Noras großer Traum (German Edition)
Mietwagen, mit dem sie am nächsten Morgen die Fahrt zu diesem mit zwanzigtausend Quadratkilometern größten Nationalpark Australiens hinter sich bringen wollten. Beide waren froh, dass die Formalitäten für ihren Ausflug nun geklärt waren, und unternahmen noch einen Ausflug in den Botanic Garden, der sie mit seiner ungeheuren exotischen Blütenpracht und einer geradezu erstaunlichen Anzahl an Palmen beeindruckte. Am Abend gingen sie früh schlafen, um für die bevorstehende Fahrt fit zu sein. Nora steckten noch der lange Flug und die Zeitverschiebung in den Knochen, so dass sie es erneut genoss, sich dieses Mal für eine ganze Nacht in ihrem Bett ausstrecken zu können. Am nächsten Morgen starteten sie nach einem ausgiebigen Frühstück. Nora fühlte sich inzwischen ausgeruht und war voller Vorfreude. Sie hatte in Deutschland so viel über diesen Nationalpark gelesen, dass sie es kaum erwarten konnte, dort anzukommen. Martin grinste sie von der Seite an.
»So etwa zweihundertfünfzig Kilometer liegen jetzt noch vor uns. Na, dann wollen wir mal hoffen, dass wir dort auch viele Kakadus sehen.«
Nora lachte. Auf seine fragend hochgezogenen Augenbrauen erklärte sie ihm: »Der Kakadu National Park heißt nicht nach den Vögeln so, sondern nach der Sprache Gagudju, das ist die Sprache des Stammes, der in diesem Gebiet beheimatet war.«
Martin lächelte ihr nun belustigt zu. »Du scheinst deine Hausaufgaben gemacht zu haben, im Gegensatz zu mir. Lass doch mal hören, was du noch so über den Park weißt. Sicher verkürzt uns das die Fahrtzeit. «
Nora schüttelte ein wenig den Kopf. »Ach, weißt du, ich will dich hier doch nicht belehren.« Sie machte eine kleine Pause und sah aus dem Fenster. »Es ist nur so, dass ich mich schon seit langer Zeit sehr für dieses Land interessiere, ganz besonders auch für die Ureinwohner. Darum freue ich mich auch so auf den Kakadu Park.«
Martin sah sie aufmerksam an. »Ich dachte, der Park sei ein Tierparadies.«
»Das ist er auch, aber er ist ebenfalls berühmt für die Kultur der Ureinwohner. Nirgendwo sonst in Australien finden sich mehr Felsmalereien der Aborigines als dort. Besonders eindrucksvoll sollen die Zeichnungen im Röntgenstil sein, der die Knochen und anatomischen Einzelheiten der dargestellten Tiere wie auf einem Röntgenbild wiedergibt.« Sie überlegte kurz. »Hast du dir denn schon Gedanken gemacht, was wir uns dort so ansehen wollen?«
Martin nickte. »Im Grunde würde man sicher Wochen brauchen, um alles kennen zu lernen. Da wir die aber nun einmal nicht haben, dachte ich, es wäre bestimmt nicht verkehrt, zunächst im Besucherzentrum vorbeizuschauen. Soweit ich weiß, kann man sich dort ausführlich informieren und sogar beraten lassen. Vielleicht sollten wir auch so eine geführte Ranger-Tour mitmachen, was meinst du? Da erfährt man bestimmt einiges über die australische Wildnis.«
Nora sah nachdenklich vor sich hin. »Wahrscheinlich hast du Recht. Der Park ist so riesig, dass man allein wohl den Überblick verlieren würde.«
Martin grinste nun erneut vor sich hin. »Apropos Überblick, wir sollten unbedingt so einen Rundflug über den Park mitmachen. Für mich die Gelegenheit für Luftaufnahmen.«
Nora lächelte zustimmend und sah sich um. Sie hatten mittlerweile den Stuart Highway verlassen und befuhren nun schon eine ganze Weile den Arnhem-Highway, der sie durch ureigenes Aborigines-Gebiet zum Kakadu National Park führen würde. Etwa auf halber Strecke hatten sie sich abgewechselt, so dass Nora am Steuer saß, als sie schließlich Jabiru erreichten, das Krokodil-Land des Parks. Auch der größte Fluss nannte sich Alligator River. Sie freuten sich auf das Gagudju Crocodile Hotel, in dem für sie zwei Zimmer reserviert waren. Es hatte die Form eines Krokodils, wobei der Swimmingpool den Bauch darstellte. Es herrschte hier trotz der Tatsache, dass es sich um ein Hotel der gehobeneren Klasse handelte, ein wenig Safari-Atmosphäre, und Nora verspürte bereits wieder ein gespanntes Kribbeln im Magen, als sie an die bevorstehenden Ausflüge dachte. Sie wollten auch nur ihr Gepäck ablegen und sich ein wenig frisch machen, bevor es ins Bowali-Besucherzentrum gehen sollte.
Hier war es ihnen dann am Nachmittag möglich, sich einen ersten ausführlichen Überblick zu verschaffen und den Eintrittspreis zu bezahlen. Dia- und Videodarbietungen zeigten bereits im Vorfeld die Höhepunkte dieses Parks. Sie erfuhren, dass er zu den wichtigsten Feuchtgebieten
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