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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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explodieren schien, ehe sie erschauderte und in glühender Leblosigkeit in sich zusammensank.
    Ihre Hände glitten von seinem Rücken, sie hörte, wie er ihren Namen sprach, spürte, wie er sich wand, wie er erschauderte und schließlich mit seinem ganzen Gewicht auf ihr zusammenbrach.
    Er vergrub den Kopf in ihrem Haar und wartete darauf, daß sein Innerstes wieder zur Ruhe kam. Sie zitterte schon wieder oder immer noch, was ihm verriet, daß es auch für sie gut gewesen war. Er hätte sie gestreichelt, um sie zu besänftigen – nur, daß ihm die Glieder jetzt unendlich schwer waren.
    »In einer Minute bewege ich mich von dir runter«, murmelte er.
    »Wag es ja nicht!«
    Lächelnd rieb er sein Gesicht an ihrem Haar. »Wenigstens frierst du auf diese Weise nicht.«
    »Ich glaube, ich friere nie wieder.« Mit einem leisen Schnurren schlang sie ihre Arme um seinen Leib. »Wahrscheinlich wirst du größenwahnsinnig, wenn ich dir sage, daß noch niemand derartige Gefühle in mir geweckt hat, aber ich glaube, das ist mir egal.«
    Es war kein Größenwahn, den er empfand, sondern reines, warmes Glück. »Für mich gab es vor dir nie eine Frau.« Lachend schmiegte sie ihren Kopf an seine Brust. »Dafür bist du viel zu gut, Murphy. Ich schätze, daß es für dich schon eine Menge Frauen gegeben hat.«
    »Die haben alle nur der Übung gedient«, sagte er und versuchte, sich auf seine Ellbogen zu stützen, um sie anzusehen. Als er ihr Lächeln bemerkte, grinste er. »Obwohl ich nicht leugnen kann, daß die Übung ein-, zweimal durchaus vergnüglich war.«
    »Erinnere mich daran, daß ich dir dafür später einmal gegen die Schulter boxe.« Doch als er sich mit ihr in den Armen bis an den Rand der Decke rollte, wo sie auf ihm zu liegen kam, lachte sie. »Ich muß dich unbedingt malen«, überlegte sie, während sie mit einer Fingerspitze über seinen Bizeps fuhr. »Seit ich auf der Kunsthochschule war, habe ich keinen Akt mehr gemalt, aber ...«
    »Liebling, wenn du mich dazu bringst, mich auszuziehen, dann wirst du viel zu beschäftigt sein, um deine Pinsel in die Hand zu nehmen.«
    Sie setzte ein verruchtes Grinsen auf. »Da hast du recht.« Dann preßte sie ihre Lippen auf seinen Mund und verlor sich für einen Augenblick im Genuß seines warmen, wohligen Geschmacks, ehe sie seufzend auf ihm zusammensank. »Das ist das erste Mal, daß ich draußen mit einem Mann geschlafen habe.«
    »Du machst Witze.«
    Abermals hob sie ihren Kopf und sah ihn verwundert an. »Dort, wo ich herkomme, sehen das die Nachbarn nicht so gern.«
    Da ihre Haut eisig war, streckte er die Hand nach der zweiten Decke aus. »Dann machst du heute nacht viele Dinge zum ersten Mal. Du hast deinen ersten Ceili besucht.« Er warf die Decke über sie und zerrte an den Enden, bis kein Zentimeter ihrer Haut mehr bloßlag. »Du hast deinen ersten Walzer getanzt.«
    »Der Walzer war an allem schuld. Nein, das stimmt nicht.« Sie schüttelte den Kopf und legte ihre Hände um sein Gesicht. »Der Walzer hat mich verführt. Aber eigentlich war es dein Gesang. Als ich dir zugehört habe, konnte ich plötzlich nicht mehr verstehen, wie ich jemals nein sagen konnte.«
    »Dann darf ich nicht vergessen, möglichst oft für dich zu singen.« Er hob eine Hand, legte sie in ihren Nacken und zwang sie, ihn anzusehen. »Meine hübsche, grünäugige Shannon, die du die Liebe all meiner Leben bist. Komm und gib mir einen Kuß.«
    Er weckte sie aus einem leichten Schlummer, als der Himmel im Osten zu perlen begann. Es tat ihm leid, denn er hatte sie allzu gern schlafen gesehen, hatte zu gern beobachtet, wie ihre Wimpern auf ihren Wangen lagen, in die eine leichte Röte gekrochen war. Und er wünschte sich, er hätte Zeit, um sie noch einmal zu lieben, während der neue Tag anbrach.
    Aber er hatte Verpflichtungen und seine Familie, die ihn erwartete.
    »Shannon.« Er strich ihr sanft über die Wange und küßte sie. »Liebling, es ist fast Morgen. Das Licht der Sterne verblaßt bereits.«
    Sie rührte sich und umklammerte seufzend seine Hand. »Warum bleibst du nicht? Warum? Wie konntest du zu mir zurückkommen, nur um sofort wieder zu gehen.«
    »Pst.« Er zog sie eng an sich und küßte ihre Stirn. »Ich bin hier. Direkt neben dir. Es ist nur ein Traum.«
    »Wenn du mich genug lieben würdest, würdest du nicht wieder gehen.«
    »Ich liebe dich. Und jetzt mach die Augen auf. Du träumst.«
    Sie folgte dem Klang seiner Stimme und schlug tatsächlich die Augen auf. Einen Moment

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