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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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biß­chen.«
    Er trieb Fra­mus vor sich her. Der Aus­tra­lier warf mir einen em­pör­ten Blick zu. Er war nicht da­mit ein­ver­stan­den, daß Han­ni­bal sei­ne Rol­le so echt spiel­te. Da er aber­mals zö­ger­te, nutz­te der Zwerg die Ge­le­gen­heit, ihn er­neut zu är­gern. Dr. Al­li­son ver­ließ den Wach­raum. Ich blieb an der Tür ste­hen.
    »Ver­ges­sen Sie es nicht, mei­ne Her­ren. Wenn Dr. Al­li­son über­le­ben soll, dann ver­zich­ten Sie dar­auf, Alarm zu schla­gen.« Ich lä­chel­te. »Sag­te ich Ih­nen nicht schon vor­ges­tern, daß ich nicht lan­ge auf dem Mond blei­ben wer­den?«
    »Sie wer­den es nicht schaf­fen, den Mond zu ver­las­sen«, ant­wor­te­te ei­ner der Män­ner zor­nig.
    Ich zog die Tür hin­ter mir zu und eil­te hin­ter Al­li­son und Han­ni­bal her. Das un­glei­che Paar hat­te den Zu­gang zum TES­CO-Han­gar be­reits er­reicht. Wir wuß­ten, daß in die­sen Mi­nu­ten dort »zu­fäl­lig« ein Dis­kus-Jä­ger start­be­reit ste­hen wür­de. Er war für einen an­de­ren Ein­satz vor­ge­se­hen, soll­te aber von uns über­nom­men wer­den.
    Als ich das Schott eben­falls er­reicht hat­te, öff­ne­te der Klei­ne es. Die Ma­schi­ne war fünf­zig Me­ter von uns ent­fernt. Im Han­gar herrsch­te ganz nor­ma­les Trei­ben. Me­cha­ni­ker und War­tungs­per­so­nal fuhr mit Spe­zi­al­kar­ren von dem Jä­ger weg. Wir hör­ten, daß die Trieb­wer­ke vor­ge­wärmt wur­den. Die Ma­schi­ne war start­be­reit. Al­les klapp­te wie am Schnür­chen.
    Ei­ni­ge Wa­chen ent­deck­ten uns ei­ni­ge Se­kun­den zu früh, als wir uns dem TES­CO-Jä­ger nä­her­ten. Sie rann­ten auf uns zu, blie­ben je­doch ste­hen, als wir die Ther­mo­strah­ler auf sie rich­te­ten, wo­bei wir Dr. Al­li­son als De­ckung be­nutz­ten.
    »Hof­fent­lich kommt kei­ner von de­nen auf den Ge­dan­ken, daß es wich­ti­ger sein könn­te, die Ge­fan­ge­nen auf dem Mond zu hal­ten als mein Le­ben zu ret­ten«, mur­mel­te der Wis­sen­schaft­ler.
    »Kei­ne Sor­ge, wir ma­chen auch wei­ter, wenn es Sie er­wi­schen soll­te«, er­wi­der­te der Klei­ne sar­kas­tisch.
    »Kei­nen schwar­zen Hu­mor, bit­te«, sag­te Dr. Al­li­son. »Das ver­tra­gen mei­ne Ner­ven nicht.«
    »Zu­rück«, schrie ich den Wa­chen zu. »Ma­chen Sie den Weg frei.«
    Sie zö­ger­ten, wie wir es er­war­tet hat­ten. Ener­gisch scho­ben wir Dr. Al­li­son vor uns her. Er wehr­te sich nicht. Erst als wir die of­fe­ne Schleu­se der Ma­schi­ne er­reicht hat­ten, sträub­te er sich zum Schein et­was. Ich blieb zu­sam­men mit ihm in der Schleu­se ste­hen. Han­ni­bal rann­te wei­ter. Vor dem TES­CO-Jä­ger ver­sam mel­ten sich mehr und mehr Män­ner. Sie ka­men je­doch nicht nä her als fünf­zig Me­ter an uns her­an.
    Als der Klei­ne mit dem Pi­lo­ten ne­ben mir auf­tauch­te, er­schi­en ein ho­her Of­fi­zier. Er mach­te An­stal­ten, zu uns zu kom­men. Ich schob den Pi­lo­ten an mir vor­bei.
    »Ge­hen Sie hin zu ih­nen, und sa­gen Sie ih­nen, daß wir in vier Mi­nu­ten star­ten wer­den. Auf je­den Fall. Auf Ver­hand­lun­gen las­sen wir uns nicht ein. Los doch. Ge­hen Sie.«
    Er ge­horch­te, als ich mit dem Ther­mo­strah­ler auf sei­nen Bauch ziel­te.
    Han­ni­bal blieb in der Schleu­se zu­rück, wäh­rend ich in die Zen­tra­le eil­te. Erst als ich von dort aus die Schleu­sen­schot­te schloß, kam er und Dr. Al­li­son zu mir. Ich hör­te ih­re Stim­men schon von wei­tem. Der Wis­sen­schaft­ler be­schwer­te sich lauthals über die rau­he Be­hand­lung, die er er­fah­ren hat­te. Als die bei­den sich ne­ben mir in die Ses­sel setz­ten, sah ich Han­ni­bal so breit grin­sen, daß ich fürch­te­te, er wer­de sich die Kinn­la­de aus­ren­ken.
    »Sa­gen Sie et­was, Thor«, for­der­te Al­li­son. »Muß denn so et was sein? Mich ein­fach zu bo­xen. Das geht doch zu weit.«
    »Thor? Ich ver­ste­he nicht, Fra­mus. Mein Na­me ist Dr. Ar­nim La­fe­te.«
    »Schon gut. Ich ha­be be­grif­fen. Den­noch hat sich Othel­lo vor­bei­be­nom­men.«
    »Othel­lo? Ich muß doch sehr bit­ten. Wenn Sie schon ver­trau­lich wer­den, dann blei­ben Sie bit­te bei Han­ni­bal«, for­der­te der Klei­ne. »Nun los doch, Großer. Wie lan­ge sol­len wir hier noch war­ten.«
    Auf

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