliches Freizeitvergnügen.«
    Sunny nahm die Metallpfanne mit dem Talisman und stellte sie in den Kühlschrank. »Eisen und Eis – das bewahrt die magischen Kräfte«, erläuterte sie mit einem Zwinkern. »Was sagt denn Dmitri zu der Sache?«, bohrte sie weiter.
    »Nichts, was zu wiederholen sich lohnen würde«, wiegelte ich ab. »Kurz gesagt ist er außer sich, weil ich mich weigere, seine Redback-Barbie zu werden.«
    »Barbie? Ich bin sicher, dass es nicht das ist, was er will«, wandte Sunny ein. »Das hört sich nicht nach Dmitri an.«
    »Menschen ändern sich«, murmelte ich. »Hättest du die letzten sechs Monate mit ihm zusammengelebt, wüsstest du, was ich meine.«
    Mit wilden Hupattacken teilte mir Bryson mit, dass es Zeit war aufzubrechen. Im nächsten Augenblick kam Sunny auf mich zugesaust und drückte mich an sich. »Versprich mir, dass du dir nicht wieder ein Jahrzehnt Zeit lässt, um dich zu melden!«, flüsterte sie mir ins Ohr.
    »Klar«, entgegnete ich und löste mich behutsam aus ihrer Umarmung. »Ich muss los, Cousinchen.«
    Im Auto schaltete ich Brysons Achtzigerjahre-Rock aus und fasste unsere Erkenntnisse zusammen: »Laurel hat also einen Grund, sich vor einem unbekannten, bösen Etwas zu fürchten. Auch wenn sie nicht gesehen zu haben scheint, wer oder was Bertrand getötet hat, jagt es ihr eine Heidenangst ein.«
    »Eigentlich hatte ich gehofft, dieser Fall würde langsam einfacher und nicht komplizierter«, brummte Bryson.
    Ich lehnte den Kopf gegen das Fenster und dachte nach. Die Sonne schien mir ins Gesicht, sodass ich meine Augen mit der Hand schützen musste. »Ich denke, wir müssen akzeptieren, dass Lautrecs Mörder kein Werwolf war.«
    Bryson schlug mit der Hand aufs Lenkrad. »Hex noch mal! Wer denn dann? Du willst mir hoffentlich nicht erzählen, ein unsichtbares Fabelwesen habe ihm die Kugel ins Hirn gejagt, oder?«
    »Es könnte eine Bluthexe oder ihr Vertrauter gewesen sein«, entgegnete ich und dachte dabei an Alistair Duncan, durch den ich die mörderische Magie der Bluthexen zu fürchten gelernt hatte. »Eventuell war es auch ein Dämon oder ein Mensch mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.« Nachdenklich ließ ich die Finger über die Falten auf meiner Stirn wandern. »Fakt ist, dass Laurel sich von etwas oder jemandem verfolgt fühlt …«
    »Glaubst du wirklich?«, fragte Bryson.
    »Ich weiß nicht so recht«, antwortete ich zögerlich. »Zumindest glaube ich nicht an etwas oder jemand Böses. Unser Täter hat ein Gesicht und einen Namen, und ich will verdammt sein, wenn wir ihn nicht über kurz oder lang zur Strecke bringen!«
    Bryson fluchte noch einmal lautstark, aber ehe er sich weiter in Rage schimpfen konnte, klingelte sein Mobiltelefon. Er drückte die Freisprechtaste. »Ja?«
    »Detective Bryson?«
    »Am Apparat.«
    »Hier ist Laurel Hicks, Detective.« Tränen und Hysterie ließen ihre Stimme schrill klingen.
    »Miss Hicks, ich erinnere mich«, sagte Bryson und verdrehte die Augen. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte, dass Sie mir wiedergeben, was Sie mir weggenommen haben«, wisperte sie. »Geben Sie es zurück, bitte! Es gehört mir.«
    Mit einem Kopfschütteln formte ich das Wort »Nein« mit den Lippen.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Wir haben Ihnen nichts entwendet«, log Bryson.
    »Es gehört mir!«, schrie sie aufgeregt in den Hörer. »Sie haben es mir abgenommen … das Einzige, was mich schützen kann.«
    Mit einem Tastendruck beendete Bryson das Gespräch und brummte: »Verrückte Braut!«, während er das Auto anließ. Ich widersprach nicht.
    »Dafür schuldest du mir etwas«, stellte Bryson fest, als

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