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Nord gegen Süd

Nord gegen Süd

Titel: Nord gegen Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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gebrachte Pygmalion nichts darauf zu erwidern.
    Ueber das Eine konnte kein Zweifel aufkommen, daß die edelmüthige Handlungsweise James Burbank’s das Unglück über ihn gebracht und die Verwüstung seiner Pflanzung verursacht hatte. Schon der materielle Schaden mußte sich nach oberflächlicher Schätzung auf eine hohe Summe belaufen. Von den nach vorheriger Plünderung durch die Räuber zerstörten Baracken war nichts mehr übrig, von den Sägemühlen und Werkstätten sah man nur noch Haufen häßlicher Asche und formlose Ueberbleibsel nach dem Brande, aus denen da oder dort graublaue Rauchsäulen aufwirbelten. An Stelle der Zimmerplätze, welche auch zur Aufspeicherung zum Versandt bestimmter Hölzer dienten, an Stelle der Fabriken, in denen sich die Apparate zum Hecheln der Baumwolle, die hydraulischen Pressen zur Verpackung derselben in Ballen, die Maschinen zur Verarbeitung des Zuckerrohres befanden, fand man weiter nichts, als geschwärzte Mauerreste, welchen jeden Augenblick der Einsturz drohte, und lose Haufen durch die Gluth gerötheter Backsteine an Stelle der früheren Schlote dieser Anlagen.
     

    Da überkam sie eine entsetzliche Angst. (S. 153.)
     
    Auf den Kaffeepflanzungen, den Reisfeldern, in den Gemüsegärten und dem für die Hausthiere bestimmten Gehege war die Zerstörung eine vollkommenere, als wenn eine große Heerde wilder Thiere die reiche Besitzung binnen wenigen Stunden verheert hätte. Angesichts dieses jammervollen Anblicks konnte Mr. Perry seine Entrüstung nicht zügeln, seine Wuth machte sich in drohenden Worten Luft, Pygmalion fühlte sich nichts weniger als sicher, als er die wildfunkelnden Blicke sah, die der Verwalter ihm zuschleuderte. So beeilte er sich auch, von diesem weg und in das Castle-House zu kommen, um wie er sagte, »mit mehr Ruhe über den Vorschlag, sich zu verkaufen, nachzudenken, den der Verwalter ihm eben gemacht hatte.« Scheinbar reichte der Tag für seine Erwägungen nicht zu, denn auch am Abend hatte er noch keinen Entschluß gefaßt.
    An eben diesem Tage waren nun mehrere der früheren Sclaven heimlich nach Camdleß-Bay zurückgekehrt. Man kann sich deren Verzweiflung wohl vorstellen, als sie auch nicht eine einzige unzerstörte Hütte mehr vorfanden. James Burbank sorgte sofort dafür, daß ihre nothwendigsten Bedürfnisse nach Möglichkeit befriedigt wurden. Eine gewisse Anzahl dieser Schwarzen konnte in dem vom Feuer verschont gebliebenen Theil der Dienerwohnung untergebracht werden. Man verwandte sie zuerst, diejenigen ihrer Kameraden zu beerdigen, welche bei Vertheidigung des Castle-House gefallen waren, ebenso wie die Leichen von Feinden, welche bei dem Angriffe ihren Tod fanden, während die Verwundeten der Gegenpartei von ihren Kameraden mit weggeschleppt worden waren.
     

    Texar hatte die Schwarzen umbringen lassen. (S. 155.)
     
    Dasselbe geschah mit den zwei unglücklichen Schwarzen, welche Texar und seine Kameraden ermordeten, als sie dieselben auf ihren Posten an der Marino-Bucht überraschten.
    Nach der Erfüllung dieser Christenpflicht konnte James Burbank freilich noch keineswegs daran denken, die Wiederinstandsetzung seiner Ansiedlung in die Hand zu nehmen, sondern mußte damit warten, bis die Streitfrage zwischen dem Norden und dem Süden wenigstens für den Staat Florida endgiltig entschieden war. Andere und noch weit ernsthaftere Sorgen lasteten auf ihm ja Tag und Nacht. Er that alles, was in seinen Kräften stand, um eine Spur seiner kleinen Tochter aufzufinden. Außerdem war die Gesundheit der Frau Burbank schwer erschüttert. Obwohl Miß Alice sie keinen Augenblick verließ und mit wahrhaft kindlicher Zärtlichkeit pflegte, machte sich doch die Herbeiziehung eines Arztes für dieselbe nöthig.
    Einen solchen, und zwar einen, der James Burbank’s Vertrauen genoß, gab es in Jacksonville. Der brave Mann zögerte auch, als er gerufen wurde, nicht im mindesten, nach Camdleß-Bay zu kommen. Er verschrieb einige Arzneimittel, wenn er auch an deren Wirkung vielleicht selbst zweifelte, so lange die kleine Dy ihrer Mutter nicht zurückgegeben wäre. James Burbank und Walter Stannard unterließen es auch, während der noch an das Zimmer gefesselte Edward Carrol zurückblieb, keinen Tag, die beiden Ufer des Flusses abzusuchen. Sie durchforschten die Eilande des Saint-John, zogen selbst aus den kleinsten Weilern der Grafschaft Erkundigungen ein und setzten einen hohen Preis für Jeden aus, der ihnen nur die geringste Hindeutung vermitteln

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