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Nomaden des Weltalls

Titel: Nomaden des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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herangemacht, um an Bord Ihres Schiffes zu kommen.«
    Joachim grinste. »Sie brauchten nur auf den Knopf zu drücken, und wir tanzten für Sie wie Marionetten. Was ist der Grund?«
    »Weil es der beste Weg zur Kontaktaufnahme zu sein schien. Wenn ich mich nicht täusche, Joachim, geht es der Peregrinus um Informationen, die die Stellar-Union dringend benötigt. Ich möchte bei Ihrer Fahrt dabei sein.«
    »Mmmmmm-hm. Und was genau wissen Sie?«
    Trevelyan erläuterte ihm, was die Integratoren auf der Erde an Informationen zusammengestellt hatten. »Ich bin ziemlich sicher, daß es in der Gegend des Großen Kreuzes eine weitere Zivilisation gibt«, fuhr er fort, »daß sie von uns weiß und uns gegenüber entweder aktiv feindselig oder jedenfalls nicht freundlich gesinnt ist. Der Grund ist mir nicht bekannt; aber Sie verstehen, daß die Koordinatoren unverzüglich tätig werden müssen. Ich kam zu dem Schluß, die sich mir bietenden Möglichkeiten seien am größten, wenn ich mich Ihnen anschließe. Aber ihr Nomaden verhaltet euch so reserviert gegen alle Zivilisation, daß ich, um an Bord zu kommen, Zuflucht zu einer Manipulation nehmen mußte.«
    »Mmmm – na gut. Nur – wie konnten Sie wissen, daß Sie auf das einzige Nomadenschiff, das sich mit dieser Frage beschäftigt, gelangen würden?«
    »Gewißheit hatte ich nicht. Doch schien die Annahme, daß es die Peregrinus sein würde, nicht abwegig zu sein. Immerhin war es ihr Kapitän, der in Stellamont Untersuchungen durchgeführt hatte.«
    »Ich verstehe. Und jetzt?«
    »Jetzt möchte ich an Ihrer Fahrt teilnehmen und an Ihren Erfahrungen und Ergebnissen teilhaben. Natürlich werden auch andere Koordinatoren an diesem Problem arbeiten. Aber ich glaube, auf meine Weise am schnellsten zu einem Ergebnis zu kommen. Die Sache ist dringend, Joachim!«
    Der Nomade rieb sich das Kinn. »Gut, Sie können an Bord bleiben. Bestimmte Aufgaben werden Sie zu übernehmen haben; ich muß ja zugeben, daß ein ausgebildeter Cordy manchmal sehr nützlich sein kann. Aber nehmen Sie an, wir würden dies oder jenes Unionsgesetz brechen – was durchaus passieren könnte?«
    »Wenn die Sache nicht allzu ernst ist, würde es mich nicht bekümmern.«
    »Nehmen wir einmal an, wir kommen zurück, und unsere Entscheidung in dieser Sache gefällt Ihnen nicht?«
    Trevelyan zuckte die Achseln. »Darüber können wir später reden.«
    »Das können wir. Was haben Sie sonst noch vor?«
    Bis hierher hatten Trevelyans Aussagen durchaus der Wahrheit entsprochen. Als er jetzt sagte: »Nichts Besonderes, abgesehen davon, daß ich den Integratoren ausführlichen Bericht zu erstatten gedenke«, dehnte er die Wahrheit nicht allzu weit.
    Joachim stellte noch ein paar Fragen, nahm ihm dann die Elektroden ab, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Beine auf den Schreibtisch. »In Ordnung«, sagte er. »Betrachten Sie sich also als Gast des Schiffes. Und nun sollten wir das, was wir wissen, miteinander vergleichen.«
    Das Bild wurde um einiges klarer. Trevelyan waren die früheren Tiunraner-Fahrten bekannt gewesen, nicht aber ihre Verluste oder die der Nomaden.
    »Ich vermute, daß die Fremden die Planeten von Sonnen des G-Typs kolonisieren oder sie zumindest in irgendeiner Weise kontrollieren. Sie könnten sich ohne weiteres genaue Kenntnisse über unsere Zivilisation verschaffen. Heutzutage gibt es so viele Arten, die den Weltraum befahren, daß sich ein Eindringling leicht als Bewohner irgendeines Unionsplaneten ausgeben kann. Aber ihr Argwohn gegen uns muß eine kulturelle Grundlage haben.«
    »Inwiefern?« fragte Joachim.
    »Auf den ersten Blick scheint die Annahme, sie wollten uns um wirtschaftlichen Gewinns willen erobern, lächerlich. Sie selber müssen wissen, daß auch wir durchaus keine solchen Absichten haben. Trotzdem müssen wir für sie irgendeine Bedrohung darstellen.«
    »Und wie?«
    »Vielleicht unterscheidet sich unsere Zivilisation von der ihren so sehr, daß ein Kontakt verheerende Folgen haben würde. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, daß sie eine sehr konservative, aristokratisch-religiöse Gesellschaftsordnung haben. Ein Kontakt mit unserer Kultur würde zu sozialen Unruhen führen, die ihre herrschende Klasse sich nicht leisten könnte. Das ist natürlich nur eine Vermutung, und wahrscheinlich ist sie auch gar nicht richtig.«
    »Ich verstehe.« Joachim schwieg eine Weile, von Zeit zu Zeit an seiner Pfeife ziehend. Dann sagte er: »Nun, wir haben eine lange Reise vor uns

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