Notlösung vorgesehen
Radarüberwachung der Fremden ohne weiteres unterfliegen und zudem das hochaufgestapelte Material als Deckung benutzen können.
Unser Weg durch die Nachschubwüste begann. Wir waren allein, aber wir befanden uns nicht in einer Landschaft ohne Leben. Das sollten wir bald feststellen. Überall hatten die Vögel dieser Region ihre Nistplätze eingerichtet. Ihnen war es gelungen, zahlreiche Behälterverschalungen aufzubrechen und sich so an die Konzentratnahrung heranzuarbeiten. Aber nicht nur ihnen. Auf unserem mühsamen Weg entdeckten wir zahlreiche Ratten und anderes Kleingetier, das sich in ähnlicher Weise den Existenzkampf erleichtert hatte.
Aus der Höhe war nicht so gut zu erkennen gewesen wie aus unmittelbarer Nähe, daß viele Container zerbrochen waren, als sie herabgeglitten waren. Nur diejenigen, die zuerst gekommen waren, hatten sanft aufgesetzt. Da sie nicht weggeräumt worden waren, hatte es immer wieder Kollisionen mit anderen gegeben, unter deren Wucht manche Verpackung zerplatzt war.
Wir wurden uns auf unserem Wege durch diese Wüste der Umweltprobleme bewußt, die sich zusätzlich ergaben. Wo Container sich geöffnet hatten, da hatten die Niederschläge Zugang zu der Konzentratnahrung gefunden und diese aufquellen lassen. Alles mögliche Getier hatte sich auf diese Nahrungsquellen gestürzt, aber längst nicht alles bewältigen können. Fäulnisprozesse waren die Folge. Und damit konnte diese Materialhalde zu einem gefährlichen Brutherd für Krankheiten aller Art werden, die durch die Tierwelt in alle Welt hinausgeschleppt wurde.
Wir waren uns darüber einig, daß man dieses Problem noch viel zuwenig beachtet hatte. Man würde sich in Zukunft darum kümmern müssen – falls es überhaupt noch eine Zukunft für die Menschheit gab.
Wir umrundeten einen kugelförmigen Behälter, als wir durch dumpfe, gleichmäßige Geräusche auf etwas aufmerksam wurden, das sich uns näherte.
›Aufpassen, Kleiner‹, warnte ich.
Utan blieb stehen. Er regulierte die Richtmikrophone seines Kampfhelms ein. Casaceli blickte mich an. Haushohe Container umgaben uns. Dazwischen lagen Kästen, die so verkeilt waren, daß uns kein Fluchtweg offenstand, falls wir einen benötigten.
Ich eilte weiter, während Hannibal mich seitlich absicherte. Der Italiener folgte mir sofort. Er hielt seine Waffe schußbereit in der Hand.
»Wir schießen nur, wenn es gar nicht anders geht«, sagte ich.
»Was soll das?« fragte er. »Glauben Sie, ich wüßte das nicht?«
Ich bedauerte zutiefst, daß wir mit diesem Mann zusammenarbeiten mußten.
Vor einem mannshohen Spalt zwischen den Boxen blieb ich stehen.
»Dort«, sagte ich leise.
Casaceli konnte mir nicht über die Schulter sehen. Ich trat zur Seite. Ungefähr zwanzig Meter von uns entfernt zog eine seltsame Maschine an uns vorbei, Sie bewegte sich auf acht stelzenförmigen Beinen voran. Ihr »Körper« war so bizarr geformt, daß ich auch noch nicht einmal annähernd erkennen konnte, welche Funktion er haben konnte.
»Wie kommt diese Superbiene hierher?« fragte Hannibal. »Haben Sie zufällig auf einen falschen Knopf gedrückt, Herr Ge neralmajor?«
Casaceli antwortete nicht. Er schob sich an mir vorbei und kletterte durch den Spalt. Als er ihn durchquert hatte, winkte er uns zu.
»Sehen Sie sich das an«, sagte er, als wir ihn erreicht hatten.
»Das Ding ist eine Art Büchsenöffner«, stellte Hannibal überrascht fest.
Er meinte die Maschine, die wir beobachtet hatten. Sie hatte zahlreiche Arbeitsarme ausgefahren und zerlegte mit ihnen die Verschalung eines großen Behälters. Grüne
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