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Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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war, um sie abzuholen, fand er sie in der Küche. Nachdem er ihr einen Kuss gegeben hatte, beugte er sich über die Tasse.
    »Igitt, was trinkst du denn da? Das riecht ja scheußlich!«
    Als er das Etikett am Teebeutel gelesen hatte, sah er sie an und lachte. »Ach Nora! Martin wird dir gefallen, er ist einfach nett! Sonst würde ich dich doch nicht mit ihm reisen lassen.«
    Der Abend verlief dann auch wirklich angenehm. Bereits nach kurzer Zeit waren sich Nora und Martin sympathisch. Der Fotograf war schon einige Male in Australien gewesen, und Nora drängte ihn, davon zu erzählen.
    »Nun, ich habe noch nie im Outback fotografiert. Ich sollte Aufnahmen für einen Bildband mit Städte-Porträt machen und war in Sydney, Canberra, Melbourne und Adelaide. Eine weitere Reportage hat mich zum Great Barrier Reef geführt.«
    Er nahm einen Schluck Wein und sah wieder von Max zu Nora. »Es hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich es schon damals bedauert habe, nicht ins Landesinnere oder einmal ganz in den Westen nach Perth gekommen zu sein. Auch der tropische Norden hätte mich gereizt.« Er lächelte Nora zu. »Aber nun werden wir beide ja einiges, was mir damals entgangen ist, kennen lernen, nicht wahr?«
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Ich wünschte, ich hätte nur halb so viel von der Welt gesehen wie Sie, Martin. Hoffentlich werde ich nicht die langweiligste Kollegin, mit der Sie jemals eine Reportage gemacht haben.«
    Die Männer lachten, und während Max ihre Hand nahm, strahlte Martin sie an und hob sein Glas. »Ganz bestimmt nicht, Nora.« Er zwinkerte ihr zu. »Sie haben ja keine Ahnung, mit wem ich schon in der Welt unterwegs war.«

4
    D r. William Jarrett, Chefarzt des Royal Flying Doctor Service in Cameron Downs, nahm sein Glas und sah in die Runde erwartungsvoller Gesichter.
    »Also, ich möchte euch nicht länger auf die Folter spannen. Es gibt natürlich einen Grund für unsere kleine Feier heute Abend hier, und der ist für unsere Station in Cameron Downs mehr als erfreulich.« Er machte eine Pause.
    Lisa Jarrett, seine Frau, verdrehte die Augen und lächelte ihrer jungen Kollegin Kim Michaels, Schwester beim Royal Flying Doctor Service, zu. »Jetzt macht er es aber wieder spannend.«
    Phil McGavin, der Pilot des Ärzteteams, fuhr sich durch sein welliges graues Haar. »Nun red schon, Bill, sonst kommt Carol mit dem Essen und dir hört keiner mehr zu.«
    Dr. Jason Lewis und Dr. Tom Morrison nickten zustimmend, doch William Jarrett ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Nun, die erfreuliche Nachricht ist die, dass wir, der Ärztedienst hier in Cameron Downs, für eine ordentliche Spende vorgesehen sind.« Er blickte in die Runde, in der gespannte Erwartung herrschte. »Diese Spende könnte dazu beitragen, dass die von uns ersehnte Anschaffung eines nagelneuen Beatmungsgeräts in greifbare Nähe rückt.«
    Tom und Jason sahen ihn überrascht an. Noch in der letzten Dienstbesprechung hatte er sich dahingehend geäußert, dass er genauso wie sie glücklich über ein solches Gerät wäre, dass aber die Anschaffungskosten im Moment nicht aufzubringen seien.
    »Wieso denn ›könnte‹ und ›vorgesehen‹, weshalb diese Einschränkungen?«, hakte Tom nach.
    Bill sah ihn an. »Die Spende ist an eine Bitte geknüpft worden.« »Eine Bitte oder eher eine Bedingung? Wer ist denn der Spender? Kennen wir ihn?«, warf Lisa ein.
    Bill seufzte. »Es ist eindeutig als Bitte formuliert worden, aber die Höhe der Spende würde uns zur Erfüllung des geäußerten Wunsches schon irgendwie verpflichten. Hört doch einfach erst einmal zu. Es handelt sich um einen großen deutschen Verlag, der eine Dokumentation über Australien herausbringen möchte. Diese Dokumentation soll auch eine Reportage über das Outback beinhalten, über die Leute, die hier leben und arbeiten. Kurzum, wir sind gebeten worden, uns zwei Wochen um eine Journalistin und einen Fotografen des Verlags zu kümmern, sie gewissermaßen an der Arbeit des Royal Flying Doctor Service teilhaben zu lassen.«
    Bill nahm einen Schluck Bier und beobachtete sein Team. Eifriges Gemurmel hatte eingesetzt, und die Begeisterung hielt sich offenbar in Grenzen.
    »Wie sieht es denn mit dem Patientenschutz, mit der Privatsphäre unserer Nachbarn aus?« Tom stellte sein Glas auf den Tisch.
    »Werden wir dann bei der Versorgung von Notfällen gefilmt?«
    Bill hob beschwichtigend die Hände. »Nun beruhigt euch mal wieder. Ich persönlich glaube, dass wir dieser Journalistin und

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