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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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Allzweckraum.
    Sie hatte
vergessen, ihn ihm zu geben. Nun ja, er hatte immerhin auch vergessen, sie
daran zu erinnern.
    Ist nicht
mein Problem, dachte sie und zog ein Unkraut aus der Erde. Er war schließlich
derjenige, der den Raum nutzen wollte, und wenn er nicht so in Eile gewesen
wäre, hätte sie bestimmt daran gedacht, ihm den Schlüssel zu geben.
    Sie
pflanzte Kranichschnabel und gleich daneben Rittersporn. Dann richtete sie
sich fluchend auf.
    Der Gedanke
an den Schlüssel würde ihr jetzt den ganzen Tag keine Ruhe mehr lassen. Er
würde sie ständig verfolgen, sie kannte sich nur zu gut. Sie würde sich Gedanken
um die Kisten machen, die am nächsten Tag aus Rom eintreffen sollten. Es wäre
wohl das Einfachste, den Zweitschlüssel, den sie hier zu Hause aufbewahrte, zu
nehmen und eben bei Anna Quinn vorbeizufahren, um ihn abzugeben.
    Es würde
sie nicht mehr als zwanzig Minuten kosten, und außerdem könnte sie auf dem
Rückweg bei der Gärtnerei vorbeischauen.
    Sie ließ
ihre Gartenhandschuhe und die Geräte in einem Korb auf der Veranda stehen.
    Seth
bekam die Leine zu
fassen, die Ethan ihm zuwarf, und vertäute das Holzboot am Anlegesteg. Die
Kinder sprangen zuerst hinaus: Emily mit ihrem elastischen Tänzerinnenkörper
und Deke, der mit seinen vierzehn Jahren hoch aufgeschossen und schmächtig war,
und die ungelenken Bewegungen eines Hundewelpen hatte.
    Seth nahm
Deke zur Begrüßung in den Schwitzkasten und sah Emily nur an. »Du solltest doch
nicht erwachsen werden, während ich fort war.«
    »Ich konnte
nichts dagegen tun.« Sie legte ihre Wange an die seine und rieb sie dort hin
und her. »Willkommen zu Hause.«
    »Wann essen
wir?«, wollte Deke wissen.
    »Der Junge
leidet unter einem Bandwurm.« Aubrey sprang leichtfüßig auf den Steg. »Er hat
vor fünf Minuten erst ein halbes Baguette gegessen.«
    »Ich wachse
schließlich noch«, sagte ihr Bruder kichernd. »Dann werde ich Anna eben
irgendwas abschmeicheln.«
    »Er glaubt
doch tatsächlich, er besäße so etwas wie Charme«, sagte Emily kopfschüttelnd.
»Es ist mir ein Rätsel.«
    Der
Chesapeake Bay Retriever, den Ethan Nigel rief, landete mit einem fröhlichen
Platscher im Wasser, sprang an Land, schüttelte sich und rannte hinter Deke
her.
    »Hilf mir
mal mit den Sachen, Em, wo der Schwachkopf sich einfach so davongemacht hat.«
Aubrey packte einen Tragegriff der Kühlbox, die Ethan auf den Steg ge hoben
hatte. »Mom wird sich wahrscheinlich in Tränen auflösen«, flüsterte sie Seth
zu. »Sie konnte es kaum erwarten, dich zu sehen.«
    Seth trat
auf das Boot zu, streckte die Hand aus und schloss sie um Graces. Grace war die
erste Frau gewesen, die er geliebt und der er wirklich vertraut hatte.
    Sie legte
ihre Arme um ihn, nachdem sie auf den Steg getreten war, und rieb ihre Wange
auf dieselbe liebevolle Art an seiner, wie Emily es getan hatte. »Das fühlt
sich gut an«, sagte sie leise mit einem lachenden Seufzer. »Ich bin so froh,
dass du wieder da bist.«
    Sie lehnte
sich zurück und lächelte ihn an. »Vielen Dank für die Tulpen. Sie sind
wunderschön. Es tut mir Leid, dass ich nicht zu Hause war.«
    »Ging mir
genauso. Ich dachte, ich tausche sie gegen ein paar deiner selbst gemachten
Fritten ein – die sind immer noch die besten.«
    »Komm doch
morgen zum Abendessen. Ich werde dir eine große Portion machen.«
    »Mit
Sloppy-Joe-Sandwichs?«
    Sie lachte
wieder und streckte den Arm nach Ethan aus, um dessen Hand zu ergreifen.
»Diesbezüglich hast du dich nicht verändert, was? Also gut, mit
Sloppy-Joe-Sandwichs. Deke wird begeistert sein.«
    »Und
Schokoladenkuchen?«
    »Der Junge
erwartet eine ganze Menge für ein paar Blumen«, warf Ethan ein.
    »Wenigstens
habe ich sie nicht aus Annas Garten geklaut und dann versucht, es auf einen
unschuldigen Hirschen oder Hasen zu schieben.«
    Ethan
zuckte zusammen und warf einen unsicheren Blick zum Haus hinüber, um sich zu
vergewissern, dass Anna sich nicht in Hörweite aufhielt. »Musst du jetzt davon
anfangen? Das ist zwar beinahe schon zwanzig Jahre her, aber
sie würde mich trotzdem immer noch dafür skalpieren.«
    »Ich habe
gehört, dass du die Blumen bei der überaus hübschen Floristin auf der Market
Street gekauft hast.« Grace legte ihren Arm um Seths Taille, als sie auf das
Haus zugingen. »Und dass du die Wohnung über ihrem Laden als Atelier gemietet
hast.«
    »So was
spricht sich ja schnell herum.«
    »Du weißt
doch, wie das hier ist«, erwiderte Grace. »Erzähl doch mal, ich

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