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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Strah­len, die of­fen­bar ma­te­rie­ver­nich­tend wirk­ten, schnit­ten die ul­tra­har­te Plas­tik­mas­se auf. Ein an­de­rer Arm zog die ab­ge­trenn­ten Bah­nen her­un­ter und roll­te sie auf. Ein wei­te­rer nahm sie da­nach auf und ließ sie in dem bi­zar­ren Et­was ver­schwin­den, das den ei­gent­li­chen Rumpf der Ma­schi­ne bil­de­te. Da­nach leuch­te­ten dar­an al­ler­lei Lämp­chen von un­ter­schied­li­cher Far­be auf, und als et­wa ein Dut­zend die­ser Rol­len ver­zehrt wor­den wa­ren, er­tön­te ein schril­ler Pfiff.
    Nun stell­te die Ma­schi­ne ih­re Ar­beit ein und dreh­te sich her um. Wir zo­gen uns wie­der in un­se­re De­ckung zu­rück, da wir nicht wis­sen konn­ten, ob die­ses Ding auf uns rea­gie­ren wür­de.
    Stamp­fend und ras­selnd mar­schier­te es an uns vor­bei: Ich schätz­te, daß es et­wa sie­ben Me­ter hoch und acht Me­ter lang war.
    »Ei­ni­ge Ärm­chen se­hen so aus, als sei­en sie ganz gut auch als Waf­fen zu ge­brau­chen, Großer. Sieh dir zum Bei­spiel mal die Spi­ra­le am Hin­ter­teil an.«
    Ich pos­tier­te mich so, daß die Raf­fer­ka­me­ra auf mei­nem Helm in einen güns­ti­gen Blick­win­kel ge­riet. Der Klei­ne hat­te recht. Das Ge­rät, auf das er mich auf­merk­sam ge­macht hat­te, war ein­wand frei ein mar­sia­ni­scher Hoch­leis­tungs­strah­ler, der un­se­rer ge­sam ten Aus­rüs­tung weit über­le­gen war.
    »Was ge­schieht hier?« frag­te Ca­sa­ce­li vol­ler Un­be­ha­gen.
    »Das se­hen Sie doch, Sir«, er­wi­der­te Han­ni­bal, der ge­ra­de­zu dar­auf zu war­ten schi­en, dem Ge­ne­ral­ma­jor zei­gen zu kön­nen, daß er sich vor dem hö­he­ren Rang nicht duck­te. »Ein Büch­sen­öff­ner hat sich selb­stän­dig ge­macht und führt die Ar­bei­ten aus, für die er kon­stru­iert wor­den ist. Das ist of­fen­sicht­lich al­les völ­lig nor­mal. Das Ding muß doch ak­tiv wer­den, da­mit die an­de­ren Ma­schin­chen aus ih­rem Dorn­rös­chen­schlaf er­weckt wer­den kön­nen.«
    Ca­sa­ce­li blick­te Utan mit schma­len Au­gen an. Sei­ne Pu­pil­len schil­ler­ten im Licht der tief­ste­hen­den Son­ne.
    »Sie könn­ten so­gar recht ha­ben, MA-23, aber wün­schen Sie sich das nur nicht.«
    Er trat aus der De­ckung her­vor und eil­te auf die Stel­le zu, an der die bi­zar­re Ma­schi­ne eben noch ge­ar­bei­tet hat­te. Er un­ter­such­te die Schnitt­stel­len an der Ver­pa­ckung und ver­such­te da­nach zu er­ken­nen, wel­chen Zwe­cken der In­halt des auf­ge­bro­che­nen Con­tai­ners die­nen moch­te.
    Han­ni­bal und ich ver­zich­te­ten dar­auf, un­se­re Neu­gier in glei­cher Wei­se zu be­frie­di­gen. Wir schirm­ten ihn ab, in­dem wir dem »Büch­sen­öff­ner« so weit folg­ten, wie wir glaub­ten ver­ant­wor­ten zu kön­nen. Da­bei ent­fern­ten wir uns ge­ra­de so weit von dem Eu­ro­pä­er, daß wir ihn noch se­hen konn­ten. Er brach sei­ne Un­ter­su­chung schon bald ab und ge­sell­te sich zu uns.
    »Nichts zu er­ken­nen«, er­klär­te er.
    »Da­für gibt es hier um so in­ter­essan­te­re Din­ge zu be­ob­ach­ten«, ant­wor­te­te ich und deu­te­te über ei­ne auf­ge­platz­te Kis­te hin­weg, aus der ein schaumar­ti­ges Ma­te­ri­al her­vor­ge­quol­len und er­starrt war.
    Der »Büch­sen­öff­ner« hat­te einen Con­tai­ner er­reicht, der auf ei­ner Sei­te of­fen war. In ihm be­fand sich ei­ne ab­so­lut glei­che Ap­pa­ra­tur.
    »Das Ding ver­sorgt sei­nen Zwil­lings­bru­der mit Ener­gie«, stell­te Han­ni­bal be­trof­fen fest. »Ver­dammt, Großer, jetzt soll­ten wir et­was un­ter­neh­men.«
    »Was willst du tun?« frag­te ich. »Wir kön­nen kei­ne Mi­ni-Raks ein­set­zen, oh­ne da­bei mehr Auf­merk­sam­keit zu er­re­gen, als uns lieb sein kann.«
    »Wir kön­nen doch nicht zu­se­hen, daß die­se Ma­schi­ne an­de­re Ma­schi­nen ak­ti­viert und ei­ne Art Schnee­ball­sys­tem in Gang setzt«, sag­te Ca­sa­ce­li er­regt. »HC-9, der Ma­jor hat recht. Wir müs­sen et­was un­ter­neh­men.«
    Ich schüt­tel­te den Kopf.
    »Das ver­schie­ben wir auf spä­ter«, be­schloß ich, wo­bei ich mich be­müh­te, mir nicht an­mer­ken zu las­sen, wie be­un­ru­higt ich war. Ich war mir durch­aus des­sen be­wußt, daß es

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