Notlösung vorgesehen
bißchen.«
Er trieb Framus vor sich her. Der Australier warf mir einen empörten Blick zu. Er war nicht damit einverstanden, daß Hannibal seine Rolle so echt spielte. Da er abermals zögerte, nutzte der Zwerg die Gelegenheit, ihn erneut zu ärgern. Dr. Allison verließ den Wachraum. Ich blieb an der Tür stehen.
»Vergessen Sie es nicht, meine Herren. Wenn Dr. Allison überleben soll, dann verzichten Sie darauf, Alarm zu schlagen.« Ich lächelte. »Sagte ich Ihnen nicht schon vorgestern, daß ich nicht lange auf dem Mond bleiben werden?«
»Sie werden es nicht schaffen, den Mond zu verlassen«, antwortete einer der Männer zornig.
Ich zog die Tür hinter mir zu und eilte hinter Allison und Hannibal her. Das ungleiche Paar hatte den Zugang zum TESCO-Hangar bereits erreicht. Wir wußten, daß in diesen Minuten dort »zufällig« ein Diskus-Jäger startbereit stehen würde. Er war für einen anderen Einsatz vorgesehen, sollte aber von uns übernommen werden.
Als ich das Schott ebenfalls erreicht hatte, öffnete der Kleine es. Die Maschine war fünfzig Meter von uns entfernt. Im Hangar herrschte ganz normales Treiben. Mechaniker und Wartungspersonal fuhr mit Spezialkarren von dem Jäger weg. Wir hörten, daß die Triebwerke vorgewärmt wurden. Die Maschine war startbereit. Alles klappte wie am Schnürchen.
Einige Wachen entdeckten uns einige Sekunden zu früh, als wir uns dem TESCO-Jäger näherten. Sie rannten auf uns zu, blieben jedoch stehen, als wir die Thermostrahler auf sie richteten, wobei wir Dr. Allison als Deckung benutzten.
»Hoffentlich kommt keiner von denen auf den Gedanken, daß es wichtiger sein könnte, die Gefangenen auf dem Mond zu halten als mein Leben zu retten«, murmelte der Wissenschaftler.
»Keine Sorge, wir machen auch weiter, wenn es Sie erwischen sollte«, erwiderte der Kleine sarkastisch.
»Keinen schwarzen Humor, bitte«, sagte Dr. Allison. »Das vertragen meine Nerven nicht.«
»Zurück«, schrie ich den Wachen zu. »Machen Sie den Weg frei.«
Sie zögerten, wie wir es erwartet hatten. Energisch schoben wir Dr. Allison vor uns her. Er wehrte sich nicht. Erst als wir die offene Schleuse der Maschine erreicht hatten, sträubte er sich zum Schein etwas. Ich blieb zusammen mit ihm in der Schleuse stehen. Hannibal rannte weiter. Vor dem TESCO-Jäger versam melten sich mehr und mehr Männer. Sie kamen jedoch nicht nä her als fünfzig Meter an uns heran.
Als der Kleine mit dem Piloten neben mir auftauchte, erschien ein hoher Offizier. Er machte Anstalten, zu uns zu kommen. Ich schob den Piloten an mir vorbei.
»Gehen Sie hin zu ihnen, und sagen Sie ihnen, daß wir in vier Minuten starten werden. Auf jeden Fall. Auf Verhandlungen lassen wir uns nicht ein. Los doch. Gehen Sie.«
Er gehorchte, als ich mit dem Thermostrahler auf seinen Bauch zielte.
Hannibal blieb in der Schleuse zurück, während ich in die Zentrale eilte. Erst als ich von dort aus die Schleusenschotte schloß, kam er und Dr. Allison zu mir. Ich hörte ihre Stimmen schon von weitem. Der Wissenschaftler beschwerte sich lauthals über die rauhe Behandlung, die er erfahren hatte. Als die beiden sich neben mir in die Sessel setzten, sah ich Hannibal so breit grinsen, daß ich fürchtete, er werde sich die Kinnlade ausrenken.
»Sagen Sie etwas, Thor«, forderte Allison. »Muß denn so et was sein? Mich einfach zu boxen. Das geht doch zu weit.«
»Thor? Ich verstehe nicht, Framus. Mein Name ist Dr. Arnim Lafete.«
»Schon gut. Ich habe begriffen. Dennoch hat sich Othello vorbeibenommen.«
»Othello? Ich muß doch sehr bitten. Wenn Sie schon vertraulich werden, dann bleiben Sie bitte bei Hannibal«, forderte der Kleine. »Nun los doch, Großer. Wie lange sollen wir hier noch warten.«
Auf
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