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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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Schulter auf Shannon zurück. »Was ich allerdings vehement leugnen werde, falls jemals auch nur ein Wort davon über deine Lippen dringt.«
    »Ich werde schweigen wie ein Grab.« Sie erhob sich von ihrem Platz, zu neugierig, um sich das Gericht nicht näher anzusehen. Das goldbraune Hühnchen war mit einer sahnigen Sauce übergossen, mit Gewürzen gespickt und von angebräunten Karotten und Kartoffeln umgeben. »Das sieht einfach phantastisch aus.«
    »Bedank dich bei Brianna. Sie hat vor Jahren einen Kräutergarten für mich angelegt und mir so lange in den Ohren gelegen, bis ich mir die Zeit genommen habe, ihn zu versorgen, wie es sich gehört.«
    Shannon lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und sah ihn fragend an. »Warst du nicht ein bißchen böse, als sie dir plötzlich von Gray ausgespannt worden ist?«
    Zuerst war er einfach nur verwirrt, doch als er das Huhn auf eine Platte legte, überzog ein Grinsen sein Gesicht. »Wir waren nie ineinander verliebt. Dafür waren wir zu sehr Familie. Nach dem Tod meines Vaters war Tom wie ein zweiter Vater für mich. Und Brie und Maggie habe ich immer wie meine Schwestern angesehen.« Er schnitt eine dünne Scheibe Brustfleisch ab. »Wobei meine Gefühle für dich alles andere als brüderlich sind, Shannon. Aber schließlich warte ich inzwischen auch lange genug auf dich.«
    Alarmiert versuchte sie, sich zurückzuziehen, aber er trat geschmeidig einen Schritt vor, so daß sie zwischen ihm und der Arbeitsplatte gefangen war. Statt sich ihr zu nähern, hielt er ihr allerdings nur einen Bissen von dem Fleisch an den Mund.
    Wobei sein Daumen, als sie das Angebot annahm, leicht und verführerisch über ihre Unterlippe strich. »Es ist wirklich gut.« Trotzdem brachte sie kaum einen Ton hervor, und ihre Besorgnis steigerte sich noch, als er mit einer Hand durch ihre Haare strich. Sie richtete ihren prickelnden Rücken auf und zwang sich, ihm in die Augen zu sehen.
    »Was machst du da, Murphy?«
    »Nun, Shannon.« Er bedachte ihre Lippen mit einem federleichten Kuß. »Ich hofiere dich.«

10. Kapitel
    Hofierte sie? Shannon riß erstaunt die Augen auf. Das war einfach lächerlich, ein lächerliches Wort, das nichts zu tun hatte mit ihr und ihrem Lebensstil.
    Doch es war ihm auffallend leicht über die Lippen gekommen, und sie mußte dafür sorgen, daß er es zurücknahm, und zwar schnell.
    »Das ist lächerlich. Einfach absurd.«
    Seine Hände lagen wieder an ihrem Gesicht, und seine Fingerspitzen strichen sanft an ihrem Kinn entlang. »Warum?«
    »Tja – darum.« Sie trat einen Schritt zurück und winkte mit ihrem Glas. »Zuallererst einmal kennst du mich ja kaum.«
    »Und ob ich dich kenne, mein Schatz.« Eher belustigt als beleidigt wandte er sich wieder dem Hühnchen zu. »Ich kannte dich bereits, bevor ich dir zum ersten Mal begegnet bin.«
    »Fang nicht schon wieder mit diesem mystischen Schwachsinn an, Murphy.« Sie kehrte an den Tisch zurück, füllte ihr Weinglas und leerte es in einem Zug. »Verdammt, ich bin Amerikanerin! Und in New York laufen die Leute nun mal nicht in der Gegend herum und machen einander den Hof.«
    »Das ist vielleicht ein Teil dessen, was mit den Menschen dort nicht stimmt.« Er trug die Platte an den Tisch. »Setz dich, Shannon. Du willst sicher essen, solange es noch heiß ist.«
    »Essen.« Sie rollte die Augen himmelwärts, ehe sie sie schloß. »Jetzt soll ich auch noch essen.«
    »Deshalb bist du doch gekommen, oder nicht?« Ganz der gute Gastgeber, füllte er erst ihren Teller und dann seinen Teller und zündete anschließend ein paar Kerzen an. »Hast du etwa keinen Hunger?«
    »Oh, doch.« Sie sank auf ihren Stuhl, legte sich ihre Serviette auf den Schoß und nahm ihr Besteck in die Hand.
    Während der nächsten paar Minuten aß sie schweigend und dachte über die verschiedenen Möglichkeiten nach, mit diesem irischen Dickschädel umzugehen. »Ich werde versuchen, vernünftig mit dir zu reden, Murphy.«
    »In Ordnung.« Er schnitt ein Stück von seinem Hühnchen ab, kostete und verzog zufrieden das Gesicht. »Dann rede vernünftig mit mir.«
    »Zum ersten mußt du verstehen, daß ich nur noch eine, höchstens zwei Wochen in Irland bin.«
    »Du wirst länger bleiben«, sagte er in ruhigem Ton, während er erneut in sein Hühnchen schnitt. »Du hast die Probleme und Gefühle, die dich hierhergebracht haben, noch nicht einmal ansatzweise gelöst. Du hast noch kein einziges Mal nach Tom Concannon gefragt.«
    Ihr Blick wurde kalt. »Ich glaube

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