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Nonstop in die Raketenfalle

Nonstop in die Raketenfalle

Titel: Nonstop in die Raketenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Altwelt von
Scheckerheim.«
    »Daraus wird nichts«, erwiderte
der Uniformierte. »Aber warten Sie mal. Ich hole den leitenden Kommissar.«
     
    *
     
    Sie befanden sich im Büro der
Kunsthandlung: Kommissar B. Sondermann vom Dezernat Raub, ein Mittdreißiger,
der wie ein vertrockneter Buchhalter aussah, aber als zäher Ermittler galt;
außerdem Kriminalassistent Werner Elmert, der für das Notieren der Aussagen
zuständig war und sich seine eigene Kurzschrift zugelegt hatte; Keul natürlich
und Pitröder.
    »Frau Altwelt von Scheckerheim
wurde überfallen«, erklärte Kommissar Sondermann. »Heute früh. Vermutlich
zwischen acht und neun. Der Postbote hat sie gefunden, weil die Tür offen
stand. Die alte Dame war bewusstlos und ist es noch. Der Täter hat sie
hinterrücks niedergeschlagen, ist wahrscheinlich durch die geöffnete
Terrassentür eingedrungen. Wie uns Nachbarn sagten, macht Frau Altwelt jeden Morgen
bei geöffneter Terrassentür Yogaübungen. Aber der Teekessel in der Küche hat
sie wohl abgelenkt. Sie lief in die Küche, brühte Tee auf, und der Täter
benutzte die Gelegenheit, um sich ins Haus zu schleichen. Als wir jetzt
eintrafen, war der Tee noch nicht abgegossen. Übrigens hat der Täter
wahrscheinlich mit bloßer Faust zugeschlagen oder mit einem Gummiknüppel,
jedenfalls nicht mit einem harten Gegenstand. Dennoch — der Schlag erfolgte mit
erheblicher Wucht. Deshalb die anhaltende Bewusstlosigkeit des Opfers. Frau
Altwelt von Scheckerheim wird es überleben, aber es hätte auch anders ausgehen
können. Wir befürchten, sie hat den Täter überhaupt nicht gesehen.«
    »Grauenvoll!«, murmelte Keul.
Mit einem seidenen Taschentuch wischte er sich über die Stirn.
    Sondermanns Handy klingelte. Er
meldete sich und lauschte mit gerunzelter Stirn.
    »So weit, so klar«, murmelte er
dann und schaltete aus. »Meine Leute haben das Haus durchsucht. Sind ja nur
vier Zimmer. Keine Spur von den 35 000 Euro. Aber auf dem Schreibsekretär liegt
ein Kfz-Kaufvertrag. Daraus geht hervor, dass die auf Oldtimer spezialisierte
Autohandlung Demmelber & Schriller den Jaguar-Oldtimer gekauft hat.
Gestern. Die beiden Kfz-Händler sind auch schon einvernommen. Sie waren gegen
21 Uhr gestern Abend bei Frau Altwelt, haben den Kauf perfekt gemacht, den
Jaguar gleich mitgenommen und in bar bezahlt. Sie können die Quittung
vorweisen. Beide haben übrigens Alibis, von gestern Abend bis jetzt. Als Täter
kommt ohnehin keiner infrage. Demmelber leidet so schwer an Rheuma, dass er
sich kaum bewegen kann, und sein Geschäftspartner Schriller ist mit 150 Kilo
Lebendgewicht ziemlich langsam und auffällig.«
    Keul knautschte sein
Taschentuch in der linken Faust. »Aber Pitröder und ich haben kein Alibi«,
murmelte er. »Das meinen Sie doch, nicht wahr? Natürlich meinen Sie das. Und
außer uns vieren — und Gloria natürlich — ja, außer den Autohändlern, Pitröder
und mir gibt es niemanden, der von dem Geld wusste.«
    »Sie haben also kein Alibi?«
    Keul hob die Schultern. »Wenn Sie
die Aussage meiner Verlobten akzeptieren...«
    »Sie sind verlobt?«
    »Seit 17 Jahren.« Er grinste
schief. »Man muss ja nicht gleich heiraten. Aber wir leben zusammen. Ich würde
sagen, Helga ist meine Lebensgefährtin, aber sie besteht darauf, sie sei meine Verlobte.«
    »Helga... und weiter?«
    »Helga Damasch. Sie führt eine
Edelboutique in der Schweinemarktgasse. Helga kann bestätigen, dass ich von
gestern Abend bis heute früh gegen... ungefähr 8.15 Uhr zu Hause war. Dann bin
ich hergefahren. Um 8.35 Uhr — ich habe zufällig auf die Uhr geguckt — war ich
hier.«
    Elmert hatte notiert.
Sondermann wandte sich an Pitröder, der seinen Duellblick etwas abgeflacht
hatte.
    »Und Sie?«
    Pitröder stand neben dem
Schreibtisch, den linken Fuß etwas vorgesetzt, die Hände auf dem Rücken. »Ich
wohne in Dreiersberg-Riedenhof. Weil mein Wagen seit gestern in der Inspektion
ist, bin ich mit der S-Bahn nach Hause gefahren. Abfahrt Kleiner Westbahnhof
18.42 Uhr. Im Dorf bin ich nicht in mein Haus, sondern gleich in die
Gastwirtschaft Metzgerwirt gegangen. Ich...«
    »Warum nicht erst nach Hause?«,
unterbrach ihn Sondermann.
    »Da wartet niemand. Ich habe
keine Familie. Auch keine«, er grinste flüchtig, »Verlobte.«
    »Wann waren Sie im Gasthaus?«
    »Ungefähr kurz nach sieben.«
    »Dafür gibt es Zeugen?«
    »Mindestens ein Dutzend.«
    »Und weiter?«
    »Ich habe gegessen. Salatteller
mit gebratenen Putenstreifen, danach Nudelsuppe mit

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