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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ra­dar­über­wa­chung der Frem­den oh­ne wei­te­res un­ter­flie­gen und zu­dem das hoch­auf­ge­sta­pel­te Ma­te­ri­al als De­ckung be­nut­zen kön­nen.
    Un­ser Weg durch die Nach­schub­wüs­te be­gann. Wir wa­ren al­lein, aber wir be­fan­den uns nicht in ei­ner Land­schaft oh­ne Le­ben. Das soll­ten wir bald fest­stel­len. Über­all hat­ten die Vö­gel die­ser Re­gi­on ih­re Nist­plät­ze ein­ge­rich­tet. Ih­nen war es ge­lun­gen, zahl­rei­che Be­häl­ter­ver­scha­lun­gen auf­zu­bre­chen und sich so an die Kon­zen­trat­nah­rung her­an­zu­ar­bei­ten. Aber nicht nur ih­nen. Auf un­se­rem müh­sa­men Weg ent­deck­ten wir zahl­rei­che Rat­ten und an­de­res Klein­ge­tier, das sich in ähn­li­cher Wei­se den Exis­tenz­kampf er­leich­tert hat­te.
    Aus der Hö­he war nicht so gut zu er­ken­nen ge­we­sen wie aus un­mit­tel­ba­rer Nä­he, daß vie­le Con­tai­ner zer­bro­chen wa­ren, als sie her­ab­ge­glit­ten wa­ren. Nur die­je­ni­gen, die zu­erst ge­kom­men wa­ren, hat­ten sanft auf­ge­setzt. Da sie nicht weg­ge­räumt wor­den wa­ren, hat­te es im­mer wie­der Kol­li­sio­nen mit an­de­ren ge­ge­ben, un­ter de­ren Wucht man­che Ver­pa­ckung zer­platzt war.
    Wir wur­den uns auf un­se­rem We­ge durch die­se Wüs­te der Um­welt­pro­ble­me be­wußt, die sich zu­sätz­lich er­ga­ben. Wo Con­tai­ner sich ge­öff­net hat­ten, da hat­ten die Nie­der­schlä­ge Zu­gang zu der Kon­zen­trat­nah­rung ge­fun­den und die­se auf­quel­len las­sen. Al­les mög­li­che Ge­tier hat­te sich auf die­se Nah­rungs­quel­len ge­stürzt, aber längst nicht al­les be­wäl­ti­gen kön­nen. Fäul­nispro­zes­se wa­ren die Fol­ge. Und da­mit konn­te die­se Ma­te­ri­al­hal­de zu ei­nem ge­fähr­li­chen Brutherd für Krank­hei­ten al­ler Art wer­den, die durch die Tier­welt in al­le Welt hin­aus­ge­schleppt wur­de.
    Wir wa­ren uns dar­über ei­nig, daß man die­ses Pro­blem noch viel zu­we­nig be­ach­tet hat­te. Man wür­de sich in Zu­kunft dar­um küm­mern müs­sen – falls es über­haupt noch ei­ne Zu­kunft für die Mensch­heit gab.
    Wir um­run­de­ten einen ku­gel­för­mi­gen Be­häl­ter, als wir durch dump­fe, gleich­mä­ßi­ge Ge­räusche auf et­was auf­merk­sam wur­den, das sich uns nä­her­te.
    ›Auf­pas­sen, Klei­ner‹, warn­te ich.
    Utan blieb ste­hen. Er re­gu­lier­te die Richt­mi­kro­pho­ne sei­nes Kampf­helms ein. Ca­sa­ce­li blick­te mich an. Haus­ho­he Con­tai­ner um­ga­ben uns. Da­zwi­schen la­gen Käs­ten, die so ver­keilt wa­ren, daß uns kein Flucht­weg of­fen­stand, falls wir einen be­nö­tig­ten.
    Ich eil­te wei­ter, wäh­rend Han­ni­bal mich seit­lich ab­si­cher­te. Der Ita­lie­ner folg­te mir so­fort. Er hielt sei­ne Waf­fe schuß­be­reit in der Hand.
    »Wir schie­ßen nur, wenn es gar nicht an­ders geht«, sag­te ich.
    »Was soll das?« frag­te er. »Glau­ben Sie, ich wüß­te das nicht?«
    Ich be­dau­er­te zu­tiefst, daß wir mit die­sem Mann zu­sam­men­ar­bei­ten muß­ten.
    Vor ei­nem manns­ho­hen Spalt zwi­schen den Bo­xen blieb ich ste­hen.
    »Dort«, sag­te ich lei­se.
    Ca­sa­ce­li konn­te mir nicht über die Schul­ter se­hen. Ich trat zur Sei­te. Un­ge­fähr zwan­zig Me­ter von uns ent­fernt zog ei­ne selt­sa­me Ma­schi­ne an uns vor­bei, Sie be­weg­te sich auf acht stel­zen­för­mi­gen Bei­nen vor­an. Ihr »Kör­per« war so bi­zarr ge­formt, daß ich auch noch nicht ein­mal an­nä­hernd er­ken­nen konn­te, wel­che Funk­ti­on er ha­ben konn­te.
    »Wie kommt die­se Su­per­bie­ne hier­her?« frag­te Han­ni­bal. »Ha­ben Sie zu­fäl­lig auf einen falschen Knopf ge­drückt, Herr Ge ne­ral­ma­jor?«
    Ca­sa­ce­li ant­wor­te­te nicht. Er schob sich an mir vor­bei und klet­ter­te durch den Spalt. Als er ihn durch­quert hat­te, wink­te er uns zu.
    »Se­hen Sie sich das an«, sag­te er, als wir ihn er­reicht hat­ten.
    »Das Ding ist ei­ne Art Büch­sen­öff­ner«, stell­te Han­ni­bal über­rascht fest.
    Er mein­te die Ma­schi­ne, die wir be­ob­ach­tet hat­ten. Sie hat­te zahl­rei­che Ar­beits­ar­me aus­ge­fah­ren und zer­leg­te mit ih­nen die Ver­scha­lung ei­nes großen Be­häl­ters. Grü­ne

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