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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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hatte. Sie war sich sicher,
dass es am Ende für alle Beteiligten so am besten war.
    Und ganz
gleich, wie egoistisch es auch scheinen mochte, im Augenblick war es für sie
von größerer Bedeutung, was das Beste für sie selbst war.
    Dru drehte
den Wasserhahn zu, goss sich einen Kaffee ein und ging mit der Gießkanne und
dem Becher nach draußen, um sich um die Topfpflanzen zu kümmern.
    Irgendwann
würde sie ein Gewächshaus anbauen lassen, um mit ihren eigenen Blumen zu
experimentieren, die sie dann verkaufen wollte. Aber sie musste sich erst davon
überzeugen, dass eine solche Konstruktion nicht das wundervolle Aussehen ihres Hauses
beeinträchtigen würde.
    Sie liebte
sein Dach und das aufwändige Holzwerk, das an ein Lebkuchenhaus erinnerte. Die
meisten Menschen würden das dunkelblaue Haus mit den vielen Ornamenten hier
inmitten der Dickichte und Sümpfe wohl als kitschig betrachten, aber für Dru
war es wunderschön.
    Sie setzte
den Kaffeebecher auf einem Tisch ab und goss die Töpfe auf der Blumenbank, die
förmlich überquollen mit Eisenkraut und Heliotrop.
    Als sie ein
Rascheln vernahm, blickte sie auf und sah einen Reiher, der majestätisch über
dem braunen Wasser aufstieg.
    »Ich bin
glücklich«, sagte sie laut. »Ich bin glücklicher, als ich es jemals zuvor in
meinem Leben gewesen bin.«
    Sie
beschloss, auf den Bagel und die Kataloge zu verzichten und schlüpfte
stattdessen in ihre Gartenkluft.
    Sie
arbeitete eine Stunde auf der sonnigen Seite des Hauses, wo sie ein paar
Sträucher pflanzen und ein Blumenbeet anlegen wollte. Die blutroten Blüten des
Rhododendrons, den sie vor einer Woche gepflanzt hatte, würden einen starken
Kontrast zum Blau des Hauses bilden, wenn sie sich öffneten. Sie hatte im
Winter einen Monat lang jeden Abend an der Planung ihres Gartens gearbeitet.
    Er sollte
schlicht sein und auch ein wenig wild, wie ein Zaubergarten, mit Akelei und Rittersporn
und hübsch anzusehendem Goldlack.
    Kunst kennt
viele Ausdrucksformen, dachte sie, als sie eine duftende Levkoje pflanzte. Seth
würde ihre Wahl der Farben und Formen gewiss gutheißen.
    Was
natürlich überhaupt keine Rolle spielte. Der Garten sollte ihr gefallen, ihr
allein. Aber der Gedanke, dass ein Künstler ihre Bemühungen zu würdigen wüsste,
verschaffte ihr eine gewisse Befriedigung.
    Er war am
vergangenen Tag – kurz nachdem sie den Laden geöffnet hatte – zur Tür
hereingestürmt gekommen, hatte ihr den vereinbarten Betrag überreicht, seine
Unterschrift unter den Mietvertrag gesetzt, die Schlüssel eingesteckt und war
wieder verschwunden.
    Kein
Flirtversuch, kein Lächeln, keine weitere Kostprobe aus seinem reichhaltigen
Repertoire an Sprüchen.
    Was auch
besser ist, dachte Dru. Schließlich wollte sie im Augenblick mit Männern nichts
zu tun haben. Aber irgendwie war es in gewisser Weise doch nett, sich die Möglichkeit
auf einen Flirt sozusagen in Reserve zu halten.
    Wahrscheinlich
hatte er am Samstagmorgen eine Verabredung mit einer der vielen Frauen gehabt,
die sich in seiner Abwesenheit nach ihm verzehrt hatten. Mit seinem langen,
dichten Haar und der schlanken Figur war er genau der Typ Mann, nach dem sich
die Frauen verzehrten.
    Und diese
Händen? Seine Hände waren wirklich ungewöhnlich mit ihren breiten Handflächen
und den langen Fingern. Sie besaßen eine natürliche Eleganz und konnten eine
Frau – von ihr selbst natürlich abgesehen – dazu bringen sich vorzustellen,
wie sie von solchen Händen gestreichelt wurde.
    Dru setzte
sich mit einem Seufzer auf ihre Fersen zurück, denn ihr wurde bewusst, dass
sie genau dieser Vorstel lung gerade mehr als einen flüchtigen Gedanken
gewidmet hatte. Und das nur, weil es der erste Mann ist, den du seit langer Zeit
attraktiv findest, dachte sie. Großer Gott, wie lange war es eigentlich her,
dass ihr das zuletzt passiert war?
    Sie hatte
seit fast einem Jahr noch nicht einmal ein Rendezvous gehabt.
    Aber sie
wollte es ja nicht anders. Und sie würde ihre Meinung, was das anging, ganz
bestimmt nicht ändern und bei Seth Quinn und seinen gekochten Krebsen enden.
    Sie würde
einfach so weitermachen wie bisher, sich ihr Zuhause einrichten und sich um
ihren Laden kümmern, während er sich um seine Angelegenheiten kümmerte und
jeden Tag in dem Atelier über ihrem Laden malte.
    Sie würde
sich schon daran gewöhnen, dass er dort oben war, und es mit der Zeit gar nicht
mehr bemerken. Wenn der Mietvertrag auslief, würden sie sehen, ob ...
    Verdammt?
Der Schlüssel zum

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