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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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beste der Welt sein«, sagte er. »Mann, das System ist vielleicht mit ICs gesichert! Es muß dort etwas geben, das sie mich wirklich nicht finden lassen wollten. Mal sehen, was das ist.«
    »Augenblick«, sagte Serrin. »Ruh dich erst mal aus. Du bist gerade erst zu dir gekommen. Trink zuerst einen Kaffee.«
    Michael schüttelte den Kopf. »Ich brauche mich nicht wieder einzustöpseln. Ich brauche nur Norman durch den I/O-Port zu schicken und alles herabzuladen.« Serrin und Tom lächelten einander an.
    »Hältst du es nicht für ein wenig... äh... exzentrisch, deinen Frames Namen zu geben?« kicherte Serrin. »Es ist nämlich nicht so, als wären sie echte Personen, mußt du wissen.«
    »Sie haben mehr Persönlichkeit als ein paar angeblich echte, die ich kenne«, schnaubte Michael. »Insbesondere in New York. Natürlich ist es exzentrisch. Schließlich bin ich ein verdammter Engländer. Man erwartet von mir, daß ich exzentrisch bin. Es steht in meinem Vertrag.« Er setzte sich und tippte seine Anweisungen in eine ganz gewöhnliche Konsole, während die Kabel der Fairlights untätig herunterhingen.
    Ausdrucke quollen aus der Phalanx der Maschinen, während Serrin seine Wahl zwischen Kenia und Costa Rica traf. Die afrikanische Kaffeemischung kam ihm irgendwie angemessener vor. Als er schließlich das Tablett ins Zimmer trug, hatte Michael meterweise Fakten und Zahlen erzeugt. Während er sie gespannt durchsah, bekam sein Gesicht einen immer verblüffteren Ausdruck.
    »Das verstehe ich nicht. Die Hälfte dieses Dreks ist völlig irrelevant. Sie haben mein Schmöker-Programm geschlagen! Alles, was ich mir eingehandelt habe, ist ein Haufen Müll. Toll, ja, irgendein Schulkind der Umfolozi wird von seinen beunruhigten Eltern als vermißt gemeldet. Was soll dieser Drek? Und warum würde sich jemand solche Mühe geben, ihn mit ICs zu sichern?«
    Er lehnte sich zurück, den Blick zur Decke gerichtet. Serrin sah förmlich Michaels Neuronen feuern.
    »Es muß einen geheimen Sortiercode geben. Niemals würde eine Datenbank diesen ganzen Kram zusammenpacken. Es muß irgendeine Verschlüsselung oder so geben«, murmelte er.
    Tom warf Serrin einen verwirrten, fragenden Blick zu. Serrin antwortete mit einer Miene, die besagte: ›Keine Ahnung, wovon, zum Teufel, er wieder redet.‹
    Sie konnten den Engländer nicht davon abhalten, sich wieder einzustöpseln, da er seinen Smartframes nach deren anfänglichem Versagen jetzt mißtraute. Fünf Minuten später stöpselte er sich mit einem breiten Grinsen wieder aus. Der Ausdruck bestand aus lediglich drei Einträgen.
    »Pfiffiger kleiner Code. Benutzt ein rekursives...« Als er den Ausdruck auf ihren Mienen sah, unterbrach er sich sofort. »Ja, ja, schon gut. Es reicht vielleicht, wenn ich sage, daß er echt clever ist, wie ihr Seps es ausdrücken würdet.«
    »Seps?« fragte Tom mit einem Anflug von Verärgerung in seiner grabestiefen Stimme. Er war mit dem englischen Slangausdruck für Amerikaner nicht vertraut. Serrin, der wußte, daß Seps eine Kurzform für Separatisten war, glaubte nicht, daß der Troll positiv auf eine Erklärung reagieren würde. Die Bezeichnung war nicht gerade ein Kompliment.
    »Das ist im Augenblick unwichtig«, murmelte der Elf.
    »Interessant. Zwei dieser Entführungen haben letztes Jahr stattgefunden und laut den Polizeiberichten der Zulus ganz eindeutige Konzernhintergründe. Ich glaube nicht, daß sie für uns relevant sind. Mit Entführungen von Konzernangestellten haben wir nichts zu tun. So daß nur noch eine bleibt. Die exakt vor dreiundzwanzig Tagen stattgefunden hat. Die versuchte Entführung eines Magiers namens Shakala in den Umfolozi Domains. Irre. Das ist eine ernste Sache.«
    »Was sind die Umfolozi Domains?« fragte Tom gereizt. Er bekam immer nur die Hälfte von dem mit, was Michael sagte, aber dem Engländer schien es Spaß zu machen, Einzelheiten zu nennen, wenn er danach gefragt wurde.
    »Ein natürlicher Lebensraum. Ein altes Naturschutzgebiet. Seit dem Erwachen ist es zu einem größtenteils unberührten Gebiet geworden, in dem Paraspezies und halbnomadische Stämme leben. Darunter auch eine Menge Metamenschen. Die Sache ist die, daß die Magier und Schamanen unter diesen Leuten äußerst mächtig sind. Der Versuch, einen von ihnen zu entführen, war mit einem außerordentlichen Risiko verbunden und viel gefährlicher als der Versuch, Serrin in den Straßen Heidelbergs zu schnappen.«
    »Warum hat es dann jemand versucht?« fragte

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