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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Stan­ley ver­las­sen hat­ten. Sei­ne Wor­te klan­gen mir noch in den Oh­ren.
    »Wis­sen Sie, was pas­sie­ren kann, wenn die Frem­den mü­he­los mit den Ma­schi­nen um­ge­hen kön­nen, von de­nen wir noch nicht ein­mal wis­sen, wel­chen Zweck sie über­haupt er­fül­len sol­len?«
    Uns war es klar!
    Das rie­si­ge Ma­te­ri­al­la­ger wur­de nicht durch NEW­TON oder ZON­TA ab­ge­si­chert. Das be­deu­te­te, daß sich In­for­mier­te hier al­les or­ga­ni­sie­ren konn­ten, was sie be­nö­tig­ten. Und das konn­te auch ge­fähr­lichs­tes Kriegs­ma­te­ri­al bis hin zu gan­zen Raum­schif­fen sein. Vor­aus­ge­setzt, sie konn­ten un­se­ren Ab­schirm­gür­tel und un­se­re Sa­tel­li­ten­be­ob­ach­tung über­win­den. Den Frem­den war das we­nigs­tens teil­wei­se ge­lun­gen.
    Der Flug­schrau­ber flog mit rat­tern­den Ro­tor­krän­zen an ei­nem Be­häl­ter von et­wa zwei­hun­dert Me­tern Hö­he und sieb­zig Me­tern Brei­te ent­lang. Wir nä­her­ten uns dem Ge­biet, in dem die Frem­den tä­tig wa­ren.
    »Las­sen Sie uns lan­den«, sag­te Mat­teo Ca­sa­ce­li un­ru­hig. »Die letz­ten Ki­lo­me­ter müs­sen wir zu Fuß über­win­den, so müh­sam das auch sein mag. Sie dür­fen den Flug­schrau­ber nicht hö­ren.«
    Ich muß­te ihm recht ge­ben.
    »Set­zen Sie uns ab«, be­fahl ich dem Pi­lo­ten. Ich woll­te kein un­nö­ti­ges Ri­si­ko ein­ge­hen. Un­se­re ers­te Auf­ga­be war, fest­zu­stel­len, was die Frem­den trie­ben. Nur wenn ab­so­lut si­cher war, daß sie sich nicht an an­de­rer Stel­le einen Rück­halt ver­schafft hat­ten, durf­ten wir sie an­grei­fen. Wä­re ich an der Stel­le des geg­ne­ri­schen Kom­man­dan­ten ge­we­sen, dann hät­te ich ir­gend­wo weit­ab von hier je­man­den an den Zün­der ei­ner Was­ser­stoff­bom­be ge­setzt und auf die­se Wei­se je­de Be­dro­hung so gut wie un­mög­lich ge­macht.
    Ich blick­te zu Han­ni­bal hin­über. Der Klei­ne hat­te gla­si­ge Au­gen. Er son­dier­te das vor uns lie­gen­de Ge­biet und ver­such­te, die Frem­den te­le­pa­thisch zu be­lau­schen. Doch schon als der Flug­schrau­ber auf ei­ner nach al­len Sei­ten hin ge­schütz­ten Be­häl­ter­ober­sei­te her­un­ter­ging, wur­den sei­ne Au­gen wie­der klar.
    »Nie­mands­land«, er­klär­te er mir mit ge­dämpf­ter Stim­me.
    Ich wuß­te Be­scheid. Er brauch­te nichts mehr zu sa­gen. Mat­teo Ca­sa­ce­li war nicht über un­se­re pa­ra­psy­chi­schen Ei­gen­schaf­ten in­for­miert. Wir hat­ten auch nicht vor, ihn ein­zu­wei­hen, so­lan­ge sich dies nicht als un­be­dingt not­wen­dig er­wies.
    Die Frem­den wa­ren al­so pa­ra­psy­chisch taub. Ih­re Ge­dan­ken wa­ren nicht zu er­fas­sen. Eben­so war es bei den So­gh­mo­lern ge­we­sen. Warum aber konn­te der Wur­zelzwerg die be­tei­lig­ten Men­schen nicht or­ten?
    ›Was ist mit den Ker­len, die da­bei sind?‹ frag­te ich te­le­pa­thisch an.
    Er ges­ti­ku­lier­te in un­be­stimm­ter Art.
    ›Nichts ist‹, ant­wor­te­te er dann auf glei­chem We­ge. ›Ent­we­der tra­gen sie An­ti­tron­hel­me oder sie ha­ben kein den­ken­des Ge­hirn.‹
    Wir muß­ten da­von aus­ge­hen, daß sie Hel­me tru­gen. Le­be­we­sen, die oh­ne Ge­hirn wa­ren, gab es nicht oder nur im Be­reich nie­ders­ten Tier­le­bens. Je­des We­sen dach­te in ir­gend­ei­ner Wei­se. Men­schen, die le­dig­lich ein Ner­ven­zen­trum für die In­ner­va­ti­on der bio­lo­gi­schen Vor­gän­ge im Kör­per hat­ten, wa­ren kaum vor­stell­bar.
    ›Zu­fall oder Ab­sicht?‹ frag­te Utan.
    ›Das wird sich zei­gen‹, ant­wor­te­te ich.
    Die Fra­ge war be­rech­tigt. Wir wuß­ten mitt­ler­wei­le, daß un­ser Geg­ner recht gut über uns und die all­ge­mei­nen Zu­sam­men­hän­ge auf der Er­de in­for­miert wa­ren. Wuß­ten sie aber mehr als bei­spiels­wei­se Ge­ne­ral­ma­jor Mat­teo Ca­sa­ce­li, der im­mer­hin Re­prä­sen­tant der eu­ro­päi­schen MA­DE, ei­ner be­freun­de­ten Macht, war? Wuß­ten sie wirk­lich, daß MA-23 und ich te­le­pa­thisch be­gabt wa­ren, und schirm­ten sie sich aus die­sem Grun­de ab?
    Ahn­ten sie et­was von Ki­ny Ed­wards, die die­ses Ge­biet te­le­pa­thisch eben­falls stän­dig über­wach­te

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