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Nord gegen Süd

Nord gegen Süd

Titel: Nord gegen Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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und blieb sein unablässiger Gedanke.
    Während dieser Tage zeigte Zermah wirklich die rührendste Ergebenheit. Jede Stunde überwachte sie die Grenzen der Besitzung, vorzüglich an der Flußseite. Einige Sclaven, welche sie unter den Intelligentesten und Besten ausgewählt hatte, blieben Tag und Nacht auf den Posten, die sie ihnen bestimmte. Jede Unternehmung gegen die Pflanzung mußte also sofort gemeldet werden können. Die Familie konnte nicht überrascht werden, ohne Zeit zum Rückzuge nach dem Castle-House zu gewinnen.
    Es war jedoch nicht ein directer Angriff mit bewaffneter Hand, um deswillen sich James Burbank vorläufig zu sorgen brauchte. So lange die Herrschaft nicht in den Händen Texar’s und seinesgleichen war, konnte man das nicht wohl wagen. Unter dem Drucke der öffentlichen Meinung wurde die Behörde dagegen zu einer Maßregel veranlaßt, welcher den Anhängern der gegen den Norden so überaus feindlich gesinnten Leute eine Art Genugthuung bieten sollte.
    James Burbank war vielleicht der bedeutendste Pflanzer von Florida, sowie der reichste von denen, deren Anschauungen man hinlänglich kannte, man hielt also zunächst immer ihn im Auge und er wurde in die Lage gebracht, sich über seine persönliche Gesinnung bezüglich der Sclavenbefreiung inmitten eines Sclavenstaates auszusprechen.
    Am Abend des 26. erschien ein Gerichtsdiener von Jacksonville auf Camdleß-Bay, der ein an James Burbank adressirtes Schreiben überbrachte.
    Dasselbe enthielt Folgendes:
    »Vorladung – an Mr. James Burbank, sich in Person morgen am 27. Februar elf Uhr Vormittags im Court-Justice vor den Richtern von. Jacksonville einzufinden.«
    Nichts weiter.
Siebentes Capitel.
Und doch!
    Wenn das auch noch nicht ein Donnerschlag war, so war es doch der Blitz, der diesem vorangeht.
    James Burbank schien nicht besonders betroffen, doch welche Beunruhigung machte es seiner ganzen Familie. Warum wurde der Eigenthümer von Camdleß-Bay nach Jacksonville »befohlen«?
    Denn es war schon mehr ein Befehl als eine gewöhnliche Vorladung, vor den Richtern zu erscheinen. Was wollte man von ihm? Bildete diese Maßnahme etwa nur den Vorläufer einer Intrigue, die gegen ihn angesponnen worden war? Und war seine Freiheit, vielleicht gar sein Leben durch die zu erwartende Entscheidung bedroht? Wenn er Castle-House verließ, wenn er gehorchte, würde man ihn auch dahin wieder heimkehren lassen? Und wenn er nicht gehorchte, würde man Gewalt anwenden, ihn nach der Stadt zu führen? Und welchen Gefahren, welchen Gewaltthätigkeiten würden die Seinigen dann ausgesetzt sein? – Das waren etwa die Fragen, die er im Geiste überwog.
    »Du wirst nicht gehen, James!«
    Frau Burbank sprach diese Worte, doch man empfand es, daß sie im Namen Aller sprach.
     

    Ein Boot erwartete ihn… (S. 77.)
     
    »Nein, Herr Burbank, setzte Alice hinzu, Sie können nicht daran denken, uns zu verlassen.
    – Und Dich der Gnade und Ungnade solcher Leute preiszugeben!« bemerkte Edward Carrol.
    James Burbank hatte nicht geantwortet. Anfangs mochte sich gegenüber dieser brutalen Vorladung sein ganzes Innere empört haben, denn es kostete ihm viel Mühe sich zu beherrschen.
     

    »Du willst uns also verlassen, Papa?« (S. 84.)
     
    Was war denn Neues geschehen, das den ganzen Magistrat jetzt so kühn machte? Sollten die Gefährten und Spießgesellen Texar’s schon die Herren geworden sein? Hatten sie die Behörden gestürzt, welche immer noch einige Mäßigung an den Tag legten, und übten sie jetzt die Gewalt an deren Stelle? – Nein. – Der Verwalter Perry, der erst diesen Nachmittag von Jacksonville gekommen war, hatte keine Neuigkeit dieser Art mitgebracht.
    »Sollte es nicht, ließ Mr. Stannard sich vernehmen, vielleicht ein neues kriegerisches, zum Vortheil der Südstaaten ausgefallenes Ereigniß sein, das den Leuten jetzt den Muth gibt, ganz rücksichtslos gegen uns aufzutreten?
    – Ich fürchte fast, daß so etwas zu Grunde liegt, antwortete Edward Carrol. Hätte der Norden eine Niederlage erlitten, so fühlten sich die Schurken durch die Annäherung des Commodore Dupont nicht mehr bedroht und sie wären im Stande, jeden Exceß zu begehen.
    – Man sprach davon, sagte Mr. Stannard, daß die föderirten Truppen sich in Texas vor den Milizen Sibley’s zurückziehen und nach einer schweren bei Valverde erlittenen Niederlage wieder hätten über den Rio-Grande gehen müssen. Das theilte mir wenigstens ein Mann aus Jacksonville mit, dem ich vor kaum einer

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