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Nosferas

Nosferas

Titel: Nosferas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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reagierte.
    Da sie in diesem Moment die Bibliothek erreichten und Luciano ihnen bereits die Tür aufhielt, verschob sie die Angelegenheit auf später und begrüßte stattdessen Leandro. Er ließ so etwas Ähnliches wie ein Lächeln sehen und winkte die drei jungen Vampire herein.
    »Was wünscht ihr? Immer noch der Aufsatz? Das kann ich kaum glauben!«
    Es klang nicht abweisend, aber auch nicht erfreut. Doch vielleicht war das einfach seine Art. Wichtig war allein, dass er sie in Ruhe stöbern ließ!
    Ivy trat neben Alisa und lächelte zu ihm hoch. »Es gibt tatsächlich noch ein paar Aspekte, die wir unseren Aufsätzen gerne hinzufügen würden, und dann interessieren wir uns noch für - andere Werke«, beendete sie lahm ihren Satz.
    »Andere Werke?« Wollte der Bibliothekar ihnen helfen, die Bücher zu suchen, oder war da ein gewisses Misstrauen in seiner Stimme?
    »Habt Ihr medizinische Abhandlungen?«, fragte Alisa. »Euer Vortrag über den Aufbau und die Funktionsweise des menschlichen Körpers war sehr interessant und wir würden das Gelernte gern noch ein wenig vertiefen.«
    Der Bibliothekar betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. Vielleicht war er sich nicht sicher, ob er ihr den Lerneifer glauben sollte. Dann aber nickte er. »Kommt mit. Die Bücher der Medizin und Anatomie stehen dort drüben. In der zweiten Reihe gibt es Werke über Gifte und Gegengifte, über Kräuter und deren heilende Wirkung. Die dort oben sind in Griechisch, ab dem Buch in rotem Leder sind es lateinische Schriften, die während des Mittelalters in diversen Klöstern angefertigt wurden. Dort drüben stehen die neueren Werke der Universitäten. Da sind auch einige deutsche dabei.«
    »Danke für Eure Mühe, wir kommen jetzt allein zurecht!«, sagte Alisa und strahlte ihn an. Hoffentlich ging er endlich!
    Sie hörten, wie sich die Tür zur Bibliothek öffnete und dann wieder schloss. »Hallo? Leandro, wo bist du? Ich bringe die Bücher zurück, die du mir gegeben hast«, rief eine helle Stimme. Das war Vincent. Welch glücklicher Zufall! Leandro wandte sich ab und verschwand zwischen den Regalen. Kurz darauf hörten sie seine tiefe Stimme im Wechsel mit der des kindlichen Vampirs aus London.
    Alisa wandte ihre Aufmerksamkeit den Büchern um sich herum zu. Was für Schätze auf allen Regalbrettern! Sie hätte Jahre hier zubringen können, ohne sich jemals zu langweilen. Luciano dagegen hatte bald genug. Er stellte die Bücher, in denen er geblättert hatte, ins Regal zurück und schlenderte dann ziellos zwischen den Reihen hindurch. Ein ganzes Stück vom Medizinregal entfernt traf er auf Ivy, die hastig ein Buch zurücklegte, als sie ihn kommen hörte, und erschrocken aufsah.
    Luciano hob beschwichtigend die Hände. »Bin nur ich. Was suchst du denn?«, fragte er und sah ihr neugierig über die Schulter.
    »Nicht das, was hier steht, jedenfalls.« Enttäuschung schwang in ihrer Stimme. »Gibt es denn keine Bücher über die frühe Geschichte der Familien? Die ersten Kriege und auch die Zeit davor?«
    »Doch, natürlich. Ich erinnere mich, dass mir Francesco mal ein solches Buch gezeigt hat. Die stehen alle da drüben.« Luciano führte Ivy um das Regal herum zu einem Schrank hinter der Säule. Doch der war leer.
    »Hm, ich bin mir sicher, dass Francesco es hier reingestellt hat. Es ist schon eine Weile her, dass er es sich geliehen hat, und ich habe ihn nur zufällig begleitet, als er es zurückbrachte, aber ich bin mir ziemlich sicher.« Er ließ den Blick über den leeren Schrank wandern. »Nun ja, vielleicht irre ich mich doch und es war ein anderer Schrank. Sieht hier drinnen ja alles gleich aus. Es ist ja sicher keiner gekommen, um sich den ganzen Stapel auf einmal zu leihen, oder?«
    Ivy wiegte den Kopf hin und her. »Das wohl nicht, aber vielleicht hat Leandro sie weggeräumt?«
    »Ja, vielleicht«, gab Luciano widerstrebend zu, »wobei ich mir nicht vorstellen kann, warum er das tun sollte.«
    »Jedenfalls bleibt mir nun nichts anderes übrig, als ihn zu fragen«, fügte Ivy mit einem Seufzer hinzu und wandte sich zum Gehen.
    »Ja, wenn es dir so wichtig ist.«
    Ivy trat zu Leandro, der noch immer mit dem kleinen Vincent sprach.
    »Ja? Was möchtest du?« Ivy trug ihren Wunsch vor. Sie hatte den Mund noch nicht geschlossen, als Leandro fast ein wenig ungestüm den Kopf schüttelte.
    »Da muss sich Luciano irren! Nun ja, er ist ja nicht gerade das, was man einen Bücherwurm nennt.« Er stieß ein bellendes Lachen aus. »Jedenfalls

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