Notlösung vorgesehen
mir. Aus schmalen Augenschlitzen musterte er mich.
Und dann endlich öffnete er den Mund. Seine Stimme klang tonlos und mechanisch. Sie wurde synthetisch erzeugt.
»Zeigen!«
Ich schüttelte den Kopf.
»Das Risiko müssen Sie schon eingehen, meine Herren.«
Einige bange Sekunden verstrichen, dann griff mich der Grüne erneut wild an. Zugleich aber sah ich, daß das Farbenspiel auf der Bombe erlosch. Die Außerirdischen hatten den Zeitzünder abgeschaltet! Mein Bluff hatte Erfolg gehabt.
Mühelos wehrte ich die Attacke ab und warf den Bio-Roboter zu Boden. Jetzt endlich schienen die Fremden einzusehen, daß sie auf diese Art nicht an ihr Ziel kommen konnten.
Die Zeitbombe zerfiel zu Staub.
Meine mir neu erwachsene Fähigkeit der Handlungsahnung ließ mich plötzlich von dem Geschuppten zurückspringen, ohne daß ich wußte, warum. Durch den Labortisch bekam ich etwas Deckung. Ich erreichte ihn gerade in dem Moment, in dem der Kopf des Grünen auseinanderplatzte. Ich sah es hell aufblitzen und ließ mich fallen. Metallsplitter wirbelten über mich hinweg, zerschmetterten die Fensterscheiben und die Laborgeräte und zerfetzten den Tisch. Zweifellos wäre ich durchsiebt worden, wenn ich stehengeblieben wäre. Dabei wäre jedoch kaum mehr als mein Oberkörper betroffen gewesen, so daß die Unbekannten, die diese lebende Bombe zur Zündung gebracht hatten, hoffen konnten, daß der Kodator unbeschädigt geblieben wäre.
Als ich mich wieder aufrichtete, war es auch über mir ruhig geworden. Ich erinnerte mich daran, auch von oben Explosionen vernommen zu haben. Als ich mich bereits zur Treppe wenden wollte, hörte ich jemanden niesen. Es klang, als ob ein halbwüchsiger Elefant unter einer Rüsselreizung litte. Da wußte ich, daß Hannibal Othello Xerxes Utan alles gut überstanden hatte.
Ich wandte mich den Überresten der Zeitbombe zu.
Auf dem Labortisch lag nur noch ein Häufchen grauer Staub. Mir war es rätselhaft, wie die Außerirdischen es geschafft hatten, das Vernichtungsinstrument in dieser Weise zu verwandeln. Nachdenklich fuhr ich mit der Hand durch den Staub, und ein Gefühl des Unbehagens und einer gewissen Furcht stieg in mir auf.
Hier standen uns Fremde gegenüber, die offensichtlich mehr von der Technik der alten Marsianer verstanden als wir. Wer waren sie? Und was planten sie wirklich?
Es kam ihnen auf den Kommando-Kodator an, weil dieser den einzig möglichen Weg zu NEWTON und ZONTA eröffnete. Nur mit diesem Gerät konnten sie sich in den Besitz der unermeßlichen Schätze setzen, die sich im Innern von Mond und Mars verbargen. Vielleicht hatten sie sogar gewisse Chancen, damit an die Venusfestung heranzukommen, in der die Falle für den soghmolischen Kommandanten Maerec-Taarl zugeschnappt war.
Die Konsequenzen waren nicht abzusehen.
Was wußten wir schon wirklich von der Technik der Marsianer? So gut wie nichts. Natürlich, es war uns gelungen, herauszufinden, daß wir eine Reihe von Knöpfen drücken mußten, wenn wir beispielsweise einen Fluggleiter fliegen wollten. Wir waren stolz darauf, daß wir wußten, was wir tun mußten, wenn die Maschine aufsteigen und beschleunigen sollte. Aber es gab noch keinen einzigen Menschen auf der Erde, der uns hätte sagen können, warum wir mit bestimmten Schaltvorgängen die angestrebten Wirkungen erzielten. Auf der Erde waren mehr als genug ernstzunehmende Wissenschaftler vorhanden, die mit Nachdruck behaupteten, daß gewisse Schaltungen geradezu widersinnig seien, weil sie die Ursache-Folge-Wirkung auf den Kopf stellten.
Aber auch sie konnten keine unwiderlegbaren Beweise bringen.
So konnten nur absolute
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