Noras Erziehung
vor mir und konnte mir gut vorstellen, wie er mich als typisches Gesamtschulmädchen bezeichnen würde, das es einfach nicht bringt. Die Sache musste erledigt werden, und dazu würde ich seine Methode anwenden.
«Stimmt es eigentlich, dass die älteren Jungs auf den Privatschulen gern mal miteinander experimentieren?»
«Was meinst du damit?»
Ich erkannte am Ton seiner Stimme, dass er genau wusste, was ich meinte. Er klang besorgt, doch jetzt war es zu spät, noch zu kneifen.
«Ich … ich habe nichts dagegen. Überhaupt nichts. Um genau zu sein, finde ich die Vorstellung sogar ziemlich anregend. Haben du und Giles jemals …?»
Ich ließ die Frage offen und wartete mit rasendem Herzen auf eine Reaktion.
Er lachte nervös. «Du musst nicht alles glauben, was du so hörst.»
«Oh.»
Wie schwiegen erneut. Er hatte die Sache so gut wie abgestritten, mich also angelogen. Ich konnte gar nicht anders, als verletzt darüber zu sein, wusste aber auch, dass seine Gefühle sicher genauso durcheinander waren wie meine.
Irgendwann ergriff er wieder das Wort. «Was meinst du damit, du findest die Vorstellung anregend?»
«Äh, keine Ahnung. Der Gedanke macht mich an, das ist alles. Es gibt doch auch viele Männer, die sich gerne zwei Mädchen miteinander vorstellen, oder? Wieso sollten Mädchen nicht also auch ihre Freude daran haben, Männern dabei zu sehen?»
Ich argumentierte, wie es mir gerade in den Sinn kam, denn vorgestellt hatte ich mir so etwas noch nie. Aber es ließ sich nicht abstreiten, dass der Vergleich einleuchtend war.
Sein Lachen klang jetzt schon etwas besorgter. «Das stimmt, nehme ich an. Glaub mir, ich könnte dir da Geschichten erzählen …»
«Ich kann also doch alles glauben, was ich so höre?» Ich versuchte es mit einem Scherz, um die Spannung etwas abzumildern, und plötzlich war es ganz leicht.
Er lachte erneut, diesmal sehr offen, und drückte mich fest an sich. «Du bist wirklich schamlos, Nora Miller. Weißt du das eigentlich?»
«Ja. Komm schon, plaudre mal ein bisschen aus dem Nähkästchen. Ich will wissen, was da so abgeht!»
«Da weiß ich sogar noch was Besseres. Komm her.»
Sein Griff wurde noch fester, und er schob mich in eine Gasse neben einer der Kirchen. Ich wusste genau, worauf er es abgesehen hatte, war aber überhaupt nicht sicher, ob ich es ihm jetzt geben konnte.
«Stephen!»
«Du willst es doch wissen, oder?»
«Ja. Aber wieso hier? Wir werden noch erwischt.»
«Ach, Quatsch!»
Er hatte recht. Die Gasse teilte sich irgendwann. Ein Weg führte in die absolute Dunkelheit und der andere zu einer kurzen Treppe und einer Tür, die aussah, als wäre sie seit Jahrhunderten nicht mehr geöffnet worden. Er küsste mich und drückte mich dann recht grob bei den Schultern nach unten. Ich wollte etwas sagen, aber er behandelte mich so, wie er mich immer behandelte, wenn er geil war. Und da ich diese etwas handfestere Art auch mochte, waren meine Gefühle widersprüchlicher denn je.
Auch wenn ich nicht wusste, was ich wollte, er schien keinerlei Zweifel zu haben. Während er mich heftig bei den Haaren packte, holte er Schwanz und Eier aus seiner Hose. Dann presste er sich so dicht an mich, dass ich nur noch instinktiv den Mund öffnen und seinen Riemen blasen konnte – genau so, wie er Giles geblasen hatte.
Stephen gab einen zufriedenen Seufzer von sich und packte mich noch fester bei den Haaren, damit er den Rhythmus besser kontrollieren konnte. «Ich hab eine Geschichte für dich. Aber hör nicht auf», meldete er sich irgendwann. «Stell dir vor, wir sind in Thailand, und ich habe dich überredet, eine Prostituierte für einen Dreier abzuschleppen. Stell’s dir vor. Wir stehen in einer Gasse, genau wie dieser. Aber um uns herum hört man den Lärm der Straßen von Bangkok, und an einer Wand über uns flimmern Neonreklamen in allen möglichen Farben. Ich will sehen, wie du die Nutte leckst, Nora.»
Stephen hatte keine Ahnung, was er damit bei mir lostrat. Seine Worte füllten meinen Kopf nicht mit den Bildern, die er beschrieb, sondern mit Gedanken an Violet und mich selbst. Wobei ich die Rolle der Edelnutte übernahm. Trotzdem überkam mich kein Gefühl der Reue, als sein Schwanz in meinem Mund schnell immer größer und größer wurde, und ich konnte meiner Erregung keinen Einhalt mehr gebieten.
Seine Stimme war vor Leidenschaft ganz rau geworden. «Stell’s dir vor, Nora. Ich schaue zu. Du hockst auf den Knien. Sie kichert, während sie ihren
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