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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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Schau zu stellen, auch nicht hart genug. Aber all das hatte mein Bedürfnis nur noch verstärkt. Und die Vorstellung, immer wenn ich es brauchte, von einem Freund gezüchtigt werden zu können, der so stark und attraktiv wie Stephen war, ließ meine Knie ganz weich werden. Ich konnte nur beten, dass er von dieser ersten Session süchtig werden würde – ganz genau wie ich. Nur in seinem Fall eben nach dem Austeilen und nicht nach dem Einstecken.
    Erst als Stephen bei dem Rennen an der Reihe war, ging ich ganz dicht ans Wasser heran und feuerte ihn an, als das Boot von Emmanuel an den Start ging. Sie waren an neunter Position und konnten nur noch hoffen aufzusteigen. Obwohl kaum ein Risiko bestand, noch weiter zurückzufallen, war es doch aufregend, zu sehen, wie sich sein Boot dem Nächstvorderen näherte, während es den Vorsprung zu seinen Verfolgern ausbaute. Keiner schaffte es, sie zu berühren, und sie zogen vorbei – genau wie esSt.   Mary’s ganz vorn und über drei Bootslängen von den Rivalen entfernt tat.
    Als das Rennen der Frauen begann, machte ich mich auf den Weg ins Bootshaus von St.   Boniface, wo ich prompt einen Rüffel von der Trainerin erntete, weil ich nicht früher erschienen war, und angewiesen wurde, mich sofort fertigzumachen. Ich war Zeuge geworden, wie selbst die besten männlichen Ruderer mit dem Wind zu kämpfen gehabt hatten, und stellte mir beim Umziehen vor, wie peinlich es wäre, das Ufer zu rammen oder vielleicht sogar zu sinken. Aber trotz dieser vorweggenommenen Ängste war ich wild entschlossen, mein Bestes zu geben.
    Mein Adrenalinspiegel schnellte schon beim Aufwärmen sehr weit nach oben, und als wir ins Boot stiegen, war mein Magen nur noch ein harter Knoten. Vor dem Bootshaus von Emmanuel konnte ich Stephen und eine Menge anderer Freunde sehen: Giles und Lucy tranken auf der Terrasse des Bootshause Pimm’s, und selbst Dr.   Etheridge trotzte dem Wind und gab sich alle Mühe, möglichst missbilligend dreinzuschauen. Violet hatte eigentlich versprochen, auch zu kommen und James mitzubringen, aber sie waren nirgendwo zu sehen.
    Da die beiden nicht das geringste Interesse an Sport hatten, wunderte ich mich nicht weiter über ihre Abwesenheit, und als die Steuerfrau uns anwies, das Boot vom Ufer weg zu manövrieren, hatte ich alle störenden Gedanken aus meinem Kopf verbannt. Sobald wir das offene Wasser erreichten, begann das Boot zu schaukeln, und meine Beine wurden von dem hereinspritzenden Wasser ganz nass. So bedurfte es all meiner Konzentration, das Ruder richtig zu führen, während wir in Position gingen.
    Nach dem Startsignal aus einer Kanone ruderten wir los.Der Wind zerrte an meinen Haaren und meinem Oberteil. Ich wusste bereits nach zwei Ruderschlägen, dass man uns nicht einholen würde, denn es klaffte bereits eine große Lücke zwischen uns und unseren Verfolgern. Dennoch wagte ich nicht, mich umzudrehen, um zu sehen, wie St.   Mary’s sich schlug. Nach vielleicht vierzig Ruderschlägen hörte ich, dass ein Kontakt angekündigt wurde, und stellte mir einen verrückten Moment lang vor, wir hätten es geschafft. Doch als ich merkte, dass das Signal der Mannschaft von St.   Mary’s galt, die Emmanuel eingeholt hatte, ließ meine Begeisterung schlagartig nach. Lediglich die Aussicht, St.   Helen’s schlagen zu können und damit vielleicht doch noch «Herrscher des Flusses» zu werden, ließ mich weitermachen. Aber es war eine hoffnungslose Aufgabe, und wir mussten uns damit zufriedengeben, ohne Bootskontakt das Ziel zu erreichen.
    Erst auf dem Rückweg bemerkte ich, dass James und Violet an einem der Tische im Biergarten von
The Boatman’s
saßen. Da es dort übervoll war, mussten sie schon die ganze Zeit dort gesessen haben. Ich winkte und warf den beiden einen Kuss zu, den Violet prompt erwiderte.
     
    Am nächsten Tag war es nicht nur windig, sondern auch ausgesprochen nass. Die Bedingungen waren also noch schlechter als am Tag zuvor. Glücklicherweise war ich derartiges Wetter gewöhnt. Schließlich war ich oft genug auf der Exe segeln gewesen, und auch Ewan und andere Freunde hatte mich mehrfach überredet, mit Fischerbooten hinaus aufs Meer zu fahren. Leider hatten die meisten anderen Mädchen diese Erfahrungen nicht. Das Boot hinter uns beispielsweise endete irgendwann mit ineinanderverhakten Rudern quer auf dem Fluss. Und das war andiesem Tag bei weitem nicht die einzige Katastrophe. Wir hatten zwar Kontakt mit Emmanuel, deren Boot so voller Wasser

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