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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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Faxgerät.«
    »Was natürlich einen Riesenunterschied macht.«
    »Was bedeutet, daß du ein Mann des zwanzigsten Jahrhunderts bist, ein Mann, der nach vorne schaut, der die moderne Technologie versteht und sie sich zunutze macht.«
    »Murphy hat eine hochmoderne Melkmaschine«, sagte Gray. »Und sein neuer Traktor ist das Beste, was die moderne Technologie zu bieten hat.«
    »Und er sticht seinen eigenen Torf«, beendete Shannon lächelnd den Satz. »Und er hat die keltische Mystik mit der Muttermilch aufgesogen. Du willst mir ja wohl nicht erzählen, daß dieser Teil von ihm nicht an Todesfeen und Elfen glaubt?«
    »Okay, ich würde sagen, daß Murphy eine faszinierende Kombination des alten und des neuen Irlands ist. Aber du hast mich gefragt, ob ich an Visionen glaube.« Er wartete einen Moment. »Absolut.«
    »Oh, Grayson.« Frustriert sprang sie auf, stapfte den Weg hinauf, machte kehrt und kam zurückgestapft. »Wie kannst du hier sitzen, Nikes an den Füßen und eine Rolex am Arm, und mir erzählen, daß du an Visionen glaubst?«
    Er sah sich seine Schuhe an. »Ich mag Nikes, und die Uhr zeigt mir relativ genau, wie spät es ist.«
    »Du weißt genau, was ich meine. Du bist ein Mann, der problemlos ins einundzwanzigste Jahrhundert wechseln wird, aber zugleich sitzt du hier und sagst, daß du an irgendwelchen mittelalterlichen Unsinn glaubst.«
    »Ich glaube nicht, daß es Unsinn ist, und ich glaube auch nicht, daß Visionen etwas sind, was es erst seit dem Mittelalter gibt. Ich glaube, daß es dieses Phänomen bereits vor Tausenden von Jahren zu erleben gab.«
    »Und wahrscheinlich glaubst du auch an Geister und Reinkarnation und Kröten, die sich in Prinzen verwandeln.«
    »Allerdings.« Grinsend nahm er ihre Hand und zog sie wieder neben sich. »Du solltest keine Fragen stellen, wenn du mit der Antwort nicht zufrieden bist.« Als sie schnaubte, zupfte er spielerisch an ihren Fingern. »Weißt du, als ich in diesen Teil Irlands kam, hatte ich nicht die Absicht zu bleiben. Sechs Monate vielleicht, für die Dauer eines Buches, und dann wollte ich weiterziehen. So hatte ich bis dahin immer gearbeitet, so hatte ich bis dahin immer gelebt. Offensichtlich ist Brianna der Hauptgrund, weshalb ich das geändert habe. Aber es war noch mehr. Ich habe diesen Ort wiedererkannt.«
    »Oh, Gray«, sagte sie erneut.
    »Eines Morgens bin ich über die Felder spaziert, bis ich zu dem Steinkreis kam. Er hat mich fasziniert, ich spürte eine Verbundenheit, eine Kraft, und war nicht im geringsten überrascht.«
    Ihre Hand wurde starr. »Du meinst es ernst.«
    »Allerdings. Ob ich die Straße hinunterging, zu den Klippen oder die Hauptstraße des Dorfes hinunterfuhr, ob ich durch die Ruinen oder über die Friedhöfe wanderte – überall spürte ich eine Verbundenheit, die ich nie zuvor zu irgend etwas oder irgend jemandem zu empfinden in der Lage gewesen war. Ich brauchte keine Visionen, ich wußte auch so, daß ich vorher schon einmal hier gewesen und daß die Rückkehr hierher meine Bestimmung war.«
    »Was dich offenbar nicht im geringsten beunruhigt hat.«
    »Und ob es mich beunruhigt hat«, sagte er in fröhlichem Ton. »Mindestens ebensosehr, wie es mich beunruhigt hat, als ich plötzlich ganz gegen meinen Willen Brianna verfallen war. Und, was von beidem beunruhigt dich mehr, mein Schatz?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe diese Träume.«
    »Das hast du schon mal gesagt. Aber vielleicht erzählst du mir ja dieses Mal mehr davon.«
    »Ich muß es irgendwem erzählen«, murmelte sie. »Immer wenn ich Murphy gegenüber davon anfange, kriege ich die Panik. Als stünde ich unter irgendeinem Bann. Ich bin wirklich kein hysterischer Typ, Gray, aber mit dieser Sache komme ich irgendwie nicht klar.«
    Langsam erzählte sie von ihrem ersten Traum, von jeder Einzelheit, von jeder Emotion, und mit der Zeit flossen die Worte leicht aus ihrem Mund, ohne daß sie, wie wenn sie mit Murphy sprach, das Gefühl hatte, die Angst schnüre ihr die Kehle zu.
    Trotzdem wußte sie, daß ihr bisher irgendein Teil, irgendein letztes Bindeglied verborgen geblieben war.
    »Er hat die Brosche«, endete sie. »Murphy hat die Brosche, die ich in meinen Träumen gesehen habe. Er hat sie als kleiner Junge im Steinkreis gefunden, und er sagt, daß er seitdem dieselben Träume hat.«
    Noch während Gray einen faszinierten Pfiff ausstieß, sortierte sein Hirn die Fakten und Bilder für eine Geschichte ein. »Das ist ein ganz schöner Hammer.«
    »Wem sagst du

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