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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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das? Ich habe das Gefühl, als trüge ich eine mindestens hundertpfündige Last.«
    Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich habe gesagt, daß es ein ganz schöner Hammer ist, aber ich finde nicht, daß du wegen dieser Geschichte Angst haben oder dich in irgendeiner Weise bedroht fühlen mußt.«
    »Aber ich fühle mich bedroht. Es paßt mir nicht, daß mir mein Unterbewußtsein Streiche spielt. Und auch das unangenehme Gefühl, was auch immer falsch gelaufen sein mag, richtigstellen zu müssen, paßt mir nicht. Gray, wenn ich einen Zauberer in einer Rauchwolke verschwinden sehe, weiß ich, es ist ein Trick. Vielleicht gefällt er mir, vielleicht belustigt er mich, aber trotzdem bin ich mir die ganze Zeit der Tatsache bewußt, daß es irgendwo eine Falltür gibt, durch die sich der Kerl meinen Blicken entzogen hat.«
    »Es ist nicht leicht, mein Schatz. Hier steht das Unlogische der Logik gegenüber, das Gefühl dem Verstand. Hast du schon in Erwägung gezogen, dich einfach entspannt zurückzulehnen und abzuwarten, welche Seite die Oberhand gewinnt?«
    »Ich habe in Erwägung gezogen, zu einem Analytiker zu gehen«, murmelte sie. »Außerdem sage ich mir die ganze Zeit, daß die Träume bestimmt aufhören werden, wenn ich erst einmal wieder in Amerika bin und mich mein normaler Alltag wiederhat.«
    »Aber du hast Angst, daß die Träume vielleicht doch nicht aufhören, stimmt's?«
    »Ja, davor habe ich Angst. Und vor allem habe ich Angst, daß Murphy nicht versteht, weshalb ich wieder gehen muß.«
    »Verstehst du es denn?« fragte Gray in ruhigem Ton.
    »Logisch betrachtet, ja. Und ebenso logisch betrachtet, verstehe ich auch, welche Beziehung zwischen mir und Murphy und euch allen besteht. Ich weiß, daß ich zurückkommen werde, daß ich das Band zu euch allen niemals lösen will und kann. Und daß mein Leben in New York nie mehr dasselbe sein wird wie das, das es früher einmal war. Aber ich kann das, was in meinen Träumen geschieht, nicht in Ordnung bringen, Gray, und ich kann auch nicht bleiben und mich einfach weiter treiben lassen. Noch nicht einmal Murphy zuliebe kann ich das.«
    »Möchtest du einen Rat?«
    Sie hob die Hände, doch dann ließ sie sie wieder sinken und sah ihn hilflos an. »Verdammt, ich nehme, was ich kriegen kann.«
    »Denk darüber nach, was du nach deiner Rückkehr nach New York bekommst und was du dafür hinter dir zurücklassen mußt. Mach dir eine Liste der Vor- und Nachteile, falls sie der logischen Seite der Überlegungen hilft. Und wenn du die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen hast, brauchst du nur noch zu sehen, in welche Richtung sich die Waage senkt.«
    »Kein besonders origineller Tip«, sagte sie. »Aber trotzdem nicht schlecht. Vielen Dank.«
    »Warte, bis du meine Rechnung kriegst.«
    Lachend legte sie ihm den Kopf auf die Schulter. »Ich hab dich gern.«
    Halb verlegen und halb erfreut, gab er ihr einen Kuß auf die Schläfe und sah sie an: »Ich dich ebenfalls.«

22. Kapitel
    Shannon war vollkommen begeistert von der Worldwide-Galerie in Clare. Das Herrenhaus wirkte elegant und zugleich würdevoll, und die nach Briannas Plänen entstandenen Gärten waren eine reine Pracht.
    »Sie hat sie nicht selbst angelegt«, sagte Murphy, als er mit Shannon aus dem Laster stieg. »Sie hatte einfach keine Zeit, um jeden Tag mit ihrem Spaten und ihren Töpfen hierherzukommen. Aber sie hat den genauen Standort jeder einzelnen Dahlie und jedes einzelnen Rosenbuschs festgelegt.«
    »Wodurch das Ganze schon wieder zu einem Familienunternehmen geworden ist.«
    »Allerdings. Rogan und Maggie haben zusammen mit den Architekten das Haus entworfen und sich um jede Kleinigkeit selbst gekümmert. Es gab zahlreiche lautstarke Auseinandersetzungen, bis alles fertig war«, erinnerte er sich und nahm Shannons Hand, während Grays Wagen neben dem Laster zum Stehen kam. »Aber sie alle haben viel Liebe in das Projekt investiert.«
    Shannon sah sich die Wagen auf dem Parkplatz an. »Mir scheint, als liefe es durchaus gut.«
    »Die Präsidentin von Irland war hier.« Seine Stimme verriet Verwunderung und Stolz. »Zweimal sogar, und sie hat neben einigen anderen auch eins von Maggies Stücken gekauft. Ich finde es wunderbar, wenn man einen Traum hat und dafür sorgt, daß er Wirklichkeit wird.«
    »Allerdings.« Sie verstand, was er sagen wollte, und war dankbar, als Brianna mit ihrer Familie herüberkam.
    »Du läßt die Hände schön in den Taschen, Liam Sweeney«, warnte Maggie.

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