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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine Frage der Liebe
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tausend Scherben auf dem Fußboden, die
man nie wieder zusammensetzen konnte.
    Betsy nahm
den Hörer ab, als Slade gerade die Treppe herunterkam. »Ja, er ist hier. Darf
ich fragen, wer am Apparat ist?« Sie bedeutete Slade mit einem argwöhnischen
Blick, stehen zu bleiben und hielt ihm den Hörer hin. »Es ist eine Mrs.
Sladerman«, verkündete sie spitz.
    Slade
runzelte grimmig die Stirn und nahm ihr den Hörer ab. »Mom?« Betsy kommentierte
die Begrüßung mit einem verächtlichen Schnauben und schlurfte davon. »Warum
rufst du mich hier an? Du weißt doch, dass ich arbeite. Ist etwas passiert?«,
fragte er schnell, als sein Ärger sich plötzlich in Besorgnis wandelte. »Ist
etwas mit Janice?«
    »Nein, es
ist nichts passiert und Janice geht es gut«, beruhigte ihn seine Mutter,
sobald sie zu Wort kam. »Und wie geht es dir?«
    Sein Ärger
verschaffte sich sogleich wieder Gehör. »Mom, du weißt doch, dass du mich nicht
anrufen sollst, wenn es nicht wirklich wichtig ist. Wenn die Abflüsse schon
wieder verstopft sind, dann ruf bitte den Klempner an.«
    »Danke für
den Ratschlag. Auf die Idee wäre ich vermutlich auch allein gekommen«, meinte
Mrs. Sladerman.
    »Mutter, in
ein paar Tagen bin ich wieder zu Hause und erledige dann, was immer anliegen
mag.«
    »In
Ordnung«, erwiderte sie freundlich. »Aber hast du nicht gesagt, dass ich dich
anrufen soll, wenn ich etwas von deinem Agenten höre? Na schön, darüber
sprechen wir, wenn du wieder hier bist. Auf Wiedersehen, Slade.«
    »Warte.«
Slade schnaufte ungeduldig und nahm den Hörer in die andere Hand. »Wegen einer
Absage brauchst du mich auch nicht eigens anzurufen.«
    »Nein«,
stimmte sie ihm zu. »Aber ich dachte, ich sollte dich vielleicht von einer
Zusage in Kenntnis setzen.«
    Er wollte
etwas sagen, hielt es aber zurück. Erwartungen führten nur zu Enttäuschungen.
»Ach, hat der Mirror die neue Kurzgeschichte angenommen?«
    »Ja, ich
glaube, die hat dein Agent auch erwähnt ...« Sie ließ den Satz so lange
ausklingen, bis Slade kurz davor war, sie anzubrüllen. »Aber er war so
begeistert davon, dass er deinen Roman verkauft hat, dass ich nicht alles
genau mitbekommen habe.«
    Slade
spürte, wie ihm der Puls in den Ohren hämmerte. »Welchen Roman?«
    »Deinen
Roman, du Schafskopf«, erklärte sie lachend, »der demnächst bei Fullbright
& Co. erscheinen wird.«
    Gedanken
und Gefühle überschlugen sich und brachten ihn so durcheinander, dass er die
Stirn an den Hörer drückte und die Augen schloss. Sein ganzes Leben lang hatte
er auf diesen Augenblick gewartet und jetzt traf ihn die Nachricht völlig
unvorbereitet. Er versuchte zu sprechen, merkte, dass er einen Kloß im Hals
hatte und räusperte sich ein paar Mal.
    »Bist du
sicher?«
    »Ob ich
sicher bin?«, murmelte sie. »Slade, ich bin meiner Muttersprache sehr wohl
mächtig. Der Typ hat zwar dieses Agenten-Kauderwelsch gesprochen, aber ich habe
deutlich verstanden, dass der Verlag dabei ist, einen Vertrag auszuarbeiten.
Inzwischen kümmert er sich um andere Dinge wie die Filmrechte, Verträge für
Serien und dergleichen. Selbstverständlich«, fuhr sie fort, als er immer noch
schwieg, »liegt die Entscheidung ganz bei dir. Wenn du den Fünzigtausend-Dollar-Vorschuss
nicht willst ...« Sie wartete und seufzte dann in mütterlicher
Verzweiflung. »Du warst schon immer ein eher stiller Mensch, Slade, aber das
hier wird langsam lächerlich. Kommt dir wirklich kein Ton über die Lippen,
nachdem du endlich erreicht hast, was du dir immer gewünscht hast?«
    Immer
gewünscht, dachte er wie betäubt. Natürlich hatte sie das die ganze Zeit
gewusst. Wie hatte er sich jemals zu dem Glauben versteigen können, dass es ihm
gelungen war, seinen größten Wunsch vor ihr zu verheimlichen? Die Summe, die
sie ihm genannt hatte, war noch gar nicht bei ihm angekommen. Er hörte nur
immer wieder die magischen Worte: Erschienen bei Fullbright & Co. »Ich
kann jetzt nicht denken.«
    »Also
schön, wenn du dazu wieder in der Lage bist, dann sieh zu, dass du deinen Job
dort schnell zu Ende bringst. Die wollen dich unbedingt kennen lernen. Scheint,
als glaubten sie, ein ganz heißes Eisen im Feuer zu haben. Slade ... ich frage
mich gerade, ob ich dir wohl oft genug gesagt habe, dass ich stolz auf dich
bin?«
    »Ja.« Er
atmetete tief ein. »Hast du. Danke.«
    Ihr Kichern
klang warm an seinem Ohr. »So ist es recht, Liebling, spar dir die Worte für
deine Geschichten auf. Auf Wiedersehen. Ich muss jetzt mindestens

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