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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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Knie.»
    Violet schnurrte fast, sodass es völlig unnötig war, sie zu fragen, ob sie diese Behandlung genoss. Ich wollte unbedingt mehr wissen.
    «Wie fing das denn an?»
    «Oh, gefallen hat mir das schon immer. Sogar schon bevor ich meinen ersten festen Freund hatte. Der hat es mir allerdings ziemlich besorgt, als ich es erst mal geschafft hatte, ihn dazu zu überreden. Du wärst überrascht, wie viele Männer es nicht tun wollen oder sich einfach schlecht dabei fühlen. Was mindestens genauso schlimm ist. Ich wollte unbedingt den richtigen Mann – oder gern auch eine Frau – kennenlernen, der ebenso darauf steht. Tja, und James hatte eine Sammlung Louis-Malteste-Zeichnungen in seinem Regal stehen. Selbst gebunden.»
    «Der Name sagt mir gar nichts.»
    «Hätte mich auch überrascht. Louis Malteste war ein französischer Künstler, der seine große Zeit vom Ende des 19. bis Anfang des 20.   Jahrhunderts hatte. Er ist eigentlich für seine Graphiken und Karikaturen bekannt, aber er hat erotische Zeichnungen angefertigt. Und auf vielen dieser Zeichnungen wird jungen Frauen der Hintern versohlt.»
    Ihre Erzählung ließ mir erneut die Röte ins Gesicht steigen, aber ich versuchte, meine Reaktion mit den Händen zu verbergen.
    Violet warf mir ein mattes Lächeln zu – vielleicht, weil sie selbst verlegen war, vielleicht aber auch als Reaktion auf mein Lächeln. «Als ich den Einband zum ersten Mal von weitem sah, dachte ich, es wäre einfach nur eine Stichsammlung aus dem Künstlermagazin
L’Assiette au Beurre
oder so was, aber ich musste es genauer wissen. Also wagteich einen Blick, als er während eines Seminars kurz fortmusste. Und tatsächlich verbarg sich hinter dem Einband eine Sammlung von Maltestes Zeichnungen, auf denen Mädchen übers Knie gelegt werden. Sie stammten aus verschiedenen Ausgaben der Zeitung, und einige von den Blättern waren schon beschädigt, aber sie waren wunderschön.»
    «Es war also offensichtlich, worauf er stand?»
    «Allerdings. Und er war genau der richtige Mann für mich – älter und eine Autoritätsperson. Selbst bei meinem Freund brachte mich das immer in Zustände, die ich mit Blümchensex einfach nicht erreichen konnte. Aber mit einem älteren Mann, der mir auch noch übergeordnet war   …»
    Sie verstummte mit einem leichten Schauder der Erregung, klang aber durchaus reumütig, als sie fortfuhr. «Ich weiß, ich hätte ihn nicht anmachen sollen. Aber ich musste es einfach tun. Schließlich stehen viele Ersttrimester auf ihre Tutoren – zumindest, wenn sie so aussehen wie James. Da ist doch nichts dabei, oder? Schließlich war ich nicht mehr auf der Schule. Von daher   …»
    Sie drehte die Handflächen nach oben und zuckte in einer Geste schuldbewusster Resignation mit den Schultern.
    «Du hast ihn also verführt?»
    «Ja. Aber glaub mir, ich habe versucht, mich dagegen zu wehren. Es war einfach schrecklich. Zuerst dachte ich, ich sollte ihm einfach klarmachen, dass ich zu haben bin. Ich find’s nämlich besser, wenn der Mann die Initiative ergreift. Also erschien ich eine Zeitlang in winzigen, knappen Röcken zu den Tutorien und präsentierte mich ziemlich schamlos. Als er darauf nicht reagierte, ging ich dazu über, Anspielungen auf körperliche Züchtigung in meine Seminararbeiteneinzubauen. Er reagierte zwar immer noch nicht, aber ich konnte eindeutig erkennen, dass er zumindest Notiz davon nahm.»
    «Wie das denn?»
    «Ganz einfach. Er kriegte während der Tutorien mehrfach eine unübersehbare Erektion. Am liebsten hätte ich seinen Schwanz rausgeholt und damit rumgespielt. Das wusste er. Du kannst dir also in etwa vorstellen, wie stark die Spannung zwischen uns war. Es gibt da noch ein Bild aus den Fünfzigern. Es stammt von einem unbekannten Künstler und zeigt ein Mädchen, das mit hochgeschobenem Rock und runtergezogenem Slip auf einer Sofakante sitzt und den Schwanz eines Mannes bearbeitet. Man kann ihren Po erkennen, und die gerötete Haut zeigt genau, an welchen Stellen sie geschlagen wurde   … ich hab mir mehrfach vorgestellt, wir wären das   …»
    «Und hast du ihm das auch gesagt?»
    «Nein. Aber dann kam der Tag, an dem ich absichtlich zu spät kam und andeutete, dass ich dafür eigentlich übers Knie gelegt gehörte. Er hielt mir einen Vortrag, dass mein Ansinnen nicht nur absolut unpassend, sondern auch illegal wäre und dass ich mir einen anderen Tutor suchen müsste. Ich brach regelrecht zusammen, gestand ihm meine Liebe und sagte, dass ich

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