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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine Frage der Liebe
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stützen, das man liebt und worin man sich auch auskennt, finden Sie nicht?«
    Er dachte
an den Polizeirevolver, den er in seinem Schlafzimmer versteckt hatte. »Wenn
das möglich ist, natürlich. Wie haben Sie angefangen?«
    »Ich befand
mich in der glücklichen Lage, finanzielle Rücklagen zu besitzen, auf die ich im
ersten Jahr zurückgreifen konnte, als ich einen Grundstock an Möbeln zusammensammelte
und den Laden renovierte.« Der Wasserkessel pfiff schrill und verstummte dann,
als sie die Herdplatte abstellte. »Und trotzdem war es nicht leicht – die
Buchhaltung einzurichten, die verschiedenen Lizenzen zu besorgen, mich mit dem
Steuerrecht vertraut zu machen.« Sie rümpfte die Nase, als sie ihre Teetasse
auf den Tisch stellte. »Aber das gehört nun mal dazu. Der Papierkram, die
Einkaufsreisen und der Verkauf, das war in den ersten Jahren ganz schön viel
für eine Person.« Sie nahm ein Sandwich und biss hinein. »Aber ich habe jeden
einzelnen Tag genossen.«
    Das glaubte
er ihr aufs Wort. Er konnte ihre unermüdliche Energie förmlich spüren, selbst jetzt,
als sie ausnahmsweise einmal ganz ruhig dasaß und ihren Tee trank. »David Ryce.
Arbeitet der schon lange für Sie?«
    »Ungefähr
seit anderthalb Jahren. Er befand sich damals an diesem schwierigen Punkt im
Leben, an den jeder von uns kommt, glaube ich, wenn wir aus dem Teenageralter
heraus, aber noch nicht ganz erwachsen sind.« Sie lächelte Slade über den Tisch
hinweg an. »Verstehen Sie, was ich damit meine?«
    »Mehr oder
weniger.«
    »Sie
wahrscheinlich weniger als die meisten«, meinte sie leichthin. »Wie sich
herausstellte, war er anfangs von meinem Angebot und der Notwendigkeit, einen
Job anzunehmen, wenig begeistert. David und ich sind zusammen aufgewachsen.
Und ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht gut für das Ego eines
jungen Mannes ist, wenn ihm die > große Schwester < eine Chance gibt.« Sie
seufzte leise, als sie sich an seine schlechte Laune, sein
zähneknirschendes Einverständnis und das mangelnde
Interesse erinnerte, das er anfangs zur Schau getragen hatte. »Jedenfalls, nach
sechs Monaten fügte er sich in sein Schicksal
und machte sich von da an unentbehrlich. Er besitzt eine rasche
Auffassungsgabe, besonders für Zahlen, und betrachtet die Buchführung
inzwischen als seine ganz persönliche Domäne. Und auf dem Gebiet ist er auch
viel begabter als im Verkauf.«
    »Ach ja?«
    Ihre Augen
tanzten. »Im Umgang mit den Kunden ist er nicht immer sehr ... na ja, sagen wir
diplomatisch. Seine Stärken sind Buchhaltung und Lagerkontrolle. Michael und
ich, wir kümmern uns um Einkauf und Verkauf.«
    »Michael.« Slade
wiederholte den Namen, als sagte er ihm überhaupt nichts, und nahm noch einen
Schluck von seinem Bier.
    »Michael
übernimmt beinahe den ganzen Wareneinkauf, zumindest die Importe.«
    »Sie kaufen
also nicht mehr selbst ein?«
    »Nicht mehr
in Übersee.« Jessica zerkrümelte den Rest ihres Sandwichs. »Wenn ich das
weiterhin selbst erledigen würde, könnte
ich den Laden nicht ganzjährig geöffnet halten. Die Räumungsverkäufe und
Auktionen hier in New England zu besuchen, hält mich schon genug vom Geschäft
fern. Und Michael ... Michael ist ein wahrer Meister im Aufstöbern von
Juwelen.«
    Slade
fragte sich sofort, ob diese Analogie auch der Tatsache entsprach. Schickte
Michael Adams neben Hepplewhite und Chippendale auch Juwelen über den Atlantik?
    »Michael
versieht diesen Teil des Geschäfts schon seit drei Jahren«, fuhr Jessica fort.
»Und er ist nicht nur ein guter Einkäufer, sondern auch ein begnadeter
Verkäufer. Besonders bei unserem weiblichen Klientel ist er sehr beliebt.« Sie
hob lachend ihre Teetasse an die Lippen. »Ja, er ist sehr smart – was sein
Äußeres und auch seine Manieren betrifft.«
    Slade
registrierte die Zuneigung in ihrer Stimme und begann zu spekulieren? Was
genau verband die Inhaberin und ihren Einkäufer? Wenn Adams seine Finger in
dieser Schmuggelgeschichte hatte und gleichzeitig Jessicas Geliebter war ...
Seine Gedanken schweiften ab, als sein Blick auf ihre Hände fiel. An der
rechten Hand trug sie einen schmalen, geflochtenen Goldring und an der linken
einen Bandring mit sternförmig geschliffenen Opalen. Die Sonne fiel auf die
Steine und brachte die roten Einschlüsse in den blauen Opalen zum Funkeln. Der
Ring passte zu ihr, überlegte Slade und nahm noch ein Schluck Bier.
    »Auf jeden
Fall geht es mir jetzt richtig gut«, fuhr Jessica fort und atmete tief durch.
»Es

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