Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
und sich be­müh­te, die kleins­te sich bie­ten­de Spur auf­zu­neh­men?
    Wenn es so war, dann stand es ver­dammt schlecht um uns. Dann war tat­säch­lich mög­lich, was Dr. Fra­mus G. Al­li­son bei sei­ner War­nung ge­sagt hat­te: »Pas­sen Sie ge­nau auf, HC-9, sonst lau­fen sie de­nen di­rekt ins Mes­ser!«
    Mit an­de­ren Wor­ten, der aus­tra­li­sche Fach­wis­sen­schaft­ler hielt es für durch­aus wahr­schein­lich, daß die Frem­den Han­ni­bal und mir ei­ne Fal­le ge­stellt hat­ten und nun nur noch auf uns war­te­ten, um uns zu er­le­di­gen. Wenn sie das schaff­ten, dann hat­ten sie die bei­den ein­zi­gen Men­schen be­sei­tigt, die über einen In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten von mehr als 50 Neu-Orb­ton ver­füg­ten, und der Mensch­heit da­mit die Waf­fe des Mar­ser­bes aus der Hand ge­schla­gen.
    Doch die War­nung Al­li­sons war nicht un­be­dingt not­wen­dig ge­we­sen. So­wohl der Wicht, der sich Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan nann­te, als auch ich ge­hör­ten nicht zu den Män­nern, die sich leicht­sin­nig zu ir­gend­wel­chen Hand­lun­gen und Ent­schei­dun­gen ver­lei­ten lie­ßen, die sie spä­ter be­reu­en konn­ten. GWA-Schat­ten, die ei­ne Aus­bil­dung von na­he­zu 12 Jah­ren hin­ter sich ha­ben, sind grund­sätz­lich nicht leicht­sin­nig.
    Was un­ser Un­ter­neh­men mit ei­nem kri­ti­schen Un­si­cher­heits­fak­tor ver­sah, war al­lein die An­we­sen­heit ei­nes Man­nes wie Mat­teo Ca­sa­ce­li, der von bren­nen­dem Ehr­geiz ge­trie­ben wur­de.
    Er war es, der den Flug­schrau­ber als ers­ter ver­ließ, als wir ge­lan­det wa­ren. Er hielt sei­ne Ther­mo­rak in der Hand, als er über die Lan­de­flä­che schritt und den Bo­den prüf­te, in­dem er mit dem Fuß auf­stampf­te. Da­bei schi­en er sich nicht dar­über klar zu sein, daß der Un­ter­grund längst zu­sam­men­ge­bro­chen wä­re, wenn er einen Men­schen nicht hät­te tra­gen kön­nen. Schließ­lich las­te­te der Flug­schrau­ber mit sei­nem gan­zen Ge­wicht dar­auf.
    Han­ni­bal klet­ter­te be­wußt um­ständ­lich aus der Ma­schi­ne. Er woll­te Ca­sa­ce­li pro­vo­zie­ren, und er er­reich­te im­mer­hin, daß die­ser ver­wun­dert und vol­ler Skep­sis die Stirn run­zel­te. Der Herr Ge­ne­ral­ma­jor schi­en tat­säch­lich dar­an zu zwei­feln, daß der Klei­ne die kör­per­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für einen Ein­satz wie die­sen mit­brach­te. Wer den Zwerg al­ler­dings nicht kann­te, konn­te schon auf sol­che Ge­dan­ken kom­men. Han­ni­bal sah nicht ge­ra­de be­ein­dru­ckend in sei­nem Kampf­an­zug aus. Für sei­nen Kopf be­nö­tig­te er selbst­ver­ständ­lich einen Helm von über­großem For­mat. Da er mit al­ler­lei Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­den be­hängt war, wirk­te sein ge­drun­ge­ner Kör­per um­fang­rei­cher als sonst. Da­für la­gen die Ho­sen haut­eng an den spin­del­dür­ren Bei­nen, so daß die groß­for­ma­ti­gen Stie­fel einen ver­blüf­fen­den Ef­fekt auf Ca­sa­ce­li hat­ten.
    Ich wag­te ei­ne kur­ze te­le­pa­thi­sche Son­die­rung des Ita­li­e­ners, zog mich aber zu­rück, be­vor er es mer­ken konn­te.
    Hof­fent­lich tat es Han­ni­bal mir nicht gleich!
    Die Ge­dan­ken Ca­sa­ce­lis hät­ten ver­mut­lich so­gar ihn zu ei­nem Wut­an­fall ge­trie­ben!
    Ich stieg als letz­ter aus der Ma­schi­ne und stülp­te mei­nen Helm über, der mit ei­ner Zeitraf­fer­ka­me­ra ver­se­hen war. Sie wür­de von ei­ner be­stimm­ten Pha­se un­se­res Ein­sat­zes an in kur­z­en Ab­stän­den lau­fend Fo­tos her­stel­len, so daß spä­ter je­der Schritt un­se­res Weges von Ana­ly­se­com­pu­tern aus­ge­wer­tet wer­den konn­te. Es war im­mer­hin mög­lich, daß wir wich­ti­ge De­tails über­sa­hen, die von der Ka­me­ra er­faßt wur­den. Auch Han­ni­bal und Ca­sa­ce­li wa ren so aus­ge­rüs­tet.
    Ich wink­te dem Pi­lo­ten des Flug­schrau­bers zu und gab ihm da­mit das Start­zei­chen. Die ge­gen­läu­fi­gen Ro­tor­krän­ze be­schleu­nig­ten wie­der, bis wir nur noch ver­wisch­te Schat­ten se­hen konn­ten. Dann stieg die Ma­schi­ne auf und jag­te in nied­ri­ger Hö­he in süd­west­li­cher Rich­tung da­von. Sie wür­de ei­ne even­tu­el­le

Weitere Kostenlose Bücher