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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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konnten. Und auch die Zuschauer schienen das nur noch als eine Formalität zu betrachten.
    Der Samstag war so ein wunderschöner Tag, dass alle optimistischer denn je waren. Die gesamte Universität schien sich eingefunden zu haben. Ich konnte es kaum erwarten, bis das Rennen der Männer zu Ende war, und stand vorm Bootshaus. Stephen umarmte mich, bevor ich in das Bootstieg. Aber selbst die Berührung seiner Hände reichte nicht aus, um mich davon abzuhalten, mein Bestes zu geben.
    Wir versagten kläglich. St.   Helen’s erreichte die Ziellinie zwei Bootslängen vor uns. Dass es ihnen tatsächlich gelungen war, den Titel zu verteidigen, entmutigte mich derart, dass ich den Tränen nahe war. Ich flüchtete mich in Stephens Arme und legte meinen Kopf auf seine Brust. Das Gefühl seines Körpers munterte mich ein wenig auf, und die Aussicht, was mir jetzt bevorstand, ließ mich langsam wieder lächeln. Ein Lächeln, das nach seinen nächsten Worten sofort wieder von meinem Gesicht verschwand.
    «Ist ja gut, Nora. Du hast dein Bestes gegeben. Und über diese alberne Sache mit der Strafe musst du dir natürlich keine Gedanken machen.»

15
    Ich wollte mir aber Gedanken über meine Strafe machen. Die letzten zwei Wochen hatte ich mir pausenlos Gedanken darüber gemacht. Und jetzt sollten diese vorfreudigen Gedanken gefälligst in furchtvolle Sorgen vor den Schmerzen übergehen – Schmerzen, die mich schließlich zu einem herrlichen, quälenden Höhepunkt führen würden. Bei einer erotischen Züchtigung besteht ein Großteil des Vergnügens genau in dieser grausamen Gewissheit. Am besten ist außerdem der Zeitpunkt klar, die genaue Art der Strafe und vor allem, dass es kein Entkommen gibt.
    Unmittelbar nach dem Rennen fand ich das Ganze noch nicht so schlimm. Nachdem ich aber über meine anfängliche Enttäuschung hinweg war und mir klar wurde, dass wir weitaus besser als erwartet abgeschnitten hatten, ging es langsam los. Es war am Abend der Abschlusspartys der Achter-Woche, und der Alkohol floss in Strömen. Besonders die Mädchen von St.   Boniface feierten ausgelassen und zogen die Jungs immer wieder damit auf, dass ihr Achter nicht mal in der Gruppe der Besten war. Zu Anfang hielt ich mich noch recht gut und fühlte mich als Teil des Ganzen. Als ich aber anfing zu trinken, merkte ich schnell, dass ich geil wurde. Geil und optimistisch.
    Ich wollte, dass mir der Hintern versohlt wurde. Und auch, wenn es mir durchaus schwerfiel, mich davon zu überzeugen, dass Stephen und nicht James und Violet mich züchtigen sollten, konnte ich mir doch leicht einreden, dass mein Freund mich am Tag zuvor nur hatte beruhigen wollenund eigentlich total scharf drauf war. Er war bei seiner eigenen Abschlussfeier, mit Sicherheit betrunken und mit etwas Glück genauso geil wie ich. Ich musste nur warten, bis die Party zu Ende war, und mich dann aus dem College schleichen.
    Gesagt, getan. Die Straßen waren voller Menschen, und es war überhaupt nichts Ungewöhnliches, dass ein Mädchen am Samstagabend ihren Freund besuchte. Dennoch kam ich mir auf dem Weg ins Emmanuel College auf köstliche Weise verrucht und geheimnisvoll vor. Der Pförtner warf mir ein wissendes Grinsen zu. Ohne etwas dagegen tun zu können, musste ich ihn mir sofort als Zuschauer meiner Bestrafung vorstellen und lief knallrot an. Er wusste, dass ich Stephens Freundin war, und stellte sich ohne jeden Zweifel bestimmt nicht vor, was wir im Bett miteinander trieben. Und doch stand er in meiner Phantasie in Stephens Tür und ergötzte sich an meiner Erniedrigung, während ich erst entblößt und schließlich gezüchtigt wurde.
    Stephen saß im Speisesaal und schmetterte gerade ein Ruderlied mit seinen Freunden – in der einen Hand einen Bierkrug, in der anderen eine Gabel mit einer aufgespießten Röstkartoffel, mit der er immer wieder im Takt auf den Tisch schlug. Ich legte ihm von hinten die Arme um den Hals und gab ihm einen Kuss, der sofort mit johlendem Gelächter von allen Seiten quittiert wurde. Einige der Jungs warfen ein paar Vorschläge in die Menge, was er jetzt mit mir anstellen sollte. Aber leider war keiner davon so schmutzig, wie ich mir die Behandlung durch Stephen vorstellte.
    «Deine Freunde liegen nicht ganz falsch. Und denk dran, da ist noch eine Bestrafung fällig», flüsterte ich ihm zu. Stephen grinste von einem Ohr zum anderen.
    Zwar hatte mich niemand verstanden, aber die Anwesenden konnten sich mehr oder weniger denken, was ich gesagt hatte.

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