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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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lang war sie zwischen zwei Welten verloren, zwei Welten, die beide vertraut waren und richtig für sie.
    Es dämmerte, dachte sie verwirrt. Es dämmerte bereits. Sie vernahm den Geruch von Frühling, war umgeben von grauen, kalten Steinen, doch zugleich war sie in die harte, schützende Umarmung ihres Geliebten eingehüllt.
    »Dein Pferd.« Sie sah sich verwundert um. Weshalb hörte sie weder das Klirren des Zaumzeugs noch das ungeduldige Stampfen der Hufe des Tieres, das darauf wartete, daß sich der Reiter auf seinen Rücken schwang?
    »Meine Pferde sind noch im Stall.« Murphy umfaßte ihr Kinn und drehte ihr Gesicht, so daß sie gezwungen war, ihn anzusehen. »Wo bist du?«
    »Ich ...« Blinzelnd erwachte sie aus dem Traum. »Murphy?«
    Der Blick aus seinen zusammengekniffenen Augen enthielt eine Spur von Frustration. »Erinnerst du dich an das, was passiert ist? Was habe ich getan, um dich zu verlieren?«
    Sie schüttelte den Kopf, und langsam legten sich die Verzweiflung und die Furcht, in der sie gefangen gewesen war. »Ich schätze, ich habe geträumt. Das war alles.«
    »Erzähl mir, was ich getan habe.«
    Statt einer Antwort vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter, erleichtert, daß sie so warm und fest war wie am Abend zuvor. »Es war nur ein Traum«, beharrte sie. »Ist schon Morgen?«
    Am liebsten hätte er mit ihr gestritten, doch dann besann er sich eines Besseren und sagte: »Fast. Du mußt zurück in die Pension.«
    »Noch nicht.«
    »Ich würde die Sonne am Aufgehen hindern, wenn ich es könnte.« Er umarmte sie ein letztes Mal, ehe er sich erhob und ihre Kleider einzusammeln begann.
    Gemütlich in die Decke gehüllt, sah Shannon ihm zu, spürte, wie ihr ein erneuter prickelnder Schauder des Verlangens über den Rücken zu laufen begann, und setzte sich auf, so daß ihr die Decke von den Schultern glitt. »Murphy?« fragte sie, und als er sich umdrehte, nahm sie in seinem Blick dasselbe Verlangen wahr. »Schlaf mit mir.«
    »Es gibt nichts, was ich lieber täte, aber meine Familie ist zu Besuch, und ich weiß nicht, wann der erste von ihnen ...« Als sie sich in ihrer schlanken, schönen Nacktheit erhob und vor ihn trat, fielen ihm die eben eingesammelten Kleider aus der Hand.
    »Schlaf mit mir«, sagte sie erneut, während sie ihre Arme um ihn schlang. »Schnell und verzweifelt. Als wäre es das letzte Mal.«
    Vielleicht war sie wirklich eine Hexe. Das hatte er bereits gedacht, als er ihr zum ersten Mal in die Augen gesehen hatte. Sie besaß eine Kraft, die in der Glut ihres Blickes zum Vorschein kam, eines Blickes, der selbstbewußt und provozierend war. Obgleich sie zitternd ausatmete, als er ihren Kopf an den Haaren nach hinten zog, hielt ihr Blick dem seinen stand.
    »Also so.« Seine Stimme war rauh, als er sie gegen einen der Steine drängte, ihre Hüften umfaßte und sie von den Füßen hob.
    Sie klammerte sich willig und eifrig an ihm fest, und als er sich in sie schob, wurden sie beide vom Strudel der Heftigkeit und der Verzweiflung, die sie gefordert hatte, erfaßt.
    Sie sahen einander in die Augen, und beider keuchender Atem wurde durch seine gewaltigen Stöße erhitzt. Sie vergrub ihre Nägel in seiner Schulter, und ein triumphierendes Lächeln erleuchtete ihr Gesicht, als ihre Leiber gemeinsam erschauderten.
    Seine Beine wurden schwach, und seine Hände waren so feucht, daß er fürchtete, sie fallen zu lassen, während er keuchend um Fassung rang.
    »Himmel.« Er blinzelte, da ihm beißender Schweiß in die Augen rann. »Großer Gott.«
    An seiner Schulter zusammengesunken, fing sie vor Glück und Verwunderung zu lachen an, und während er nach Atem ringend darum kämpfte, daß er nicht das Gleichgewicht verlor, warf sie selig die Arme in die Luft.
    »Oh, ich fühle mich so lebendig.«
    »Okay, du lebst. Aber mich hättest du beinahe umgebracht.« Grinsend küßte er sie und stellte sie wieder auf ihre eigenen Füße. »Und jetzt zieh dich an, bevor du mich vollkommen erledigt hast.«
    »Ich wünschte, wir könnten einfach nackt, wie wir sind, über die Felder laufen.«
    Ächzend hob er eilig ihren Büstenhalter auf. »Oh, das würde meiner Mutter sicher gefallen, falls sie zufällig gerade aus dem Fenster sähe.«
    Amüsiert glitt Shannon in ihren BH und nahm ihren Slip aus dem Gras. »Ich wette, deine Mutter weiß ganz genau, was du getrieben hast, nachdem du die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen bist.«
    »Etwas zu wissen und etwas mit eigenen Augen zu sehen sind zwei

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