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Nord gegen Süd

Nord gegen Süd

Titel: Nord gegen Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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konnte…. Alle diese Anstrengungen blieben fruchtlos. Wie hätte ihnen Jemand sagen können, daß es tief im Hintergrunde der Schwarzen Bucht war, wo der Spanier sich verbarg? Diese Oertlichkeit kannte ja Niemand, und außerdem konnte Texar recht wohl, um seine Opfer gegen jede Nachstellung desto sicherer zu verwahren, diese nach dem Oberlaufe des Flusses geschleppt haben. Das Gebiet war ja groß genug und es gab eine Menge passender Schlupfwinkel in den ungeheuren Waldungen des Innern, inmitten der ausgedehnten Sumpfländereien des südlichen Florida, wo Texar seine beiden Opfer so gut verstecken konnte, daß es gewiß Niemand gelang, bis zu denselben vorzudringen.
    Jetzt wurde übrigens James Burbank durch den Arzt, der alltäglich nach Camdleß-Bay kam, über Alles auf dem Laufenden erhalten, was sich in Jacksonville sowie im Norden der Grafschaft Duval zutrug.
    Die Föderirten hatten noch keinen weiteren Vorstoß auf das Gebiet von Florida unternommen, das lag zweifellos zu Tage, und wahrscheinlich bestimmten sie blos die von Washington eingegangenen Verhaltungsmaßregeln dazu, nur vor der Küste liegen zu bleiben, ohne diese zu überschreiten. Eine solche Haltung aber mußte für die Interessen der in den Südstaaten ansässigen Unionisten höchst verderblich werden, und vorzüglich für James Burbank, der durch sein letztes Auftreten gegen die Conföderirten zu den bestgehaßten derselben gehörte. Wie dem auch sein mochte, jedenfalls lag das Geschwader des Commodore Dupont noch immer an der Mündung des Saint-Mary vor Anker, und wenn die Anhänger Texar’s am Abend des 2. März durch jene drei Kanonenschüsse zurückgerufen worden waren, so geschah das, weil die Machthaber in Jacksonville sich durch einen falschen Lärm hatten täuschen lassen – eine Täuschung, der es das Castle-House verdankte, vorerst der Plünderung und Zerstörung entgangen zu sein.
    Es hatte nicht viel Wahrscheinlichkeit für sich, daß der Spanier darauf sinnen könnte, einen ähnlichen Ueberfall zu wiederholen, weil jener ihm, da James Burbank nicht in seine Hände gefallen war, vielleicht nur halb gelungen schien. Vorläufig genügte wohl seinen Absichten der auf das Castle-House gerichtet gewesene Angriff und vorzüglich die Entführung Dy’s und Zermah’s. Dazu hatten auch einige bessere Bürger sich nicht gescheut, ihre Mißbilligung bezüglich der Vorgänge auf Camdleß-Bay und ihren Unmuth über den Rädelsführer der Aufständischen von Jacksonville zu erkennen zu geben, wenn sich Texar darum auch kein graues Haar wachsen ließ, denn der Spanier herrschte unbestrittener als je mit seinen Tollköpfen in der Grafschaft Duval. Diese Leute ohne Gewissen, diese Abenteurer ohne jeden Scrupel gediehen dabei vortrefflich. Jeden Tag überließen sie sich Vergnügungen aller Art, welche allemal in wüste Orgien ausarteten. Der Lärm derselben klang bis nach der Pflanzung hinaus und am Himmel spiegelte sich der Widerschein der öffentlichen Illumination, die man für den Feuerschein neuer Brandstiftungen halten konnte. Die gemäßigteren Männer sahen sich dazu verurtheilt zu schweigen, und mußten sich dem Joche jener, durch den Pöbel der Grafschaft unterstützten Partei von Schurken fügen.
    Dabei kam die augenblickliche Unthätigkeit der föderirten Armee der neuen Obrigkeit des Landes besonders zu statten. Diese benützten jenen Umstand zur Ausbeutung des Gerüchtes, daß die Nordstaatler die Grenze überhaupt nicht überschreiten würden, sondern Befehl erhalten hätten, sich nach Georgia und den beiden Carolinen zurückzuziehen; die Halbinsel Florida werde demnach von jedem Einfalle feindlicher Truppen verschont bleiben, und ihre Eigenschaft als vormalige spanische Colonie lasse sie unberührt von der Frage, welche die Vereinigten Staaten jetzt durch Waffengewalt zu ordnen suchten u. s. w. In den verschiedenen Grafschaften entstand dadurch eine den Ideen der Vertreter der Gewalt, welche ja jene Anschauungen mit Vorliebe zur Schau trugen, mehr günstige, als widrige Strömung. Man erkannte das an vielen Orten, vor Allem aber im nördlichen Theile Floridas wie an der Grenze von Georgia, wo die, meist nordstaatlichen Besitzer von Ansiedlungen mißhandelt, ihre Sclaven in die Flucht getrieben, ihre Sägemühlen und Werkstätten durch Feuer zerstört und alle ihre Anlagen durchconföderirte Soldaten ganz ebenso verwüstet wurden, wie es Camdleß-Bay durch Pöbelhaufen von Jacksonville widerfahren war.
    Inzwischen hatte es nicht den

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