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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­wei­chen konn­te. Weiß der Teu­fel, wie Han­ni­bal es so schnell ge­schafft hat­te, sich den Schuh aus­zu­zie­hen. Fra­mus G. Al­li­son warf den Schuh läs­sig zu­rück.
    Der GWA-Boß tat, als ha­be er nichts be­merkt. Un­be­ein­druckt fuhr er fort: »Sie, Thor, wer­den der Me­di­zi­ner Dr. Ar­nim La­fe­te, Trans­plan­ta­ti­ons­chir­urg, und Sie, MA-23, wer­den Dr. Rich H. Ham­margs, Bio­che­mi­ker und engs­ter Mit­ar­bei­ter La­fe­tes sein. Aus­bil­dungs­un­ter­la­gen al­ler Art wer­den er­schaf­fen. Zwei Uni­ver­si­tä­ten wer­den mit ent­spre­chen­den Wer­de­gang-Ak­ten aus­ge­stat­tet wer­den, ob­wohl in die­sem Fall kaum die Ge­fahr be­steht, daß die So­gh­mo­ler Nach­for­schun­gen an­stel­len. Sie wer­den ent­we­der an­bei­ßen und Ih­re Iden­ti­tät ak­zep­tie­ren, oder sie wer­den pas­siv blei­ben. Ei­ne an­de­re Al­ter­na­ti­ve gibt es laut PLA­TO nicht. Noch Fra­gen?«
    Das war’s. So wie wir Re­ling kann­ten, wür­de es kei­ne wei­te­ren Er­ör­te­run­gen mehr ge­ben. Au­ßer­dem hat­te er mit Mar­schall Zeglio, dem MA­DE-Chef, be­reits al­les ab­ge­spro­chen.
    Ich blick­te Han­ni­bal an. Er war froh, daß wir zur Ent­schei­dung an­tre­ten konn­ten. Die Zeit brann­te uns auf den Nä­geln. Mit je­der Stun­de, die ver­strich, wur­den die Chan­cen der So­gh­mo­ler bes­ser. Was Mae­rec-Taarl nicht er­reicht hat­te, das konn­te der uns un­be­kann­te so­gh­mo­li­sche Kom­man­dant in der Ant­ark­tis durch­aus noch schaf­fen.
     
    *
     
    Als der Of­fi­zier bis auf vier Me­ter an mich her­an­ge­kom­men war, rich­te­te ich mich auf und rann­te auf ihn zu. Er griff ge­dan­ken­schnell nach sei­ner Dienst­waf­fe, hat­te sie aber erst halb aus der Half­ter ge­zo­gen, als ihn mei­ne ge­streck­ten Fin­ger­spit­zen tra­fen. Be­täubt brach er zu Bo­den.
    Ich nahm den mar­sia­ni­schen Ther­mo­strah­ler auf und wink­te Han­ni­bal zu, der eben­so wie ich durch ei­ne Bio­mas­ke voll­kom­men ver­än­dert aus­sah. Er biß ge­nüß­lich in einen Ap­fel und kam mit schlur­fen­den Schrit­ten zu mir. Läs­sig ging er an mir vor­bei und blieb vor dem Zwi­schen­schott zum Wach­raum ste­hen. Ge­nau in die­sem Mo­ment öff­ne­te es sich. Und ge­nau an die­sem Zeit­punkt en­de­te auch das schläf­ri­ge Ge­ha­be mei­nes »Mit­ge­fan­ge­nen«. Der Ap­fel schweb­te un­ter der ge­rin­gen Schwer­kraf­tein­wir­kung des Mon­des ge­ra­de­zu zu Bo­den, wäh­rend sei­ne Faust nach oben ruck­te. Sie fäll­te den zwei­ten Of­fi­zier, der ihn um gut vier­zig Zen­ti­me­ter über­rag­te. Noch wäh­rend die­ser Mann zu Bo­den stürz­te, ent­riß Han­ni­bal ihm den mar­sia­ni­schen Ener­gie­strah­ler, den wir für un­se­ren be­vor­ste­hen­den Ein­satz un­be­dingt be­nö­tig­ten.
    Wir spran­gen über den Be­wußt­lo­sen hin­weg und ras­ten den Gang ent­lang. Die Si­cher­heits­vor­keh­run­gen wa­ren un­se­rem Plan ent­spre­chend äu­ßerst ge­ring. Aus die­sem Grun­de konn­ten wir das Haupt­schott durch Be­rüh­ren der Kon­takt­plat­te öff­nen, ob­wohl die Si­che­rung nor­ma­ler­wei­se auf die Ge­hirn­schwin­gun­gen der Wa­ch­of­fi­zie­re ab­ge­stimmt wa­ren. All­zu schwie­rig woll­ten wir es uns selbst auch nicht ma­chen!
    Die Wach­mann­schaft war je­doch nicht in­for­miert.
    Die Män­ner spran­gen von ih­ren Sit­zen auf und blick­ten be­stürzt in die flim­mern­den Ab­strahl­pro­jek­to­ren un­se­rer Hoch­leis­tungs­waf­fen. Mit ih­nen Dr. Fra­mus G. Al­li­son, der an ei­ner po­si tro­ni­schen Druck­schal­tung für die Über­wa­chungs­an­la­gen ar­bei­te te. Er schau­spie­ler­te so über­zeu­gend, daß es in Han­ni­bals Ge­sicht ver­rä­te­risch zuck­te. Der Klei­ne mar­schier­te zu dem Aus­tra­lier hin­über und tas­te­te ihn nach Waf­fen ab.
    »Ver­zich­ten Sie dar­auf, Alarm zu schla­gen«, sag­te ich zu den Wa­chen. »Beim ers­ten Heul­ton wür­de Dr. Al­li­son ster­ben.«
    »Sie ken­nen mich?« frag­te der Wis­sen­schaft­ler. »Wo­her?«
    Han­ni­bal box­te ihm un­sanft die Faust in die Nie­ren­ge­gend.
    »Kei­ne Fra­gen, Di­cker«, sag­te er dro­hend, »sonst wer­de ich un­ge­müt­lich. Und jetzt lauf ein

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